Frauen und Männer

Kinderlosigkeit

Peter Germann

Im Hinblick auf eine ungewollte Kinderlosigkeit geht es eher selten um eine pathologische oder Gendefektsterilität, sondern in der Regel um funktionelle Störungen, welche zu einem momentanen bis dauernden Ausbleiben der Schwangerschaft führen können. Von Sterilität spricht man, wenn bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr von zwei- bis dreimal wöchentlich nach zwei Jahren ohne Verhütung keine Schwangerschaft eingetreten ist.


Der nachfolgende Auszug aus dem plattdeutschen Grimmmärchen „Der Machandelboom“ weist darauf hin, dass Kinderlosigkeit kein neues Problem ist.

Dat is nun all lang her, wol twe dusend Johr,
da wöör dar en ryk Mann, de hadd ene schöne fram Fru,
un se hadden sik beyde sehr leef, hadden awerst kene Kinner,
se wünchden sik awerst sehr welke,
un de Fru bedd’d so veel dorüm Dag un Nacht,
man se kregen keen un kregen keen.



In der Praxis nichts Neues

Die Konfrontation mit Kinderlosigkeit in der naturheilkundlichen Praxis hat seit Langem einen festen Stellenwert, nimmt aber in unserer Industriegesellschaft sprunghaft zu. Auch die schulmedizinische Seite stellt immer mehr Möglichkeiten der Abhilfe zur Verfügung, welche aber in einigen Fällen auch ethische Fragen aufwerfen können.

Bei manchen Paaren bin ich über die Ausschließlichkeit für den unbedingten Kinderwunsch und wie dieser begründet wird, erstaunt. Einige scheinen in einem Kind den einzigen und durch nichts zu ersetzenden Lebenssinn zu sehen und meinen, diesen ohne Kind niemals zu finden.

Bei kinderlosen Beziehungen in anderen Kulturkreisen habe ich zudem erlebt, dass ein Paar nicht in sein Heimatdorf zurückkommen durfte, wenn die Frau nicht schwanger war. Hier ist die Kinderlosigkeit mit sozialer Wertigkeit bis hin zu familiärer Ausgrenzung verbunden.

Sowohl die Hintergründe des Kinderwunsches als auch die Ursachen für Kinderlosigkeit sind mannigfach.

Die „Grundlagen“ für einen Kinderwunsch werden von unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich interpretiert. In einem spirituell geprägten Weltbild ist es für die inkarnationsbereite Seele Voraussetzung, dass aus der Liebe zwischen Mann und Frau ein Kind entspringt. In der Mongolei gibt man zu jedem Geschenk eine Kleinigkeit dazu, damit aus der Fusion der beiden Dinge etwas Drittes hervorgeht: Eins plus eins ergibt drei.

Industrieländer versus Dritte Welt

Weltweit nimmt die Geburtenrate nicht ab, im Gegenteil, sie steigt stetig an. Die Weltbevölkerung explodiert und zeigt eine nie gekannte progressive Dynamik. Wie hängen diese Dinge zusammen? Das Phänomen der Kinderlosigkeit ist primär ein Problem der hoch entwickelten Industrieländer. Demografische Hochrechnungen, verbunden mit Fragen nach der Überlebensmöglichkeit einer Gesellschaft, machen den reichen Ländern Angst.

Der Gedanke einer permanenten Einwanderung von Menschen aus „fruchtbareren Kulturen“ scheint für viele der einzige Ausweg zu sein, um unsere hoch entwickelte technisch-industrielle Wohlstandsgesellschaft zu retten, die man ein wenig auch als Ursache für unsere zurückgehenden Geburtenraten ausgemacht hat. Beispiele aus der Geschichte gibt es genug, wie Hochkulturen nach dem Überschreiten einer gewissen Grenze an Entwicklungsmöglichkeiten dem Aussterben verfallen sind. Zeiterscheinungen wie Umweltverschmutzung, Genmanipulationen, avitale Lebensmittel, seelischer Druck – Stress und Angst – und eben der Mangel an Nachwuchs werden als Gründe für eine Existenzbedrohung angeführt.

Hormonbombardement

Was wir unbewusst täglich an Hormonen zu uns nehmen, ist erschreckend. Im Trinkwasser, vor allem der Großstädte und Ballungsgebiete, befinden sich Reste von Östrogenverbindungen – Folgen regelmäßiger Pilleneinnahme, die übrigens auch die Geburtenrate nicht gerade steigert. Aber auch im Bereich der landwirtschaftlichen Tierzucht spielen unterschiedlichste Hormonverbindungen eine Rolle. Die Folge: Alles Weibliche wird immer weiblicher – das Männliche aller ...

Schimmelpilz und Schwermetall

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Die drüsige Kette

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Humoralpathologische Schwarzgalle

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Das Maiglöckchen-Phänomen

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Die Unterstützung genotypischer Aspekte

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Schwarze Bohnen

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Zyklustees für die Frau

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Anregung der männlichen Fruchtbarkeit

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Der Stellenwert von Aphrodisiaka

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Mykotherapie

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Resümee

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(Abbildungen vom Verfasser)

Literatur
Gudrun und Peter Germann: Pflanzen der Aromatherapie. Kosmos, 2012
Hanns Hatt/Regine Dee: Das Maiglöckchen Phänomen. Piper, 2008
Friedemann Garvelmann: Pflanzenheilkunde in der Humoralpathologie. Pflaum, 2000

Anschrift des Verfassers
Peter Germann
Gesundheitshaus Viriditas / PhytAro – Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund
www.phytaro.de



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Naturheilpraxis 6/2015