Allergien

Psychosomatische Allergietherapie

Konfliktbewusstsein entwickeln

Margret Rupprecht

Der Schweizer Tierpsychologe Stefan Wittlin kommentierte die dramatische Zunahme der Allergieneigung in der westlichen Welt einmal mit dem Satz: „Die Menschheit können wir in zwei Teile dividieren: 50% lieben die Tiere. Die andere Hälfte hat als einzige Beziehung zur Fauna die Milben in ihrer Matratze.“ Tatsächlich gehört die Hausstaubmilbenallergie zu den besonders häufigen Allergieformen. Es lohnt sich also, die äußeren, aber vor allem auch die inneren Ursachen für eine erhöhte Allergiebereitschaft kritisch unter die Lupe zu nehmen.


Das Krankheitsbild Allergie wird häufig als „Überempfindlichkeitsreaktion“ auf Fremdstoffe bezeichnet. Diese Fremdstoffe, sog. Allergene, sind in der Regel unschädliche Substanzen, auf die jedoch ein bestimmtes Individuum überempfindlich, d. h. mit einer Entzündung reagiert. Das Immunsystem schützt den Menschen vor Krankheitserregern und toxischen Substanzen. Auch harmlose Stoffe werden vom Immunsystem eliminiert – nur merkt man meist nichts davon, weil dies sehr sanft geschieht. Klassische Allergene, deren Elimination aus dem Körper beim gesunden Menschen völlig symptomlos verläuft, sind pflanzliche Stoffe (z.B. Gräserpollen), tierische Substanzen (z.B. Kuhmilcheiweiß), Metalle (z. B. Nickel in Modeschmuck) oder chemische Substanzen (z.B. Aromastoffe). In den letzten Jahrzehnten haben sich Allergien mehr und mehr gehäuft. Als Ursache wird die ständig steigende Belastung durch Fremdstoffe in der Umwelt diskutiert, der steigende Konsum von Genussmitteln und industriell vorgefertigter Nahrung sowie eine übertriebene Hygiene: Stadtkinder leiden 15-mal häufiger an Allergien als Kinder, die auf einem Bauernhof groß werden. Letztere kommen schon in sehr jungen Jahren reichlich mit Pflanzen und Tieren in Kontakt, sodass ihr Immunsystem intensiver trainiert wird. Allergien treten auch häufig in Familien auf, die sehr gesundheitsbewusst sind. Das Bemühen um ein besonders gesundes Leben ruft manchmal übertriebene Feindbilder auf den Plan. Selbst wenn eine biologische Vollwertkost jeder anderen Ernährung vorzuziehen ist, muss auch mal ein Besuch bei McDonald’s sein dürfen. Wenn Eltern in Sachen Gesundheit allzu ideologisch sind, übernehmen ihre Kinder die elterliche Neigung zu Feindbildern und reagieren, vielleicht auch deshalb allergisch auf harmloseste Substanzen. Für die Prophylaxe einer Allergie ist es wichtig, sich angst- und vorurteilsfrei dem Leben in seiner ganzen Fülle aussetzen zu können. Natürlich soll man seine individuellen Vorlieben suchen – aber deshalb braucht man das, was nicht dazugehört, noch lange nicht zum „Feind“ zu erklären.

Ursachen einer Allergieneigung

Warum ein Mensch an einer Allergie erkrankt, hat meist „idiopathische“ Ursachen. Das Wort leitet sich aus dem Griechischen ab (idios – eigen, pathos – Krankheit) und bedeutet eigentlich: Man weiß es nicht! Dafür gibt es umso mehr Hypothesen:



Seelische Aspekte

Dennoch bleibt die Frage unbeantwortet, warum viele Menschen, die nicht zu den oben genannten Risikogruppen zählen, an einer Allergie erkranken, andere hin-

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Maßnahmen zur Vorbeugung und naturheilkundlichen ­Behandlung

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Literatur
Bierbach, Elvira; Herzog, Michael: Handbuch Naturheilpraxis. Elsevier Verlag bei Urban & Fischer, München 2005
Buchart, Karin, et al.: Nahrungsmittelallergie. Ein Leitfaden für Betroffene. Studien-Verlag, o. J.
Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Trias Verlag in Medizinverlage Stuttgart, 2012
Dahlke, Rüdiger: Krankheit als Symbol. Ein Handbuch der Psychosomatik. Bertelsmann Verlag, München 2007
Fintelmann, Volker: Intuitive Medizin – Anthroposophische Medizin in der Praxis. Hippokrates Verlag in MVS Stuttgart, 2007
Karl, Josef: Neue Therapiekonzepte für die Praxis der Naturheilkunde. Pflaum Verlag ­München 1995
Krebs, Harald: Eigenbluttherapie. Elsevier Verlag bei Urban & Fischer München 2007
Pütz, Jean; Fricke, Sabine; Hänsler, Ute: ­Hobbythek, Leben mit Allergien. Egmont ­Verlagsgesellschaft 2003
Schleip, Thilo: Histamin-Intoleranz. Trias Verlag in MVS Stuttgart 2004
Schmitt, Beate: Ohne Milch und ohne Ei – Allergien und Laktose-Intoleranz – Rezepte und Praxistipps für den Familienalltag. Pala-Verlag o. J.
Wagner, Hildebert; Wiesenauer, Markus: Phytotherapie – Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2003
Uexküll: Psychosomatische Medizin. Hrsg. von Adler, Rolf H., et al. Elsevier Verlag bei ­Urban & Fischer München 2011
www.daab.de (Homepage des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V.)
www.onmeda.de/Krankheiten/Allergie




Anschrift der Verfasserin
Margret Rupprecht
Quinta Essentia
Heilpraktikerin/Medizinjournalistin
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München



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Naturheilpraxis 2/2016