Frauen und Männer

Klimakterium

Alternativen zur Hormonersatztherapie

Heike Lück-Knobloch

Die Wechseljahre der Frau sind ein langwieriger physiologischer Prozess, der in drei Phasen, die Prä-, Peri- und Postmenopause, eingeteilt wird. Ungefähr ein Drittel aller Frauen im Klimakterium verspürt keine Symptome, ein Drittel klagt über vegetative Beschwerden, und bei einem weiteren Drittel sind die Auswirkungen noch stärker ausgeprägt.


In jeder der Phasen der Wechseljahre können die Frauen selbst viel für ihr Wohlbefinden tun. Ein gesunder Lebensstil (1) mit einer vitalstoffreichen, vollwertigen Ernährung wie z.B. der Mittelmeerkost, ausreichend Bewegung an der frischen Luft (Vitamin-D-Bildung) und einem guten Stressmanagement gehören dazu. Leinsamen, Getreide, Brokkoli, Möhren, Zwiebel, Granatäpfel, Äpfel, Birnen und Hülsenfrüchte, vor allem Sojabohnen, enthalten Phytohormone wie Lignane oder Isoflavone. Die reichhaltigste Quelle für Lignane sind Leinsamen, und die meisten Isoflavone finden sich in Sojabohnen.

Die Prämenopause beginnt durchschnittlich mit circa 40 bis 45 Jahren, wenn nach und nach weniger Gestagene produziert werden, was sich in Zyklusschwankungen äußern kann. In der Perimenopause sinken auch die Östrogenspiegel, was unter anderem zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schwindel, Reizbarkeit, Lustlosigkeit, Leistungsabfall, Schlafstörungen, trockenen Schleimhäuten, Muskel- und Gelenkschmerzen, vaginaler Atrophie, Libidoverlust, Haarausfall, verstärktem Haarwuchs im Gesicht, Harninkontinenz und Gewichtszunahme führen kann. Die Postmenopause ist der Zeitabschnitt nach der letzten Menstruation. Der Körper produziert dann kaum noch Östrogene und Gestagene, das Osteoporoserisiko steigt.

Bei über der Hälfte der Frauen manifestiert sich in den ersten Jahren nach der Menopause eine Hypertonie. Vor dem Klimakterium ist das weibliche Geschlecht durch das blutdrucksenkende Östrogen normalerweise davor und damit auch in gewisser Weise vor kardiovaskulären Erkrankungen geschützt (2).

Die aufgeführten Beschwerden können die Lebensqualität in dieser hormonellen Umstellungsphase erheblich beeinträchtigen.

Jahrelang galt die Substitution mit synthetischen Hormonen als Goldstandard, um die belastenden Folgen des Klimakteriums zu minimieren. Heute ist man dagegen wesentlich vorsichtiger, denn nach Publikation der Resultate der WHI-Studie ist eine Hormonersatztherapie mit diversen Risiken behaftet.

Über 16.000 Frauen zwischen 50 und 79 Jahren nahmen damals durchschnittlich 5,2 Jahre lang Östrogen-Gestagen-Kombinationen ein, mit folgenden Langzeitfolgen: 41% mehr Schlaganfälle, 29% mehr Herzinfarkte, doppelt so viele Thrombosen sowie 26% mehr Mammakarzinome als in der Vergleichsgruppe (3).

Auch die Britische Million-Women-Studie (4), in der eine Million Frauen zwischen 50 und 65 Jahren Östrogene oder Östrogen-Gestagen-Verbindungen erhielten, zeigte einen Anstieg der Brustkrebsfälle um 22%.

Eine Hormonersatztherapie soll zudem das Risiko für Erkrankungen der Gallenblase, Demenz, Harninkontinenz und Lungenembolien erhöhen (5).
Seitdem bekannt ist, dass die Hormonersatztherapie erhebliche Risiken birgt, sind vor allem pflanzliche (Phytohormone) und homöopathische Alternativen gefragt.

Homöopathie

Empfehlenswert ist eine Konsultation beim klassisch arbeitenden Homöopathen, um ein Konstitutionsmittel für die jeweilige Patientin zu finden, das möglichst viele ihrer Symptome in dieser Lebensphase abdeckt.
Bei übermäßigem Schwitzen und Hitzewallungen können eventuell auch Homöopathika wie z.B. Jaborandi oder Sanguinaria bzw. Komplexmittel einen Versuch wert sein.

Phytotherapie

Eine Metaanalyse und systematische Übersichtsarbeit weist darauf hin, dass Phytoöstrogene die Häufigkeit von Hitzewallungen bei menopausalen Frauen zu reduzieren scheinen, und zwar ohne ernste Nebenwirkungen hervorzurufen (6).
Laut einer Mini-Übersichtsarbeit profitieren jedoch nur eine begrenzte Anzahl von Frauen mit menopausalen Symptomen von Isoflavonen und der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Randomisierte kontrollierte Studien zeigen, dass auch Pycnogenol®, Leinsamen und Lepidium meyenii (Maca) vasomotori- ...

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Rotklee (Trifolium pratense)

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Salbei (Salvia officinalis)

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Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

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Sibirischer Rhabarber (Rheum rhaponticum)

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Standardisierter Pinienrindenextrakt (Pycnogenol)

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Schlafstörungen

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Vaginale Atrophie

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Extrakte aus Wilder Yamswurzel (Dioscorea villosa)

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Yoga und Massagen

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(Abbildungen von der Verfasserin)

Literatur
Das umfangreiche Literaturverzeichnis finden Sie auf webarchiv.naturheilpraxis.de unter Webcode 150602.




Anschrift der Verfasserin
Heike Lück-Knobloch
Heilpraktikerin/Medizinjournalistin
Everskamp 8
40885 Ratingen
E-Mail: Heike_lueck@gmx.de
www.lueck-knobloch.de
www.facebook.com/Heike.Lueck.Knobloch



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Naturheilpraxis 6/2015