Phytotherapie

Phytotherapeutische Externa

Anwendung bei ­Erkrankungen des ­Bewegungsapparates

Matthias Engel

Klinische Symptome des Bewegungsapparates haben eine immense Präsenz in Deutschland. Neben dem volkswirtschaftlichen Schaden aufgrund von Arbeitsausfällen und Behandlungskosten stellen die Beschwerden des Bewegungsapparates eine massive Einschränkung der Lebensqualität des einzelnen Menschen dar. Vor allem die chronischen Krankheits­bilder können aufgrund ihrer beschränkten Reversibilitätskapazität als eine ­lebensbegleitende Belastung betrachtet werden. Daher gilt es einerseits primär-präventive Interventionen zu forcieren und andererseits vorhandene therapeu­tische Maßnahmen zu optimieren.


Phytotherapie

Der Einsatz von Pflanzen zu Heilzwecken zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Therapien der Menschheit. Dies lässt sich unter anderem an den Behandlungsempfehlungen der traditionellen Medizinsysteme der verschiedenen Kulturen ablesen. So soll folgendes Zitat von dem griechischen Gott Asklepios stammen:


„Erst das Wort,
dann die Pflanze,
zuletzt das Messer.“


Im 19. Jahrhundert zählte die Heilpflanzenkunde neben der Ernährungs-, Bewegungs-, Hydro- und Ordnungstherapie zu den fünf Säulen der klassischen Naturheilverfahren von Sebastian Kneipp. Sie kann in die Bereiche Phytotherapie, -chemie, -pharmazie und -pharmakologie gegliedert werden. (1)
Zurück geht der Begriff „Phytotherapie“ auf den französischen Arzt Henri ­Leclerc. Definitorisch kann darunter die „Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen durch Pflanzen sowie Pflanzenteile wie Blatt, Blüte, Wurzel, Frucht oder ­Samen und deren Zubereitungen“ verstanden werden. (1)
Die Phytotherapie nutzt viele Zube­reitungsformen:
Species (Teemischung), ­Infusum (Aufguss), Decoctum (Abkochung), Maceratio (Kaltwasserauszug), Tinctura (Tinktur), Succus (Presssaft), Extractum (Extrakt), Aqua aromatica (aromatisches Wasser), Sirupus (Sirup), Spi­ritus (alkoholische Lösung), Suppositorium (Zäpfchen), Unguentum (Salbe) oder Fertig­arznei­mittel wie Tabletten, Kapseln oder Dragees. Die innerlichen Anwendungsvarianten werden hierbei am häufigsten genutzt. In diesem Beitrag wird dagegen die externe (topische) Anwendung thematisiert.
Nachfolgend werden exemplarisch einige Rezepturen und Anwendungsmöglichkeiten aufgelistet und erläutert. Diese enthalten bewusst auch Pflanzen, die sich zwar in der Volksheilkunde bewährt haben, deren Wirkung aber nicht wissenschaftlich anerkannt ist und die daher eine Nullmonografie der Kommission E erhalten haben, bzw. Pflanzen, die noch nicht untersucht oder einsortiert worden sind, jedoch keine mit einer Negativmonografie. Die Rezepturen sollten daher stets von einem erfahrenen Therapeuten hinsichtlich bestehender Kontraindikationen geprüft und in der Dosierung individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden.

Externa

Ein großer Vorteil phytotherapeutischer Externa ist deren einfache Anwendung. Durch die gute Umsetzbarkeit steigt die Compliance, und die Eigenverantwortlichkeit der Patienten für ihre Gesundheit wird gefördert. Zudem existieren zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlich wirkender Pflanzen. Speziell für den Bewegungsapparat sind folgende relevant:

Bei den externen Anwendungen sind es vor allem ätherische Öle, Methylsalicylat und Irritanzien, die ihr Wirkspektrum entfalten sollen.
Für die äußerliche Anwendung von Phytotherapeutika gibt es zahlreiche Varianten. Zur besseren Übersicht wurde ...

 

Bäder

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Auflagen, Umschläge und Wickel

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Einreibungen

...

Fazit

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Literatur
(1) Fintelmann, V.; Weiss, R.F.: Lehrbuch der ­Phytotherapie. 11. Aufl., Hippokrates, Stuttgart 2006



Anschrift der Verfasserin
Matthias Engel
Heilpraktiker und Sportwissenschaftler
Naturheilpraxis und Zentrum für ­Fußgesundheit
Asbacher Straße 17c
98574 Schmalkalden


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Naturheilpraxis 01/2016