Ausleitung und Entgiftung

Ausleitung und Entgiftung während einer homöopathischen Behandlung

Anneliese Barthels

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, den kranken Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“ So beginnt Hahnemann sein Organon im §1. Dieser Satz steht über allen Diskussionen von verschiedenen Herangehensweisen und homöopathischen Schullehren, von vermeintlich unumstößlichen Grund- und Lehrsätzen. Dieser Satz ist ähnlich dem §1 in der Straßenverkehrsordnung, der andere wohl ausgefeilte Paragrafen in unklaren Situationen außer Kraft setzen kann.


Der Verlauf der homöopathischen Behandlung

Dem Therapeuten sollte es immer um die Heilung, um die Genesung des Patienten gehen. Das bringt ihn in die Verpflichtung, sich umfassende Kenntnisse anzueignen und immer wieder neu aufzufrischen – nicht nur Kenntnisse in Homöopathie, sondern auch in Klinik und Naturmedizin. Die homöopathischen Grundsätze, die uns Hahnemann lehrte, sind wichtige Leitlinien, um sich im Wirrwarr der chronischen Leiden zurechtzufinden. Meistens wurden die Patienten schon mit vielerlei allopathischen und anderen Medikamenten behandelt, und das „reine Urübel“, wie Hahnemann es nennt, zeigt sich nur abgeschwächt und verfälscht.

Das bestens ausgesuchte Heilmittel nach allen Grundsätzen der Heilkunst wird eine Reaktion hervorbringen. Es können alte chronische Symptome akut werden, oder es zeigen sich wieder vermeintlich „geheilte“ alte Symptome. Die Reaktionen sind auch abhängig von der Schwere der Pathologie. Ich wage zu behaupten, dass die meisten Fehler nicht bei der erstmaligen Verabreichung der homöopathischen Arznei gemacht werden, sondern bei der Einordnung der neuen Symptome und Beurteilung des Verlaufs der Heilung. Sehr schnell lässt man sich beirren, verunsichern, vor allem, wenn die Krankenakte schlecht geführt wurde oder bei der Ausarbeitung des Heilmittels die Begründung der Verordnung fehlt. .bereilt werden dann Potenz oder Arzneimittel gewechselt und auf die Primärsymptome der Psora verordnet. Der Therapeut agiert nicht mehr, sondern reagiert mit immer wieder neuen Mitteln auf die neuen Symptome der vielköpfigen chronischen Krankheiten ,und verliert damit den Patienten in seiner Pathologie.

„Abwarten und nichts geben, wenn man sich nicht sicher ist!“
Das waren die Worte von Vithoulkas.

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Verfasserin
Anneliese Barthels, Heilpraktikerin
Praschlerstraße 33
81673 München
E-Mail: anneliese@barthels.cc



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Naturheilpraxis 6/2016