FACHFORUM

Liebe deine Bakterien

Alles eine Frage des Milieus!

Anita Kracke

Mikroben werden allgemein als Krankheitserreger gefürchtet. Dabei wird übersehen, dass ihre unermessliche Zahl für ein funktionierendes ökologisches System auf Erden und das Leben von Makroorganismen unabdingbar ist. Die Endobiose-Theorien von Lynn Margulis und Günther Enderlein führen zu einem neuen Verständnis der Rolle von Bakterien und eröffnen gleichzeitig natürliche, an das Leben angepasste Therapiemöglichkeiten bei akuten und chronischen Infektionen.


Einleitung und Definitionen

Bakterien oder besser Mikroben umgeben uns überall. Sie besiedeln auch unseren Körper äußerlich und innerlich. Im Pschyrembel1 werden Bakterien folgendermaßen definiert: „einzellige Kleinlebewesen ohne echten Zellkern, die das Organismenreich der Procaryotae bilden“ und weiter „morphologisch Kugeln, Stäbchen und Schrauben mit Zellmembran, Zytoplasma, Zytoplasma-Membran, Kernäquivalenten; z.T. Geißeln und Kapseln“ und weiter „z.T. Sporenbildung“. Gleichzeitig wird auf die unterschiedlichen Formen des Stoffwechsels von Mikroben eingegangen, das Spektrum reicht von autotroph oder heterotroph zu aerob oder anaerob. Bakterien verfügen über vielfältige Enzymsysteme und lassen sich daher aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an veränderte Milieusituationen auf künstlichen unbelebten Nährböden anzüchten. In der Regel vermehren sie sich sehr schnell durch Querteilung, der ein Längenwachstum vorausgegangen ist. Manche Bakterien sind in der Lage, Dauerformen, sogenannte Sporen, zu bilden, mit deren Hilfe sie lange Zeit überdauern können.

Der Ausdruck „Milieu“ stammt aus dem Französischen, wobei man unterscheiden kann zwischen dem äußeren, uns umgebenden und dem inneren Milieu, das in unseren Geweben und Körperflüssigkeiten herrscht und einem gewissen Fließgleichgewicht unterliegt. Zum äußeren Milieu zählen auch die Oberflächen auf den Schleimhäuten, über die uns Umwelteinflüsse erreichen. Nach Pschyrembel1 wird dieses Fließgleichgewicht, die „Homöostase“, bezeichnet als „Zustand der Konstanz (dynamisches Gleichgewicht) des sog. inneren Milieus des Organismus, der mithilfe von Regelkreisen, in denen der Hypothalamus zusammen mit Hormon- und Nervensystem als Regler fungiert, aufrechterhalten wird; elementare Regelprozesse steuern z.B. den Blutkreislauf“.

Bakterien (Mikroben)

Sie sind ubiquitär, und 99,9 % dieser Kleinstlebewesen schaden uns nicht. Im Gegenteil: Die meisten chemischen Reaktionen auf der Erde werden durch Algen, Bakterien und Pilze ausgelöst. Mikroben halten die Lebenskreisläufe in Gang. Das lässt sich z.B. in der Ackerkrume, im Waldboden oder im Wattenmeer gut erkennen. Ohne ihre enzymatischen Tätigkeiten würde abgestorbene Substanz die Erde vergiften. Die Kleinstlebewesen zersetzen diese organischen natürlichen und zum Teil sogar künstlich vom Menschen entwickelten Bestandteile und schaffen dadurch gesunden Lebensraum innerhalb und außerhalb von Makroorganismen. Viele Lebens- und Futtermittel werden durch sie erst genießbar oder haltbar (Sauerkraut, Käse, Silage). Durch sie können für Makroorganismen (Säugetiere) unverdauliche Bestandteile wie Hemizellulose und Zellulose zerlegt und in hochwertige Nährstoffe verwandelt werden, z.B. kurzkettige Fettsäuren, die ihrerseits die Darmzotten ernähren. Bei manchen Tieren haben sich im Laufe der Evolution einzelne Anteile des Magen-Darm-Traktes stark vergrößert wie der Pansen der Wiederkäuer oder der Blinddarm der Einhufer, in denen über mikrobielle Zersetzung ein optimaler Aufschluss der Nahrung überhaupt erst möglich wird. Auch der Mensch ist auf die symbiontisch mit ihm lebende Flora besonders im Verdauungstrakt angewiesen.

Unterschiedliche Mikroorganismen können sich zu Lebensgemeinschaften zusammenschließen und eigenständige Gebilde schaffen, dazu gehören beispielsweise die Flechten, die ein Zusammenschluss von Algen und Bakterien, Algen und Pilzen oder von allen drei Komponenten sein können. Die spezifischen Möglichkeiten der unterschiedlichen Spezies vermögen durch Photosynthese organische Substanz aufzubauen, wozu der andere Teil der Gemeinschaft die anorganischen mineralischen Grundbaustoffe liefert.


Mikroben und Verdauung

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Endobiose-Theorie von Lynn Margulis

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Mitochondrien-Schäden

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Endobiose-Theorie nach Prof. Günther Enderlein

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Isopathische Therapie

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Milieukorrektur

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Carbonsäuren

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Erkenntnisse aus der Erforschung des menschlichen Mikrobioms5

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Therapiemöglichkeiten im Falle bakterieller Erkrankungen

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Phytotherapeutika

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Zusammenfassung

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Literatur
1 Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. de Gruyter, Berlin, New York 1998, S. 161
2 Beckmann, G., Rüffer, A.: Mikroökologie des Darmes. Schlütersche, Hannover, 2000, S. 7
3 Margulis, L.; Sagan, D.: Leben – Vom Ursprung des Lebens. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, 1999, 78–81, 105
4 Margulis, L.: Die andere Evolution. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, 1999, 47-63
5 Sonntag, D.: Die Lehre von Prof. G. Enderlein im Blickfeld neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse – Symbiose von Mikroorganismen und Mensch. Semmelweis Institut, Hoya, Sanum-Post Nr. 109, S.14 f
6 Willfort, R.: Gesundheit durch Heilkräuter. Rudolf Trauner Verlag, Linz 1997, 2. Aufl.
7 http://de.wikipedia.org/wiki/Ruprechtskraut [abgerufen am 25.5.2014 7.35 Uhr]


Anschrift der Verfasserin
Dr. med. vet. Anita Kracke
Heilpraktikerin
Hasseler Steinweg 9–12
27318 Hoya



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Naturheilpraxis 5/2015