Stoffwechsel

Stoffwechsel und Entgiftung

Michaela Girsch

Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, ist die Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Alle mit dem Blut zugeführten Nährstoffe werden mithilfe verschiedenster Enzyme und Hormone in den Zellen ab- und umgebaut. Dabei anfallende Stoffwechselendprodukte (Schlacken) werden durch die Ausscheidungsorgane ausgeschieden. Gesteuert wird der Stoffwechsel durch das Hormon- und Nervensystem.


Nach der Nahrungsaufnahme übernehmen die Verdauungsorgane das Zerlegen und Aufbereiten der Nährstoffe zur Resorption im Darm. Von dort gelangen sie in den Blutkreislauf und werden im gesamten Körper verteilt. Als eigentlicher „Stoffwechsel“ wird der Stoffaustausch in den Körperzellen bezeichnet.

Eine Stoffwechselstörung liegt vor, wenn die Verwertung einzelner Nährstoffe nicht richtig funktioniert und die Substanz nicht dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Wenn der Stoffwechsel gestört ist, können verschiedene Krankheiten entstehen: Diabetes mellitus ist zum Beispiel eine Erkrankung des Kohlenhydratstoffwechsels, Gicht eine Erkrankung des Eiweißstoffwechsels, die essentielle Hypercholesterinämie eine des Fettstoffwechsels und Osteoporose eine des Mineralstoffwechsels.

Wir Menschen verbrauchen unterschiedlich viel Energie zum Erhalt unserer Körperfunktionen. Das ist wahrscheinlich genetisch bedingt. Es gibt Menschen, die in Ruhe mehr Energie verbrauchen, also einen höheren Grundumsatz haben, als andere. Der Grundumsatz schwankt von Mensch zu Mensch sehr stark: In über 1000 Messungen haben Experten eine Schwankungsbreite zwischen 800 und 4700 Kilokalorien pro Tag festgestellt.

Da ein wohlfunktionierender Stoffwechsel für die Erhaltung unserer Gesundheit elementar wichtig ist, spielt die Unterstützung der einzelnen Stoffwechselschritte in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle – ganz unabhängig vom individuellen Grundumsatz. Der reibungslose Ablauf der Zerlegung und Aufnahme der verschiedenen Nährstoffe im Verdauungstrakt ist folglich die erste Station, an der es häufig schon „hängt“. Wenn nicht ausreichend Verdauungssäfte (Speichel, Magensaft, Galle, Bauchspeichel) hergestellt werden, können die zugeführten Nährstoffe nicht optimal zur Resorption vorbereitet werden.

Auch bei der nächsten Station kann es zu Problemen kommen: Im Darm herrscht oft ein Milieu, das die Resorption von Nährstoffen erschweren kann, dieser Zustand kann sogar zu Mangelerscheinungen führen. Werden Nährstoffe aus dem Darm in die Blutbahn aufgenommen, gelangen sie über die Pfortader in die Leber. Je nach Bedarf werden sie dort sofort verwertet, gespeichert, umgewandelt oder abgebaut. Die Leber ist darüber hinaus ein wichtiges „Entgiftungsorgan“, denn im Stoffwechsel entstehen regelmäßig giftige Substanzen, die ausgeschieden werden müssen. Diese wandelt sie in harmlose Stoffe um, z.B. giftiges Ammoniak in ungiftigen Harnstoff.

Unschwer kann man sich vorstellen, dass eine Funktionseinschränkung der Leber quasi zum „Rückstau“ von Schlacken führen kann. Das zeigt sich dann auch im Blut, z.B. in erhöhten Harnstoffwerten. Da das Blut zirkuliert und aus dem gesamten Organismus Schlacken einsammelt, die dann durch die Entgiftungsorgane ausgeschieden werden, kann man hier in einen regelrechten Negativ-Kreislauf geraten, denn das Blut kann nur eine bestimmte Menge an Stoffwechselendprodukten aufnehmen. Wenn es mit bestimmten Schlacken, wie z.B. Harnsäure, „gesättigt“ ist, d.h. in diesem Fall, sich der pH-Wert des Blutes zu sehr ins saure Milieu verschieben würde, werden diese ins Bindegewebe abgeschoben und dort „geparkt“.

Schlacken entstehen nicht nur endogen, sondern auch exogen. Schadstoffe, die aus der Nahrung aufgenommen werden (z.B. künstliche Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe), Umweltgifte und Medikamente werden über die Entgiftungsorgane Darm, Leber, Nieren und Haut ausgeschieden. „Schwächelt“ eines der Organe oder werden zu viele Giftsubstanzen zugeführt, können nicht ausreichend Schlacken ausgeschieden werden. Diese belasten vor allem das Bindegewebe und damit den für den Nährstoffaustausch so wichtigen Pischinger Raum. Je mehr Schlacken sich dort ansammeln, desto schwieriger wird die Versorgung der Zellen mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut.

Als Folge davon ist die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulation, die Homöostase, gestört. Nicht ohne Grund spricht Pischinger vom Bindegewebe ...

Entgiften mit Heilpflanzen

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Anschrift der Verfasserin
Michaela Girsch
Heilpraktikerin
Kapellenfeld 18
79291 Merdingen
www.michaela-girsch.de



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Naturheilpraxis 9/2015