Anschrift der Verfasserin
Ursula von Heimendahl
Taxisstraße 45
80637 München
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Kinderaugen und ihre Aussagekraft
Ursula von Heimendahl
Kinderaugen sind immer wieder faszinierend: Meist sind sie groß, oft voller Staunen und Strahlen. Dabei können sie uns nicht nur durch ihren Ausdruck in den Bann ziehen, sondern viele wertvolle Einblicke in die gesundheitlichen Stärken und Schwachpunkte unserer kleinen Patienten geben. Damit bieten sie uns die große Chance, schon früh die Weichen für ein Leben in Gesundheit zu stellen. Eine Chance, die wir nutzen sollten!
Konstitutionell ist das 8-jährige Mädchen eindeutig lymphatisch geprägt, seitens der Disposition herrscht das neurogene Element vor und seitens der Diathese die allergische Komponente, was besonders im nasalen unteren Quadranten sichtbar wird.
Bezüglich der Faserführung im Ziliarteil fällt die Tendenz zu Schlängelungen – fast Kringeln bzw. Korkenzieherbildungen – auf, die aus der neurogenen Prägung herrührt und im Sinne einer Verstärkung dieses Merkmals zu werten ist. Hinzu kommen zerebral aberate Fasern (Abb. 1a).
Bei Kindern mit derartigen Zeichen habe ich in meiner Praxis immer wieder eine gewisse Konzentrationsschwäche beobachten können.
Das zweite auffällige Merkmal dieses Auges ist die enge Krausenzone. Mit anderen Worten: Der Verdauungstrakt steht unter der Vorherrschaft des Sympathikus. Dieser wiederum steht einer guten, regelmäßigen Besaftung seitens Magen, Darm, Galle und Pankreas entgegen.
Hinsichtlich der exkretorischen Schwäche der Bauchspeicheldrüse kommt erschwerend das beige Pigment innerhalb der Krausenzone und um den externen Krausenrand herum hinzu. Die Krause selbst ist zickzackförmig angelegt. Das bedeutet, dass der Verdauungstrakt noch mit einer gehörigen Krampfbereitschaft ausgestattet ist.
Und noch ein wichtiger Punkt ist zu bedenken: Ein sympathikoton beherrschter Verdauungstrakt spaltet die aufgenommene Nahrung schlechter auf. Das heißt, es wird weniger verwertet – was der Konzentration natürlich auch nicht zugutekommt. Außerdem fallen mehr Schlacken an, das Lymphsystem wird mehr belastet, und das wiederum fördert die allergische Diathese.
Damit erreicht man bei der Auswertung des Auges einen wichtigen Punkt: Man kommt nicht umhin, über die Nahrung und Essgewohnheiten zu sprechen
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Naturheilpraxis 3/2016