Komplexmittel & Konstitution

Die hämatogene Grundkonstitution in der Iridologie

Claus Jahn

Die Tatsache, dass jeder Mensch ein unverwechselbares Individuum ist, das sicher nicht oder nur sehr schwer bis in alle einzelnen Feinheiten in Bezug auf Stärken und Schwächen im funktionellen Zusammenwirken des Gesamtorganismus zu ergründen sein mag, macht eine Konstitutionsdiagnostik und -therapie umso wichtiger, um sich über ein Grundmodell und weitere Untereinteilungen einem Patienten wenigstens in seinem grundsätzlichen Reaktionsmustern anzunähern und so zu einer erfolgreicheren personotropen Therapie zu gelangen.


In diesem Beitrag soll es um Grundtendenzen, Neigungen, Stärken und Schwächen und nicht zuletzt um die Grundproblematiken einer hämatogenen Konstitution gehen. Die Farbe der Iris ist durch einen satten Braunton bestimmt.

Charakteristika

Die hämatogene Iris ist durch eine dichte Pigmenteinlagerung charakterisiert. Der dichte Chromatophorenteppich gibt der Iris ein sattbraunes Erscheinungsbild. Etwaige strukturelle Organzeichen sind hier häufig nicht zu finden. Treten sie auf, so sind auch Lakunen, Krypten oder andere die oberen Stromaschichten durchbrechenden Strukturzeichen völlig braun durchgefärbt.

Die rein hämatogene Iris ist grundsätzlich vor allem durch ein Merkmal deutlich von der iridologischen Mischkonstitution unterscheidbar: Ist das Irisstroma, also die Radiären der obersten Stromaschicht, noch erkennbar, so liegt auf jeden  Fall eine Mischkonstitution und kein rein hämatogener Typ vor. In den nördlichen Breitengraden ist die rein hämatogene Konstitution deutlich seltener anzutreffen als in den südlichen. Vor allem in den schwarzafrikanischen und asiatischen Teilen der Welt findet sich die hämatogene Konstitution in überwiegendem Maße.

Der braune, samtartige Teppich verhindert also den direkten Blick auf das Irisstroma. Aus diesem Grund können in der Regel etwaige stoffwechselbedingte Einlagerungen nur schwer beurteilt oder wahrgenommen werden. Wenn Pigmente auftreten, so sind diese meist von sehr dunkler Farbe (dunkelbraun, schwarzbraun). Dies liegt vor allem daran, dass die vorhandene Grundfärbung den Farbton des Pigmentes modifiziert. Ähnlich wie das farbige Drucken auf einem bunten Papier muss hier mit einer additiven Veränderung der eigentlichen Pigmentfarbe gerechnet werden. Das auf den Nierenstoffwechsel schließende hellgelbe, lasurartige Urorosein-Pigment ist in keinem Fall erkennbar.

Strukturzeichen kommen im braunen Auge seltener vor. Wenn sie auftreten, dann meist als deutliche „Löcher“ im oberen und mittleren Kryptenblatt. Es sind somit häufiger Krypten als Lakunen anzutreffen. Es können allerdings durchaus auch oberflächliche Lakunen erkannt werden. Wie Beobachtungen in Südafrika gezeigt haben, hängt die Strukturzeichnung auch etwas vom genetischen Hintergrund ab. So treten Lakunen und Krypten bei südasiatischen (v.a. auch indischen) Gengruppen eher auf als in schwarzafrikanischen.

Im Gegensatz zu der lymphatischen Konstitution (dem blauen Auge) muss bei dieser Grundkonstitution vermehrt auf indirekte Zeichen geachtet werden. Indirekte Zeichen sind z.B. Aufhellungen, die wie mit Sandpapier abgeschmirgelte Abriebflächen aussehen. Diese deuten, wie die Aufhellungen in der lymphatischen Iris, auf eher aktive, eventuell entzündliche Prozesse hin.

Außerdem lassen sich wertvolle Hinweise aus der Größe und der Struktur der Iriskrause, der Pupillenform, dem Pupillenrand, den Einlagerungen in der Konjunktiva und der Linse sowie aus der konjunktivalen Gefäßsituation gewinnen.

Nicht alle iridologischen Diathesen und Dispositionen stellen sich in der hämatogenen Iris dar. Doch vor allem die vegetativ-spastische Disposition, welche durch zirkuläre Furchen (sogenannte „Krampfringe“) gekennzeichnet ist, und die lipämische Diathese (durch einen Arcus lipoides deutlich erkennbar) sind recht häufig bei diesem Iristypus anzutreffen.

Besondere Beachtung bei hämatogenen Konstitutionstypen verdienen vor allem folgende Organsysteme:



Reaktionen

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Erkrankungstendenzen (Diathesen und Dispositionen)

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Erkrankungsdispositionen

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Therapie und Behandlung

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Literatur
Deck, J.: Grundlagen der Irisdiagnostik. 2. Aufl., Ettlingen, Deck, 1987
Hauser, W.: Informationen aus Struktur und Farbe. Heimsheim, Felke, 1998
Lindemann, G.: Augendiagnostik. 4. Auflage, München, Pflaum, 1997
Rehwinkel, J.: Augendiagnose. Amorbach, Uslarer Kreis, 1992
Schimmel, H.: Konstitution und Disposition aus dem Auge. 6. Auflage, Gießen, Pascoe, 1996
Jahn, C./Geiger, J.: Grundlagen der Iridologie. Gerlingen, Geiger, 2011




Anschrift des Verfassers
Claus Jahn
Heilpraktiker
Siemensstraße 14
73230 Kirchheim unter Teck

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Naturheilpraxis 3/2015