Ausleitung und Entgiftung

Die Entgiftung des Hautkranken

Anita Kraut

Die Entgiftung zählt in der Naturheilkunde zu den Basistherapien. Erst recht beim Hautkranken, der durch sein sichtbares Hautbild den Eindruck vermittelt, als würde über die Haut der Körper entgiftet. Das trifft auch weitestgehend zu, doch wenn wir Therapeuten dann in logischer Folgerung eine Entgiftung starten, so endet das nicht selten im (seelischen wie körperlichen) Desaster für den Patienten. Nicht umsonst sind die Hautkranken bei vielen Therapeuten gefürchtet – oder milder ausgedrückt: schwer zu handhaben. Dabei ist es ganz einfach: Man muss nur bestimmte Regeln einhalten, um zum Erfolg zu kommen.


Der hautkranke Patient duldet keine Erstverschlimmerung, sie ist auch für alle anderen Patienten nicht sehr willkommen. Doch gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die Hautkrankheit ist sichtbar. Und das ist ohnehin das Hauptproblem. Der Juckreiz (der Schmerz der Haut) entfällt bei vielen Hautkrankheiten, und somit ist die Sichtbarkeit des Leidens die Hauptmotivation, wegen der Patienten zum Therapeuten gehen. Aber wenn der Therapeut beim anamnestischen Gespräch eine Erstverschlimmerung androht, hat er die Gefahr bereits gebannt, falls es überhaupt zu einer solchen kommt. Denn sonst wird der Patient nie wieder in die Sprechstunde kommen.

Was Hautpatienten nach dem ersten Besuch brauchen, ist eine merkliche Verbesserung ihres Leidens, jedoch keine Verschlechterung – wenngleich diese aus naturheilkundlicher Sicht durchaus ,ihre Berechtigung hat. Indem der Therapeut eine Verschlechterung provoziert, gibt er das unausgesprochene Versprechen, dass er diese auch wieder zum Verschwinden bringt – was bei Hautkranken nicht immer der Fall ist.

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Verfasserin
Anita Kraut, Heilpraktikerin
Staltannen 6a
86989 Steingaden
Kontakt: www.anita-kraut.de


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Naturheilpraxis 6/2016