Schmerz

Das Hüftgelenk aus osteopathischer Perspektive

Matthias Engel

Eines der größten zivilisatorischen Gesundheitsrisiken der heutigen Zeit ist der Bewegungsmangel. Dieser Mangel hat nicht nur negative Auswirkungen auf das endokrine oder hämatogene Organsystem, sondern vor allem auch auf die ossär-myofaszialen Strukturen des Körpers. Hierbei kommt aus evolutionärer Sicht, im Zuge der Menschwerdung und spezifisch der Herausbildung des aufrechten Ganges (Bipedie), dem Hüftgelenk eine essentielle Rolle zu.


Das Hüftgelenk wird gerade durch das ungesunde Sitzverhalten des bewegungsabstinenten Menschen in vielfältiger Weise negativ beeinflusst. Eine Möglichkeit, das harmonische Zusammenspiel der Organsysteme im Sinne der evolutionären Mitgift wiederherzustellen bzw. zu erhalten, bietet die Osteopathie. In diesem Beitrag wird hierzu aus osteopathischer Perspektive aufgezeigt, welche Dysfunktionen des Hüftgelenks bestehen können und wie diese für ein natürliches Bewegungsverhalten mittels parietaler Techniken positiv beeinflusst werden können.

Anatomie

Das Hüftgelenk (Articulatio coxae) gilt aufgrund seiner anatomischen Struktur als Nussgelenk (Enarthrosis), welches wiederum eine Sonderform des Kugelgelenks (Articulatio spheroidea) darstellt. Es artikulieren der Hüftkopf (Caput femoris), die Hüftpfanne (Acetabulum, dt. Essignäpfchen), das Labrum acetabulare (ein Faserknorpelwulst) sowie das Ligamentum transversum acetabuli. Die Hüftgelenkspfanne setzt sich synostotisch aus dem Sitzbein (Os ischii), dem Schambein (Os pubis) und dem Darmbein (Os ilium) zusammen. Als Besonderheit ist die Gelenkspfanne nicht vollständig mit Knorpel überzogen; nur ein halbmondförmiger Teil, der als Facies lunata bezeichnet wird, besitzt im Gegensatz zu der knorpelfreien Fossa acetabuli einen Knorpelüberzug.

Biomechanisch hat das Hüftgelenk die Funktion, Bewegungen zwischen Pelvis und Femur zu ermöglichen und zudem auftretende Kräfte zwischen beiden Knochen zu übertragen. Weil das Hüftgelenk zu den Kugelgelenken zählt, erlaubt es Bewegungen in allen drei Ebenen. Diese sind Flexion und Extension in der Sagittalebene, Abduktion und Adduktion in der Frontalebene sowie Außenrotation und Innenrotation in der Transversalebene.

An reiner Hüftgelenksbeweglichkeit gelten beim Gesunden nach der Neutral-null-Methode im Durchschnitt folgende Werte: Flexion/Extension 100°–0°–30°, Außenrotation/Innenrotation 35°–0°–25°, Abduktion/Adduktion 30°–0°–15°. Stabilisiert wird das Hüftgelenk zum einen durch Bänder und zum anderen durch Muskulatur. Die Muskeln haben hierbei drei biomechanische Funktionen. Erstens erzeugen sie aktive Bewegungen, zweitens können sie Gelenke stabilisieren, und drittens beeinflussen sie die mechanische Beanspruchung der Knochen positiv.

Die Hüftgelenksmuskulatur wird über die Rami anteriores des Plexus lumbosacralis innerviert und kann hinsichtlich ihrer Hauptfunktion und Bewegungsachsen in Flexoren (Beuger), Extensoren (Strecker), Abduktoren (Spreizer), Adduktoren (Heranführer) und Außen- und Innenrotatoren (Außen- und Innendreher) unterteilt werden. Eine weitere Klassifizierungsmöglichkeit ist die Gliederung in eine dorsolaterale und mediale Gruppe.

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Pathologie

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Dysfunktionsmuster

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Therapie

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1. Dysfunktion in Extension

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2. Dysfunktion in Flexion

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3. Dysfunktion in Adduktion

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4. Dysfunktion in Abduktion

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5. Dysfunktion in Außenrotation

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6. Dysfunktion in Innenrotation

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Anschrift des Verfassers
Matthias Engel, M.A.
Heilpraktiker und Sportwissenschaftler
Asbacherstraße 17c
98574 Schmalkalden



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Naturheilpraxis 11/2015