Herz-Kreislauf

Arteriosklerose

Theorie und Praxis

Erich Schmitt

Zellen und Gewebe müssen ständig mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden – Hauptträger dieser Stoffe ist das Blut. Arterien und Arteriolen bringen frisches Blut in den kapillären Raum, wo die eigentliche Durchblutung, also der Gas- und Sauerstoffaustausch, stattfindet. Bei der Arteriosklerose, einer Gefäßverhärtung und -verengung, kommt es zu einer mehr oder weniger starken Mangelversorgung mit arteriellem Blut in den betroffenen Bereichen des Organismus.


„Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße.“ Diese umgangssprachliche Weisheit wird täglich in den pathologischen Instituten unserer Lehrkrankenhäuser bestätigt. Der Zustand der Gefäße eines Patienten hängt nicht unbedingt vom Alter ab. Bei Verstorbenen mittleren Alters findet der Pathologe nicht selten schon Gefäßveränderungen in Form einer Sklerose, während bei so manchem 80-Jährigen die Gefäße auch einmal ohne nennenswerte Befunde sein können. Während Haut, Haare und Knochen altern, müssen sich Blutgefäße nicht automatisch auch verändern, also z.B. sich stark verhärten.

Die Tendenz zu einer Arteriosklerose zeigt sich meist schon in jungen Jahren. Daher ist dieses Thema nicht nur etwas für die Geriatrie, sondern auch für die Allgemeinpraxis. Schon bei 5- oder 10-jährigen Kindern kann man an der Intima (z.B. in der Aorta) Verfettungen finden. Das kann durchaus im physiologischen Rahmen sein, die Frage ist nur, ob und ab wann diese Gegebenheiten mit sklerotischem Bindegewebe überlagert werden. Auch unabhängig von solchen Lipoiden können sich schon im jüngeren Alter herdförmige Intimaverdickungen hyaliner Struktur bilden. Genau an diesen Stellen können sich dann im Laufe der Zeit sklerotische Prozesse wie degenerative Umbauprozesse, Fibrosierungen oder Reparaturfibrosen einstellen.

Leider können an solchen pathologischen Herden zus.tzlich auch Ablagerungsprozesse ansetzen. Man darf aber Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechseln. Meist ist es ein mehrschichtiges Geschehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Vielfältigste Einwirkungen auf die Endothelschicht können das Plattenepithel derart verändern, dass es anfällig wird. So werden z.B. an bestimmten Stellen sogenannte Thrombokinasen aktiviert. Diese machen durch temporäre Blutgerinnungen innerhalb der gestörten Arterien das Blut dick und klumpig, wie der Volksmund sagen würde. Eine funktionierende Abwehr – retikuloendotheliales System (RES), Histiozyten und Blutmakrophagen – wird versuchen, dem Geschehen entgegenzusteuern: mit einer Art Lyse und weiteren Reparaturprozessen. Bei pathologischen Prozessen kann leider auch die gefäßeigene Blutversorgung beeinträchtigt werden, sodass es zu einem Circulus vitiosus kommen kann. Schlechte Nährstoffversorgung der Arterien heißt konsequenterweise schlechte Gewebsregeneration der Gefaßwand mit allen damit zusammenhangenden weiteren Problemen.

Bei Überanstrengungen einzelner Körperteile durch ständigen und übermäßigen Gebrauch (z.B. durch regelmäßiges Fechten mit der rechten Hand) können die entsprechenden lokalen Gefäße mit einer funktionellen Hypertrophie reagieren, was in der Regel ohne schwerwiegende krankhafte Folgen bleibt. In anderen Fällen kann es wiederum bei gleicher Tätigkeit, z.B. bei stetiger Überanstrengung durch schwere Handarbeit, zu einer echten Degeneration von einzelnen Gefäßen kommen.

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Ursachen der Gefäßdegeneration

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Verdacht auf arteriosklerotische Prozesse (Beispiele)

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Symptomenvielfalt

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Therapeutische Maßnahmen

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Allgemeines für die Praxis

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Anschrift des Verfassers
Erich Schmitt
Heilpraktiker
Kaulbachstraße 23
90408 Nürnberg



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Naturheilpraxis 5/2016