Tina Haußer
Unsere Nahrung bildet eine wichtige Basis für Gesundheit, Energiegewinnung, Zellerhaltung, Organfunktionen, Blutbildung und natürlich Genuss. Nahrungsmittel können sowohl zur Prävention als auch als Heilmittel eingesetzt werden. Die „Ernährung nach den 4 Elementen“ ist vergleichbar mit der aus der TCM bekannten „Ernährung nach den 5 Elementen“, basiert jedoch auf unseren westlichen, traditionell naturheilkundlichen Grundlagen. Mit ihrer Hilfe können wir unter Berücksichtigung von Temperamenten-, Elementen-, Säfte- und Qualitätenlehre die richtigen Nahrungsmittel auswählen und mit ihnen individuell an den Zustand des Patienten angepasst positiv auf die Gesundheit einwirken.
„Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel und Eure Heilmittel sollen Eure Nahrungsmittel sein.“
Hippokrates
Allgemeines
Der Ursprung der „Ernährung nach den 4 Elementen“ liegt in der Verknüpfung der naturheilkundlichen Grundlagen mit der qualitativen Wirkung unserer Nahrungsmittel, ohne auf Genuss zu verzichten. Die traditionell naturheilkundliche Betrachtung des Menschen ist hierbei die Grundlage, welche wir in der klassischen Naturheilpraxis anwenden. Im Einzelnen betrachten wir
Hinweise zu diesen unterschiedlichen Aspekten erhalten wir mithilfe unserer naturheilkundlichen Diagnoseverfahren wie der Augen-, Puls- und Zungendiagnose sowie aus dem persönlichen Gespräch mit dem Patienten..
Anschließend wird die qualitative Wirkung der Speisen auf unseren Organismus mit dem vorher festgestellten, individuellen Befund verknüpft.
Der gesundheitsfördernde und -erhaltende, präventive und therapeutische Aspekt der Nahrungsmittel wird in diesem Sinne eingesetzt und befähigt den Behandler dazu, naturheilkundliche Diätpläne für jeden einzelnen Patienten zusammenzustellen.
Um einen positiven Effekt durch die Nahrungsmittel zu erhalten, sollten diese stets biologischen oder natürlichen Ursprungs sein.
Ganz entscheidend für eine positive Wirkung unserer Nahrungsmittel auf die Gesundheit ist eine normale Verdauungs- und Stoffwechselfunktion.
Spezielles
Der Gesundheitszustand des Patienten, die Betrachtung der Elemente, des Temperamentes und der Säftezusammensetzung, wie wir sie aus der Humoralpathologie kennen, sind entscheidend für die Wahl der im individuellen Fall richtigen Nahrungsmittel.
Elementen, Temperamenten und Säften kann ein qualitativer Zustand zugeordnet werden. Und auch die Nahrungsmittel besitzen diese Eigenschaften, die eine ganz bestimmte Wirkung auf unseren Organismus haben (vgl. Tab. 1, S. 17).
Qualitätenlehre
Die Qualitätenlehre nimmt in der Betrachtung der Nahrungsmittel, der Temperamente, der 4 Elemente, der Säfte und des Krankheitsbildes eine Schlüsselrolle ein.
Verdeutlicht wird dies durch das Zitat des Anthroposophen E.M. Kranich: „Die Elemente (Temperamente) sind ein Prozess lebendigen Zusammenwirkens von Qualitäten (...) denn als ganzheitliches Weltbild ist die abendländische Elementenlehre sehr wohl von Nutzen und dazu geeignet, die wahre Natur von Krankheitsprozessen und Heilmitteln (Nahrungsmitteln) zu erkennen.“
Literatur
(1) Müller, I.W.: Humoralmedizin. Physiologische, pathologische und therapeutische Grundlagen der galenistischen Heilkunst. Haug 1993
(2) Hufeland, C.W.: Enchiridion medicum oder Anleitung zur medizinischen Praxis. Jonas Verlagsbuchhandlung 1836
(3) Angerer, J.: Handbuch der Augendiagnostik. Tibor Marczell 1979
(4) Broy, J.: Die Konstitution. Humorale Diagnostik und Therapie. Foitzick 1992
Anschrift der Verfasserin:
Tina Haußer
Heilpraktikerin
E-Mail: tinahausser@gmx.de
www.clinicanatural.eu
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Naturheilpraxis 5/2015