Stoffwechsel

Gehirnstoffwechsel im Alter

Einfluss unserer Lebensweise

Anita Kraut

Noch nie waren Themen wie Altersdemenz oder Alzheimer so beachtet wie heute. Das liegt zweifellos daran, dass wir mit immer mehr Menschen zu tun haben, die an Demenzerkrankungen leiden. Und das nicht nur, weil es immer mehr alte Menschen gibt, sondern weil sich auch das Auftreten von Demenzerkrankungen schleichend in jüngere Lebensjahre verschiebt. Die verzweifelte Suche nach den Ursachen zeigt eine erschreckende Vielfalt von Einflüssen auf den Zustand unseres Geistes. Manchen Ursachen sind wir machtlos ausgeliefert, doch in wesentlichen Dingen haben wir einen großen Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel im Alter.


Wir kennen inzwischen viele Einflüsse auf den Gehirnstoffwechsel und die Möglichkeit, die Gehirnleistung im Alter zu verbessern: Brainfood, Gehirnjogging, ausreichende Trinkmenge, Sprachenlernen … Beliebt sind auch Nahrungsergänzungsmittel, welche unsere Gehirnleistung fördern. Dabei wird der Fokus immer darauf gelegt, mögliche bestehende Mängel zu beseitigen. Andererseits gibt es Stoffe in unserer Nahrung, welche den Gehirnstoffwechsel nachweislich stören und Gehirnzellen auch zerstören können – und diese Stoffe sollten reduziert werden. Doch davon sprechen nur die wenigsten.

Bevor wir uns mit zweien dieser Stoffe näher beschäftigen, eine kurze, sehr vereinfachte Darstellung des Gehirnstoffwechsels:
Unser Gehirn besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzellen. Jede dieser Zellen ist mit zahlreichen anderen Nervenzellen verbunden – je nach Zuständigkeit. Die Übertragung von „Information“ geschieht mithilfe von Neurotransmittern, welche von der Nervenzelle selbst hergestellt und bei Bedarf in den sehr feinen synaptischen Spalt freigesetzt werden. Die frei gewordenen Neurotransmitter setzen sich auf die Rezeptoren der nachfolgenden Zelle und geben somit die „Information“ weiter. Unmittelbar danach werden die Neurotransmitter wieder abgebaut oder wieder aufgenommen. Dieser Vorgang von Synthese – Freisetzung – Wirkung – Wiederaufnahme oder Abbau muss reibungslos funktionieren.

Glutamat als Neurotransmitter

Der wichtigste Neurotransmitter im Gehirn ist Glutamat. Dieser von den Nervenzellen selbst hergestellte Neurotransmitter ist an nahezu allen Gehirnfunktionen beteiligt. Sein größtes Aufgabenfeld ist die Übertragung von Sinneswahrnehmungen, Bewegungsabläufen und der „Transport“ von Informationen aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis, was mit Lernen und Erinnern in Zusammenhang steht. Ein reibungsloser und störungsfreier Gehirnstoffwechsel ist für uns lebenswichtig. Damit keine unerwünschten Stoffe ins Gehirn gelangen, sind unsere Gehirngefäße mit der Blut-Hirn-Schranke versehen. Das sind Kapillar-Endothelzellen, welche – ähnlich wie Klettverschlüsse – mit Tight Junctions verbunden sind. Diese verhindern, dass sich unerwünschte Stoffe an den Zellen vorbeischmuggeln können. Das gleiche Prinzip findet sich an der Darmwand. Und genauso, wie es im Darm zu „Löchern“ in der Schutzmauer kommen kann (Leaky-Gut-Syndrom), gibt es Störfaktoren, welche die Blut-Hirn-Schranke für ungebetene Gäste öffnen. Bekanntermaßen ist Fieber ein Zustand, welcher die Blut-Hirn-Schranke löcherig macht. Seit einigen Jahren wird auch der Elektrosmog, und hier vor allem die Handynutzung, kritisch beurteilt. Es ist bekannt, dass sich z.B. digitale Wellen negativ auf das Nervensystem auswirken können. Ob dies nun allein auf der Störung der Informationsübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle beruht oder auf der Tatsache, dass sich die Gehirntemperatur schon nach einem kurzen Telefonat langsam erhöht, sei dahingestellt. Eine Erhöhung der Gehirntemperatur hat jedoch immer Einfluss auf die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke.

Glutamat als Geschmacksverstärker

Viele Zusatzstoffe in unserer Nahrung oder in Medikamenten können angeblich nicht die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen. Beobachtet man jedoch in der täglichen Praxis, wie häufig Störungen auftreten, die auf der Wirkung einzelner Stoffe auf den Gehirnstoffwechsel basieren können (z.B. Koordinationsstörungen, Verhaltensstörungen, Störungen der Feinmotorik, Sprachstörungen), so kann man diesem Versprechen nur schwer Glauben ...

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Phosphat

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Literatur
www.biotechnologie.de
www.gehirnlernen.de
Weitere Literatur bei der Verfasserin



Anschrift der Verfasserin
Anita Kraut
Heilpraktikerin
Staltannen 6 a
86989 Steingaden
www.anita-kraut.de



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Naturheilpraxis 9/2015