Komplexmittel & Konstitution

Das weiße Blut

Komplexhomöopathie in der Behandlung des Lymphsystems

Margret Rupprecht

Seit den Anfängen der Medizingeschichte steht Blut im Fokus der therapeutischen Aufmerksamkeit. Wir fürchten die Gefahr des „Verblutens“ bei schweren Unfällen, messen Puls und Blutdruck – doch was ist mit unserem anderen, nicht weniger wichtigen Körpersaft, der Lymphe? Das Wort „verlymphen“ gibt es in unserer Sprache nicht, trotzdem wird sich unser Lymphsystem oft genug „verlympht“ fühlen: wenn wir es mit Toxinen überlasten, ihm zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung stellen oder uns nicht genug bewegen, um seine Transportfunktionen zu unterstützen.


Weiß, die Farbe der Reinheit, und Rot, die Farbe der Aktivität, besitzen in der europäischen Kulturgeschichte eine hohe Symbolkraft, die sich in vielen Werken der Kunst und Literatur entfaltet. Besonders zauberhaft kommt sie im Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ der Gebrüder Grimm zum Ausdruck: Rosenrot, die Wilde, tollt gerne im Wald herum, während ihre Schwester Schneeweißchen, die Stille, lieber Täubchen und Lämmchen in der Stube hütet. Rosenrot pflegt die Türe der Stube zu öffnen, Schneeweißchen schließt sie. Im Unterschied zum gegensätzlichen Schwesternpaar Goldmarie und Pechmarie sind Schneeweißchen und Rosenrot gleich schön und gleich gut und bekommen am Ende beide einen Königssohn. Die beiden Schwestern sind zwar gegensätzlich, aber in einer positiven Weise. Ihre Unterschiedlichkeit dient dem gegenseitigen Nutzen.

Ganz ähnlich verhält es sich im menschlichen Körper mit den beiden Kardinalsäften Blut und Lymphe. Das rote Blut mit seinem Glukose- und Sauerstoffreichtum ist der Träger des Aktivitätspotenzials, die stille, farblose Lymphe ist die Aufräumerin im Hintergrund; ihre Arbeit geschieht leise und unauffällig, von keinem mess- und sichtbaren Puls gesteuert – doch ohne einen kräftigen Lymphfluss wäre der Mensch ebenso wenig lebensfähig wie ohne funktionierenden Blutkreislauf.

Was still und unauffällig vor sich hin arbeitet, fällt meist weniger auf und bekommt weniger Beachtung als das, was dynamisch daherkommt. Wenn wir uns verletzen, tritt als Erstes rotes Blut aus – aber wann hat man schon Gelegenheit, einmal live seine Lymphe zu betrachten? Nur in jenem kurzen Moment, wenn der Gerinnungsprozess eine Wunde für den Austritt von roten Blutkörperchen bereits geschlossen hat, zeigt sich ein wenig von jener hellen, klaren Flüssigkeit, die heraustritt, bevor eine Verletzung sich endgültig schließt, und ohne die keine Entzündung, keine Wunde richtig heilen könnte: Lymphe, das Schneeweißchen unserer Körperflüssigkeiten.

Was sie kann: Reinigen, Abwehren, Transportieren

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Woran sie erkrankt: Toxinüberlastung und Stau

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Tiefpotenz- und Komplexhomöopathie für die Verbesserung des Lymphflusses

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Womit kann man arbeiten?

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Literatur
Elvira Bierbach, Michael Herzog (Hrsg.): Handbuch Naturheilpraxis – Methoden und Therapiekonzepte. Elsevier bei Urban & Fischer, München 2005
Josef Karl: Neue Therapiekonzepte für die Praxis der Naturheilkunde. Ein Wegweiser durch Erkrankung und Heilung aus ganzheitlicher Sicht. Pflaum Verlag, München 1995
Günther Lindemann: Tee-Rezepte. Klaus Foitzick Verlag, München 1994
Das Lymphsystem – Freie Bahn für ein starkes Immunsystem. Wissenschaftliche Belege. Pascoe GmbH, Gießen 2013
Die Lymphe – Das Allerfeinste im Körper. Wissenswertes über das oft vernachlässigte, aber lebenswichtige Lymphsystem. Pascoe GmbH, Gießen 2012
Therapeutisches Handbuch und Präparateverzeichnis. Pascoe, Gießen 2011
Kompendium für Fachkreise. Steierl GmbH, Herrsching 2014




Anschrift der Verfasserin
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München

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Naturheilpraxis 3/2015