Spektrum Naturheilkunde

Rohkost

für mehr Vitalität und ein längeres Leben

Gerhard Glas

Gerhard Glas weiß, wovon er spricht, wenn er die Rohkost preist. In über 60 Jahren als aktiver Heilpraktiker durfte er vielfach die heilende Wirkung dieser Ernährungsform an sich und seinen Patienten erleben. In diesem Beitrag möchte er seine Erfahrung weitergeben und zeigen, welche großen Vorteile die Rohkost gegenüber der erhitzten Kost hat. So schätzt er die der Rohkost innewohnenden eminenten Heilkräfte und erklärt, warum durch vorwiegenden Genuss von Rohkost die benötigte Gesamtmenge an Lebensmitteln spürbar sinkt.


Rohkost ist die natürliche Nahrung, während Kochkost erst viel später zur Hauptnahrung wurde – mit den vielen sich daraus entwickelnden Krankheiten. Immerhin wandelten die Menschen schon einige tausend Jahre auf der Erde, bevor es ihnen gelang, das Feuer zu bändigen und in den Herd zu bringen.
Schon früh wussten Ärzte von der gesunderhaltenden Kraft der Rohkost. So schrieb der griechische Arzt Diokles von Karystos um 400 v. Chr.: „Wem an seiner Gesundheit etwas liegt, der esse morgens einen Brei aus Gerstenschrot. Die Gerste wird auf gewissen Vorrat zwischen Steinen grob geschrotet, mit Wasser zu einem Brei verrührt, und dieser wird an der Sonne getrocknet. Der Tagesbedarf wird abgebrochen, zerkleinert und mit Wasser verrührt gegessen.“
Anfang des 19. Jahrhunderts wies der Schweizer Ernährungsforscher Dr. Bircher-Benner auf die Bedeutung der Rohkost hin: „ ‚Tausend Krankheiten werden im Darm geboren‘, so möchte man den Menschen zurufen, und ‚Eure zerkochten und verbratenen Nahrungsmittel sind vor allem schuld daran.‘ “ Er empfahl, mindestens ein Drittel der Nahrung im rohen Zustand zu verzehren.
Der deutsche Ernährungsforscher Prof. Kollath forderte: „Laßt Eure Lebensmittel so natürlich wie möglich.“ „Natürlich“ sind aber die meisten Lebensmittel nur in rohem Zustand, in dem sie – mit wenigen Ausnahmen – auch genießbar sind.
Als Lebensmittel kann man nur diejenigen Nahrungsmittel bezeichnen, welche die Eigenschaft haben, Leben zu vermitteln, zu fördern und zu gewährleisten. Sie sind von der Natur in ihrer zusammengesetzten Struktur als vollkommene, harmonische Integrale geschaffen, die in ihrer unzerstörten Ganzheit den Menschen in seiner Ganzheit von Geist, Seele und Körper mit Vitalität gesund erhalten kann, ja, wenn spezifisch angewendet, die besten Heilmittel sind, wie uns schon Hippokrates und Paracelsus wissen ließen.

Verdauungsleukozytose

Ein interessantes Phänomen im Zusammenhang mit der Roh-/Kochkost ist die sogenannte Verdauungsleukozytose. Schon Virchow berichtete 1860, dass nach Aufnahme gekochter Nahrung eine Vermehrung der Leukozyten eintritt. Eine derartige Leukozytose tritt sonst in der Regel nur bei entzündlichen Erkrankungen auf. Eine ausschließliche, dreimal täglich gereichte Kochkost wäre somit eine Reizkost. Infolge heißer Kochkost erweitern sich die Blutkapillaren, und Leukozyten wandern aus den Blutgefäßen in das Darminnere – ein Vorgang, der als eine an der Grenze zum Krankhaften stehende Entzündung angesehen werden kann. Nach Genuss roher pflanzlicher Kost bleibt die Leukozytose dagegen aus!
Besonders interessant dabei: Wird reichlich Rohkost vor einer nachträglich verspeisten Kochkost verzehrt, so tritt diese Verdauungsleukozytose ebenfalls nicht auf. Das spricht für den Verzehr eines üppigen Rohkostsalates als Vorspeise. Wird aber Rohkost nach der Kochkost gereicht, so gibt es trotzdem eine Leukozytose.
Die Reihenfolge roh-gekocht war bereits den alten Griechen bekannt und wurde von dem schon erwähnten Arzt Diokles von Karysthos empfohlen.
Durch reichlich vorangehende Rohkost können wir die nachteiligen Folgen der Kochkost für unsere Gesundheit sicher vermindern – aber nicht verhindern, da die erhitzte Kost noch vielerlei andere Mängel und Störungen hervorruft.
Die Verdauungsleukozytose wird durch das autonome Nervensystem gesteuert, ist also eine den ganzen Körper ergreifende Reaktion.
Der erhitzten Kost fehlen weitgehend die beruhigenden Aromastoffe der pflanzlichen Frischkost. Es sind dies meist ätherische Öle, die bereits von den Geschmacksknospen im Munde registriert werden und augenblicklich auf die Nervenzentren wirken. Es handelt sich ...

Hitze tötet

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Wer rastet, der rostet!

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Lebendige Lebensmittel

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Erfahrungen aus der Praxis

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Der Weg zur Rohkost

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Zusammenfassung

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Literatur
Ankenbrand, Lisbeth: Die Rohkostküche. Hädecke 1966

Opitz, Christian: Fit und gesund, mit lebenden Makromolekülen. Das Geheimnis lebendiger Nahrung mit Erfahrungsberichten und Rezepten. Verl. Bewusstes Dasein 1993

Popp, Fritz-Albert: Die Botschaft der Nahrung. Unsere Lebensmittel in neuer Sicht. Zweitausendeins 2011
Wandmarker, Helmut: Willst Du gesund sein? Vergiß den Kochtopf. Goldmann 1992
Wilz, Gregor: Die vegetarische Rohkost, Heilung für Körper, Seele und Geist. Droemer Knaur 1993

 

Anschrift des Verfassers
Gerhard Glas
Heilpraktiker
Kleiststraße 12
86165 Augsburg



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