Phytotherapie

Personalisierte Phytotherapie

Im Gespräch mit ­Heilpraktiker Klaus Krämer

Sebastian Vigl

Die Verbindung augendiagnostischer Befunderhebung und individueller naturheilkundlicher Therapieschemata ist gerade im deutschsprachigen Raum nichts Neues. Und dennoch hat Klaus Krämer mit der Verbindung von Augendiagnose und Teetherapie ein einzigartiges Therapiefeld geschaffen, das heute vielmals als „Berliner Schule“ betitelt wird. Mit ihm sprach ich über die Konzepte, die hinter dem „individuellen Teerezept aus dem Auge“ stehen.


Das individuelle Teerezept aus dem Auge

Die personalisierte Medizin wurde in den vergangenen Jahren zum Forschungs- und damit auch zum Geschäftsinteresse namhafter Pharmakonzerne auserkoren. Ein und dieselben Krankheitssymptome können bei verschiedenen Menschen zu der gleichen Diagnose führen, auch wenn die Dynamik der Entstehung der Erkrankung grundlegend verschieden ist. Strukturelle genetische Unterschiede sollen im Rahmen der personalisierten Medizin zu möglichst individuellen Therapeutika führen.
Auch die Naturheilkunde kennt solche Vorgehensweisen: Individuelle naturheilkundliche Therapieschemata orientieren sich nicht selten an konstitutionellen Charakteristika, die in den meisten Fällen genetisch determiniert sind. Der Heilpraktiker Klaus Krämer entwickelte ein System, das die Augendiagnostik mit einer anerkannten und bewährten Therapieform kombiniert, deren Vielfalt an Rezepturmöglichkeiten an die biologische Vielfalt menschlicher Individualität zu reichen scheint: der Teetherapie. Das „individuelle Teerezept aus dem Auge“ fand durch das Wirken Krämers, durch seine 21-jährige Dozententätigkeit am selbst mitgegründeten Institut für Phytotherapie in Berlin und durch seine 15-jährige Tätigkeit als Dozent für den Uslarer Kreis, in ganz Deutschland Nachahmer. Das Zen­trum der Bewegung blieb stets Berlin, weswegen seine Lehre bisweilen auch als „Berliner Schule“ bezeichnet wird.
Ich selbst kam während meiner dreijährigen Heilpraktikerausbildung am Institut für Phytotherapie in den Genuss, Augendiagnose und Phytotherapie bei ihm zu erlernen. Anlässlich seines anstehenden 40-jährigen Praxisjubiläums hatte ich jüngst die Gelegenheit, Kernpunkte seiner Lehre für die Zeitschrift „Naturheilpraxis“ mit ihm zu besprechen.

Im Gespräch mit Heilpraktiker Krämer

Vigl: Das „individuelle Teerezept aus dem Auge“ wird mittlerweile von deinen Schülern in ganz Deutschland praktiziert. Wann hast du beschlossen, neue Wege zu gehen und statt wie sonst üblich individuelle komplexhomöopathische Rezepturen die Teetherapie mit der Augendiagnose zu verknüpfen?

Krämer: Schon während meiner Assistenzzeit 1975 bis 1976 bei Heilpraktiker Rainer Michel habe ich begonnen, individuelle Teerezepte zu erstellen, wofür ich neben der vom Patienten geschilderten Symptomatik auch die Befunderhebung aus dem Auge berücksichtigt habe. Vorbilder für die Rezepterstellung lieferten mir selbstverständlich die Werke von Frau Flink, Frau Madaus, Herrn Rehwinkel, Herrn Wenske und Herrn Markgraf. Während meiner Ausbildung und später hatte ich zudem das Glück, von allen, die damals die Augendiagnose in Deutschland vorangebracht haben, zu lernen: ­Josef Karl und Joachim Broy waren meine Lehrer an der jetzigen Josef-Angerer-Schule in München, bei Josef Angerer selbst konnte ich noch Vorlesungen besuchen. Mit Rudolf Stolz, Anton Markgraf und den Referenten des Uslarer Kreises stand ich später zudem in engem Kontakt. Die Komposition von Arzneidrogen vor dem Hintergrund der Augenphänomene habe ich mir jedoch selbst erarbeitet.

Vigl: Welches Handwerkszeug, außer Irislupe oder -mikroskop, muss ein Therapeut mitbringen, um individuelle Teekompositionen zu erstellen?

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Fallbeispiel

1. Befunderhebung aus dem Auge

Chromatische Aspekte
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Strukturelle Besonderheiten
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Vasale Aspekte
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2. Phytotherapeutische ­Überlegungen– Der Weg zur individuellen Rezeptur

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Anschrift des Verfassers
Sebastian Vigl
Heilpraktiker
Nansenstraße 31
12047 Berlin
E-Mail: info@sebastianvigl.de
www.sebastianvigl.de


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Naturheilpraxis 01/2016