Krebsforum

Vitamin-C-Hochdosis-Therapie bei Krebs

Claudia Vollbracht, Felix Joyonto Saha

In den letzten fünf Jahren wurde viel geforscht. Dabei wird immer klarer: Ein Vitamin-C-Mangel ist maßgeblich für viele tumor- und therapiebedingte Beschwerden mitverantwortlich, und hochdosierte Vitamin-C-Infusionen können die Lebensqualität – insbesondere gastrointestinale Symptome, Fatigue und Schmerzen – deutlich verbessern. Auch das chemotherapeutische Potenzial wird intensiv untersucht.


Mehr Lebensqualität und chemotherapeutisches Potenzial

Die Bandbreite an publizierten klinischen Studien und retrolektiven Datenerhebungen macht deutlich, dass die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie bei Krebspatienten vornehmlich mit zwei therapeutischen Zielen verwendet wird:

Was zunächst wie ein Widerspruch anmutet, ist wissenschaftlich erklärbar. Vitamin C wirkt in hohen Dosen differenziert auf gesundes und tumoröses Gewebe:

Vitamin-C-Mangel bei Krebspatienten verbreitet

Studien zur Versorgungslage bei Tumorpatienten zeigen, dass diese Patientengruppe sehr häufig unter Vitamin-C-Mangelzuständen leidet [1–9], besonders gravierend ist das Defizit bei fortgeschrittenen Tumoren [6, 10, 11]. Ein Vitamin-C-Mangel ist gleichbedeutend mit einer pro-oxidativen und damit auch pro-entzündlichen Stoffwechselsituation. Viele Beschwerden bei Tumorpatienten sind, unabhängig von der Tumorentität, auf oxidativen Stress und Entzündungen zurückzuführen. Entzündungsmarker sind mittlerweile sogar zu wichtigen Prognosefaktoren geworden [12–15] – nur leider hat diese wichtige Erkenntnis noch keinen Eingang in die konventionelle Behandlung gefunden.

Eine wichtige Ursache für den Vitamin-C-Mangel liegt in der Therapie selbst: Operationen verstärken den metabolischen Vitamin-C-Verbrauch. Postoperative Vitamin-C-Mangelzustände sind vielfach nachgewiesen [16–18]. Vitamin C gehört zu den effektivsten körpereigenen Antioxidantien [19, 20] und ist essentieller Faktor des Immunsystems. Wird der postoperative Mangelzustand nicht behandelt, gehen die meisten Patienten mit einer defizitären Abwehrlage – die das Immunsystem und die antioxidative Kapazität betrifft – in die konventionelle Behandlung mit Chemotherapie und Bestrahlung. Letztere und viele Zytostatika generieren oxidativen Stress, der für häufige Nebenwirkungen (mit)verantwortlich ist und den Vitamin-C-Spiegel weiter absinken lässt. Aber auch der Tumor selbst produziert [21] und induziert durch die permanente randständige Entzündung und die Übersäuerung der extrazellulären Matrix [22] oxidativen Stress ...

Vitamin-C-Mangel: Schlechtere Lebensqualität und Überlebensprognose

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Hilfe bei Fatigue, Schmerzen und GI-Symptomen

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Fallbericht Tumor-assoziierte Fatigue

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Fazit

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Anmerkungen
1 EORTC QLQ-30: European organization for research and treatment of cancer, Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität Core 30
2 MFSI: Multidimensional Fatigue Symptome Inventory

Literatur
Das umfangreiche Literaturverzeichnis finden Sie auf webarchiv.naturheilpraxis.de unter Webcode 150601.

Verfasser Kontaktadresse
Claudia Vollbracht
Diplom Humanbiologin,
Fachreferentin Medizinische Wissenschaft   

Dr. med. Felix Joyonto Saha
Oberarzt d. Abt. Innere Medizin V
Naturheilkunde und Integrative Medizin
Kliniken Essen-Mitte
Dr. med. Felix Joyonto Saha
Kliniken Essen-Mitte
Knappschafts-Krankenhaus
Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin
Am Deimelsberg 34a
45276 Essen



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Naturheilpraxis 6/2015