Nerven und Hormone

Die Hypothyreose

als Hilfeschrei erschöpfter Nebennieren

Ulrike Dohse

Hypothyreosen sind weit verbreitet, und nicht immer rücken die Nebennieren als häufiger Mitverursacher in den Fokus, holen wir sie aus dem diagnostischen Schattendasein. Schilddrüse und Nebenniere sind in ihren Funktionen voneinander abhängig bzw. kompensieren die Schwächezustände des jeweiligen Partnerorganes mit entsprechenden Hormonausschüttungen oder Gegenregulationsmaßnahmen. Neben Darmstörungen und chronischen Blutzuckerschwankungen sind erschöpfte Nebennieren mit einer der häufigsten Gründe für Hypothyreosen und M. Hashimoto sowie Allergien, Asthma, Autoimmunerkrankungen, MCS, Fibromyalgie, Burn-out etc.


Ein kurzer Überblick

TSH (Thyr[e]otropin, Thyreoidea-stimulierendes Hormon) wird unter Stimulation von TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon) in den thyreotropen Zellen der Hypophyse gebildet, ins Blut freigesetzt und dockt an die TSH-Rezeptoren der Schilddrüse an. Es stimuliert sämtliche Stufen der Hormonsynthese, fördert die Jodaufnahme in die Zellen der Schilddrüse und den Einbau der Aminosäure Tyrosin, es unterstützt die Kopplung von Tyrosin an Jod (als Jodtyrosin) und deren Abgabe an das Blut. TSH aktiviert die Thyreozyten zur Bildung von Thyreoglobulin (auch als Thyreoglobin bezeichnet) und hat eine deutliche circadiane Rhythmik: Der maximale Peak liegt um Mitternacht, das Minimum am späten Nachmittag, und ultradiane Spitzen finden sich im Rhythmus von 2 bis 4 Stunden. Hohe Prolactinspiegel und hohe Cortisolspiegel supprimieren TSH.

Die Schilddrüse speichert 98 % des aufgenommenen Jods zur Hormonsynthese. Sie produziert jodhaltige Aminosäuren, das Trijodthyronin (T3) und das Tetrajodthyronin (T4, Thyroxin) und gibt sie bei Bedarf in das Blutgefäßsystem ab. Mit dem Dijodtyrosin (T2, DIT) steuert sie nach neueren Erkenntnissen zudem die gesamte Stoffwechselaktivität über die Sauerstoffversorgung des Gewebes und der einzelnen Zellen. Alle drei Substanzen haben einen direkten Einfluss auf die Mitochondrien, indem sie die Menge der Mitochondrien und deren Produktivität steigern können.

Tyrosin ist als Hauptbaustein der Schilddrüsenhormone gleichzeitig Ausgangsmolekül für die Biosynthese des Neurotransmitters DOPA (auch Präkursor für Melaninbildung). Im Weiteren entstehen daraus an den Nervenzellmembranen das Dopamin und die katecholaminen Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin. Der Körper kann Tyrosin u.a. aus Phenylalanin synthetisieren.

In hierarchischer Reihenfolge steuern Cortex, Hypothalamus und Hypophyse die Schilddrüse. Mit entscheidend für eine gesunde Schilddrüse und eine stabile HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse) ist eine intakte Nebennierenfunktion.

In der Zona glomerulosa der Nebennierenrinde werden die Mineralocorticoide (Aldosteron), in der Zona fasciculata die Glucocorticoide (Cortisol) und in der Zona reticularis in geringen Mengen die Androgene (Testosteron, Östrogene, Gestagene) gebildet.

Das Nebennierenmark entstammt in der Anlage dem Sympathikus bzw. einem sympathischen Ganglion. Innenliegende Granula produzieren Noradrenalin und dessen Vorstufen. Gespeichert werden sie in Vesikeln, um dann unter Calcium-Einfluss freigesetzt zu werden. Wir finden hier eine deutliche Tagesrhythmik mit morgendlichem Peak. ...

Schilddrüse und Nebenniere als Zwillinge im Geiste

...

Therapieüberlegungen

...

Behandlungsstrategie

...

Resümee

...




Anmerkung
* rT3 = reverses T3; Teil des Reservepools, weitere Umwandlung in T3 oder rT2 möglich
** fT3/fT4 = freies T3/T4, das nicht an Plasmaeiweiße gebunden im Blut vorliegt; biologisch wirksame Form

Literatur bei der Verfasserin





Anschrift der Verfasserin
Ulrike Dohse
Heilpraktikerin, Biologin
Schatenstraße 30
33604 Bielefeld
E-Mail: info@naturheilpraxis-dohse.de



weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 8/2015