Akupunktur/TCM

Rationale Diagnostik bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien

Uwe Siedentopp

Allergien gehören zu den großen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Nur 10% der allergiekranken Menschen in Deutschland erhalten laut einer Studie eine adäquate Behandlung (1). Dabei sind Nahrungsmittelallergien keine neuen Erkrankungen unserer Zeit. Schon Hippokrates (500 v. Chr.) berichtete von Übelkeit, Magen- und Darm-beschwerden nach dem Verzehr von Milch und Käse.


Heute werden zahlreiche Gesundheitsstörungen von der Bevölkerung und Laienpresse immer wieder mit der Ernährung in Zusammenhang gebracht. Laut Studien glauben 10 bis 35% der Bevölkerung, an einer Lebensmittelallergie zu leiden. Nach diesen Eigendiagnosen lassen sich jedoch nur bei einem kleinen Teil tatsächlich immunologisch relevante Allergien nachweisen (2, 3). Bei unzureichender, falscher oder fehlender Diagnostik besteht die Gefahr strenger und einseitiger Diätformen mit der Folge einer Mangel- und Fehlernährung. Darüber hinaus wird die Lebensqualität der Betroffenen erheblich eingeschränkt.



Ernährungsmedizinische Klassifizierung

Gemäß der European Academy for Allergy and Clinical Immunology, Subcommittee on Adverse Reactions to Foods (4) werden Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Ernährungsmedizin in toxische und nicht toxische Hypersensitivitätsreaktionen unterteilt. Die nicht toxischen Reaktionen können entweder immunologisch (echte Allergien) oder nicht immunologisch (Intoleranz bzw. Pseudoallergie) bedingt sein (Abb. 1). Neben psychosomatischen Reaktionen (z.B. Aversionen) kommen Enzymdefekte und Malabsorptionen vor. Der Pathomechanismus für die Reaktion auf biogene Amine ist eine Pseudoallergie. Als ursächlich hierfür wird ein Enzymdefekt der Diaminooxidase postuliert. Als generelle Vor-

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Differenzialdiagnostik von Nahrungsmittelallergien

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Klinische Bedeutung

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Fazit

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ÜLiteratur
1) Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie: Weißbuch Allergie in Deutschland 2000. München: Medizin & Wissen, 2000: 7
(2) Worm, M.: Lebensmittelunverträglichkeiten. Der Allgemeinarzt, Sonderheft Fortbildung und Praxis für den Hausarzt, 2008; Editorial
(3) Seitz, C.S., et al.: Nahrungsmittelallergie bei Erwachsenen – über- oder unterschätzt? Dtsch Ärztebl 2008; 105(42): 715-23
(4) Bruijnzeel-Koomen, C., et al.: Adverse reactions to food: Position paper of the European Academy of Allergy and Clinical Immunology. Allergy 1995; 50: 623-635
(5) Siedentopp, U.: Die Ernährungsanamnese. Journal für Umweltmedizin, Supplement der Zeitung für Umweltmedizin, Hamburg, medi Verlag 1994, 18-21
(6) Raithel, M.; Hahn, E.G.; Baenkler, H.W.: Klinik und Diagnostik von Nahrungsmittelallergien. Dtsch Ärztebl 2002; 99: A 780-786
(7) Raithel, M., et al.: Wenn das Essen zum Feind wird: Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten. Der Hausarzt 2006; 2: 61-65
(8) Zopf, Y., et al.: Differenzialdiagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dtsch Ärztebl Int 2009; 106(21):359-70
(9) Siedentopp, U.: Biogene Amine in Lebensmitteln – Vorkommen, Wirkungen und ernährungsmedizinische Bedeutung. Erfahrungsheilkunde 1997, 8: 435-438
(10) Bieger, W.P.: Nahrungsmittelallergien. Spez. Chemie Info No. 35, München 1997

Anschrift des Verfassers
Dr. med. Dipl. oec. troph. Uwe Siedentopp
Ahnatalstraße 5
34128 Kassel
E-Mail: drsied@gmx.de
www.dr-siedentopp.de



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Naturheilpraxis 2/2016