Herz-Kreislauf

Chronische Parodontitis als kardialer Risikofaktor

Heike Lück-Knobloch

Experten vermuten, dass in Deutschland ca. 25 Millionen Menschen von der Erkrankung betroffen sind. Bei ungefähr zehn Millionen soll sogar eine schwere Form vorliegen, die nicht nur Schaden in der Mundhöhle anrichtet. Denn die pathogenen Bakterien können in die Blutbahn gelangen und sich im ganzen Körper verteilen. Es werden Entzündungsbotenstoffe freigesetzt, die verschiedene Organe und Gewebe erreichen. Sie beeinflussen besonders die Zellwände der Blutgefäße negativ, sodass diese versteifen, was den Blutdruck und damit auch das Herzinfarkt- und Apoplexierisiko erhöht (1).


Ursachen, Symptome, Prophylaxe, Therapie

Parodontitiden werden durch eine Zunahme vorhandener pathogener Bakterien in der Mundhöhle (v. a. Porphyromonas gingivalis) verursacht, die wiederum zu einer Zerstörung der Gewebe zwischen Zahnoberfläche und Zahnfleisch, dem Rückgang aller Strukturen des Parodontiums inklusive der dentogingivalen Verbindung, der Erosion des Alveolarknochens und letztendlich zum Zahnverlust führt. Die Erkrankung ist häufig und nimmt mit dem Alter zu. Die Evidenz für eine Assoziation zwischen Parodontitis und arteriosklerotisch vaskulären Erkrankungen, einschließlich Apoplexie, Herzinfarkt, peripheren vaskulären Erkrankungen, abdominellen Aortenaneurysmen, koronaren Herzerkrankungen und kardiovaskulärem Tod, stammt aus über 50 prospektiven Kohorten- und Fallkontrollstudien der letzten 25 Jahre (2).

Wissenschaftler der Universität Leipzig konnten das Vorhandensein oraler Bakterien-DNA im Herzgewebe von Patienten mit Parodontitis und Herzklappenerkrankung nachweisen, so wie auch Entzündungsmarker, die auf eine Verbindung zwischen parodontaler Erkrankung und Herzklappenerkrankung hindeuten (3). Ausländische Arbeiten best.tigen die Ergebnisse (4,5,6). Würzburger Forscher konnten in einer Studie demonstrieren, dass nach einer Parodontitis-Therapie die Gefäße vieler Patienten wieder elastischer wurden. Die Behandlung ist aufwändig und langwierig, aber wichtig für den Zahnerhalt, die Mundgesundheit und den allgemeinen Gesundheitszustand (1).

Die Ergebnisse der Würzburger Forscher werden durch eine weitere Arbeit untermauert (7). Diskutiert werden ebenfalls Zusammenhänge zwischen Parodontitis und COPD, rheumatoider Arthritis, Krebs, Demenz und Frühgeburten (8).

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Komplementärmedizinische Behandlungsansätze

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Zahnmedizinische Unterstützung

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Lycopin und Vitamin E

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Vitamin C, grüner Tee, Aloe vera, Propolis

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Granatapfel, Wermut, Padma Circosan

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Ayurvedische Präparate bzw. Heilpflanzen




Anschrift der Verfasserin
Heike Lück-Knobloch
Heilpraktikerin / Medizinjournalistin
Am Pohlacker 19
40885 Ratingen
E-Mail: Heike_lueck@gmx.de
Web: www.lueck-knobloch.de



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Naturheilpraxis 5/2016