Augendiagnose

Zwei Wege – ein Ziel

Augendiagnostische Konstitutionsbestimmung

Hermann Biechele

Die iridologische Konstitutionslehre ist beim Vergleich zwischen den einzelnen augendiagnostischen „Schulen“ nicht so einheitlich, wie das nach der weitgehend vollzogenen Harmonisierung der Topografie und Zeichenlehre zu erwarten wäre. Die Gründe dafür sind vielfältig und können in diesem Zusammenhang nur ansatzweise behandelt werden. Dieser Beitrag ist ein Versuch, die unterschiedlichen Ansätze so darzustellen, dass sie als verschiedene Wege zum gemeinsamen Ziel verstanden werden können.


Die Konstitutionstherapie ist nicht alles, aber ohne diese ist alles nichts.“

„Die Einbeziehung der Konstitution in das Behandlungskonzept öffnet erst die Tür zur Therapie.“
Joachim Broy

Die geschichtliche Entwicklung der augendiagnostischen Konstitutionslehre ist schon mehrfach dargestellt worden. Hier sei auf die vorhandene Literatur verwiesen. Gemeinsam ist allen gegenwärtig gebräuchlichen augendiagnostischen Ansätzen der Zusammenhang zwischen Konstitution und Augenfarbe in Anlehnung an die Komplexionslehre der Humoralmedizin. Das blaue Auge ist Kennzeichen der lymphatischen Konstitution (Abb. 1), das braune Auge Kennzeichen der hämatogenen Konstitution. Damit werden Begriffe aus zwei verschiedenen Systemen miteinander verknüpft, indem das zunächst rein anatomische Merkmal im Sinn der humoralpathologischen Lehre von den Kardinalsäften gedeutet und bewertet wird. Das allein schon macht die Sache nicht unbedingt einfacher: Die „Lymphe“ ist ein relativ moderner Begriff und wird in der Humoralmedizin eher im Prinzip des „Phlegmas“ repräsentiert. Und mit „Blut“ ist ebenfalls nicht vorrangig die labormäßig erfassbare Blutflüssigkeit gemeint, sondern der Kardinalsaft „Sanguis“. Erschwert wird die Problematik durch die Postulierung verschiedener Dispositionen und Diathesen. Alle diese Begriffe werden sehr uneinheitlich gebraucht – was einmal als Konstitution bezeichnet wird, erscheint an anderer Stelle als Disposition oder Diathese und umgekehrt. Was einmal sehr akribisch differenziert wird, ist andernorts „nur“ eine Unterform usw. Das lässt sich in den im Folgenden skizzierten Konstitutionsmodellen deutlich erkennen.

Konstitutionslehre nach Madaus/Flink

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Konstitutionen nach Herget/Schimmel

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Konstitutionslehre nach Deck

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Die induktive Methode

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Die deduktive Methode

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Die Unterschiede

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Die Gemeinsamkeiten

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(Abbildungen vom Verfasser)


Literatur
Angerer, Josef: Bedeutung der Augendiagnostik für die Allgemeine Medizin. Aufsatz aus der Festschrift „Zur Medizin unserer Tage“, 50 Jahre Karl F. Haug Verlag 1953
Angerer, Josef: Visus und Therapie, in: Heilung als Erleben. Iris-Medizin-Verlag München 2007
Biechele, Hermann: Augendiagnose als Konstitutionsdiagnose. Ein Diskussionsbeitrag. In: Naturheilpraxis. Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Erfahrungsheilkunde und biologische Heilverfahren 12/2011
Broy, Joachim: Die Konstitution. Humorale Diagnostik und Therapie. Klaus Foitzick Verlag Augsburg 2. Aufl. 1992
Garvelmann, Friedemann: Grundlagen der Konstitutionsanalyse: Wichtigstes Anliegen der Augendiagnose. Veröffentlicht unter: www.trad-nhk.org/downloads
Hauser, Willy; Karl, Josef; Stolz, Rudolf: Informationen aus Struktur und Farbe. Felke Institut 1998
Hemm, Werner: Augendiagnose für die Praxis. Gesundheitsdialog Verlag 1998
Herget, H.F. : Lehrbuch der Konstitutionsmedizin. Gießen 1996
Karl, Josef: Beitrag zum Thema Auge und Konstitution – unter besonderer Berücksichtigung von Iris- und Sklerafarbe. In: Methodik und Grenzen der Augendiagnostik 1974/11, S. 363ff.
Karl, Josef: Der Konstitutionsbegriff der Iridologie. Naturheilpraxis 10/1999, S. 1495ff.
Lang, Walter: Die anatomischen und physiologischen Grundlagen der Augendiagnostik. Ulm 1954
Lindemann, Günther: Augendiagnostik-Lehrbuch. Befunderhebung aus dem Auge. Richard Pflaum Verlag, München 1997. 4.  überarb. Aufl.
Rehwinkel, Jürgen: Wenske, Sigolt: Augendiagnose. Uslarer Kreis 1988
Schnabel, Rudolf: Iridoskopie. Arkana-Verlag Ulm 1959
van den Toorn, Piet: Humoralpathologie und Iriskonstitutionen. Naturheilpraxis. 3-teiliger Beitrag:
Teil 1: Neues und Bewährtes in der Augendiagnose, 4/98, S. 563ff.;
Teil 2: Von Pastor Felke bis Heinrich Hense, 7/98, S. 1097ff.;
Teil 3: Von Frau Madaus bis Josef Deck, 12/98, S. 1968ff.



Anschrift des Verfassers
Hermann Biechele
Heilpraktiker
Kaiserstraße 51
80801 München


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Naturheilpraxis 3/2015