FACHFORUM

Symptome verstehen

Klaus Binding

Ich fühle mich meistens gut. Meinen Körper spüre ich nur, wenn ich es will. Ich kann klar und zusammenhängend denken. Probleme bewältige ich mit Vernunft und Gefühl. Klappt mal was nicht, haut mich das nicht um. Ich versuche es einfach noch einmal. Mein soziales Umfeld ist harmonisch.


Ich habe viel kreatives Potenzial, bin beruflich zufrieden. Nebenbei fahre ich nicht gern Fahrstuhl und sage innerlich „danke“, wenn das Flugzeug gelandet ist. Ich bin etwas kritisch und glaube nicht alles, was man mir erzählt. Ich kann mich gut in andere hineinversetzen. Ein- bis zweimal im Jahr habe ich eine kurze, fiebrige Erkältung. Ich nehme keine schulmedizinischen Medikamente und ernähre mich gesund und ausgewogen:

Ich bin gesund – keine Symptome!

Nach einem schlimmen Kummer (Symptom! – Beschwerden durch Kummer, auslösender Faktor = Ätiologie) hat sich mein Leben verändert. Krankheiten sind nichts als Befindensveränderungen des Gesunden (Hahnemann, § 19, Organon).

Ich bin beruflich unzufrieden mit meiner Leistung (Symptom! – unzufrieden mit sich selbst). Ich betrete keinen Fahrstuhl mehr, laufe lieber die Treppen (Symptom! – Furcht im engen Raum). Fliegen ist furchtbar unangenehm (Symptom! – Furcht im engen Raum). Ich bin überkritisch und misstrauisch geworden (Symptom! – misstrauisch), muss ständig widersprechen (Symptom! – Neigung zu widersprechen). Das Leiden anderer Menschen geht mir unverhältnismäßig nahe (Symptom! – mitfühlend, mitleidig). Meine letzte Erkältung zog sich drei Wochen hin und war von unbekanntem Frösteln nachmittags charakterisiert (Symptom! – Frösteln zwischen 15 und 16 Uhr). Die Verdauung hat sich verändert; ich vertrage keine Zwiebeln mehr (Symptom! – Zwiebeln verschlimmern), und ich stopfe jetzt Unmengen an Süßigkeiten in mich (Symptom! – Verlangen nach Süßigkeiten):

Ich fühle mich krank!

Krankheit ist der „Inbegriff der Zeichen und Symptome“ (§ 22, Organon). Alle genannten Symptome bilden zusammen das Krankheitsbild, zeigen die Störung der Lebenskraft an. Nur die gestörte Lebenskraft (Dynamis) kann Symptome hervorbringen. Notwendig ist nun ein Arzneimittel, das die Lebenskraft bei einem gesunden Menschen so stören kann, dass seine Lebenskraft genau die beschriebenen Symptome produziert. Nur ein Mittel, das Störungen der Lebenskraft erzeugen kann, Krankheits-Erzeugungskraft genannt (§ 21, Organon), hat auch Krankheits-Heilungskraft (§ 21, Organon). Was krank machen kann, kann auch heilen!

Kommentar

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Prognose

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Therapieverlauf

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Beurteilung

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(Abbildungen vom Verfasser)

Anschrift des Verfassers
Klaus Binding
Heilpraktiker
Brenneckenbrück 5a
38518 Gifhorn
E-Mail: klaus-binding@web.de


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Naturheilpraxis 4/2015