Frauen und Männer

Der männliche Urogenitaltrakt

Homöopathische Behandlung

Barbara Krause

Zwar gibt es männerspezifische Erkrankungen wie eine Prostatitis oder eine Penisschwellung, doch spielt das Geschlecht bei der Mittelwahl in der Homöopathie nur eine untergeordnete Rolle. Weit wichtiger ist die Unterscheidung nach hereditärer oder erworbener miasmatischer Belastung, nach akuter oder chronischer Krankheitssituation, wie sie hier vorgestellt wird.


Die Homöopathie macht einen sehr strengen Unterschied in der Behandlung akuter oder chronischer Krankheiten. Das liegt nicht nur an den selbstverständlichen und bekannten klinischen Unterschieden, sondern vor allem an der besonderen Definition, die Hahnemann den chronischen Krankheiten gab. – Da Krankheit eine „Verstimmung der Lebenskraft“ ist, macht die unterschiedliche Reaktion dieser Lebenskraft, Hahnemann nennt sie „Dynamis“, die Verschiedenheit aus.

Akute Krankheiten

Bei den akuten Krankheiten handelt es sich um schnelle Erkrankungsprozesse der verstimmten Lebenskraft, die ihren Verlauf in mehr oder weniger kurzer Zeit beenden. Sie entstehen durch schädliche Einwirkungen auf den Einzelnen (z.B. Erkältungen, Verheben, psychische Erregungen usw.) oder auch auf das Kollektiv (Endemien, Epidemien).

Für die akute Krankheit ist dem „Programm“ der Lebenskraft sozusagen ein „Notprogramm“ eingebaut, sie reagiert mit Abwehr- und Heilmaßnahmen, die wir alle als Fieber, Schweiße, Ausleerungen, Exantheme usw. kennen und die manchmal durchaus sehr dramatisch auftreten können.

Aber immerhin: Die Lebenskraft reagiert, sie nimmt es nicht duldsam hin, dass ihr ein feindliches „Krankheitsprogramm“ aufgeprägt wird.

Wenn auch – nach Hahnemann – diese Abwehrmaßnahmen oft „blind und verstandlos“ ablaufen, ja den Patienten sogar schaden können, und wenn auch Abwehrreaktion und Krankheit meist gar nicht auseinanderdividiert werden können – diese Bestrebungen „sind ja eben die Krankheit selbst“, wie Hahnemann im Organon erklärt –, so ist aber doch durch die Tatsache, dass die Lebenskraft aktiv reagiert, ein entscheidendes Merkmal der akuten Krankheit gegeben: Sie läuft auf ein Ziel zu.

Natürlich gibt es verschiedene Verlaufsformen, aber die unbehandelte, natürliche akute Krankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass es irgendwann eine Krise gibt, bei der sich entscheidet, ob sie mit Heilung oder Tod endet. Aber sie endet irgendwann, und selbst wenn chronische Schäden zurückbleiben sollten, so ist doch die akute Symptomatik zu Ende.

So stehen wir also vor der Tatsache, dass bei der akuten Krankheit die Symptomatik, die der Patient bietet, „zusammengemixt“ ist aus dem aufgedrückten, feindlichen, krank machenden „Programm“ und den eigenen Abwehrmaßnahmen, die im „Notfallprogramm“ der Lebenskraft vorgesehen sind.

Wir versuchen also in diesen Fällen die akuten Symptome aufzunehmen, es sind die, die die Veränderung des Patienten gegenüber seinem vorherigen, gesunden Zustand charakterisieren – in diesen Fällen ist oft auch eine Causa ersichtlich, die in unsere Mittelüberlegungen mit hineingenommen werden muss. Homöopathie erfordert immer kausales Denken.

Chronische Krankheiten

Bei der chronischen Krankheit dagegen fehlt diese Reaktion der Lebenskraft, sie kennt kein Notfallprogramm, das zur Beendigung der chronischen Krankheit führen kann. Sie kann sich von chronischen Krankheiten nicht selbst befreien. Durch Ansteckung oder Heredität geht der dynamische Umstimmungsprozess der Lebenskraft langsam, anfangs erst unbemerkt vor sich und entfernt den Menschen allmählich immer mehr von seiner Gesundheit.

Hahnemann beschreibt diesen Zustand im § 78 folgendermaßen: „Die wahren natürlichen, chronischen Krankheiten sind die, die von einem chronischen Miasm entstandenen, welche, sich selbst überlassen und ohne Gebrauch specifischer Heilmittel, immermehr zunehmen und selbst bei dem besten, geistig und körperlich diätetischen Verhalten, dennoch steigen und den Menschen mit immer stärkeren Leiden bis ans Ende seines Lebens quälen.“

Und er schreibt in der Fußnote weiter: „In den blühendsten Jugendjahren, gepaart mit einer für Geist, Herz und Körper wohltätigen Lebensweise bleiben sie oft viele Jahre unkenntlich und diese Menschen wirken, als wären sie völlig gesund und als wäre die, ihnen durch Ansteckung oder Erbschaft eingeprägte ...

Konsequenzen für die Therapie

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Fall 1: Prostatitis nach unterdrückter Gonorrhö

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Fall 2: Peniskarzinom

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Fall 3: Hodenschmerz

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Fall 4: Akute Penisschwellung

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Schluss

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Anschrift der Verfasserin
Barbara Krause
Heilpraktikerin
Klassische Homöopathie
Robert-Koch-Straße 22
80538 München



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Naturheilpraxis 6/2015