Augendiagnose

Konjunktivalgefäße

Josef Karl

Obwohl Josef Angerer in seinem Buch „Augendiagnostik“ (1) bereits 1953 sehr häufig auf die Gefäße in der Konjunktiva und Episklera hingewiesen hat, wird dieses Thema immer noch zu wenig beachtet. Bei den Konjunktivalgefäßen zu erwähnen wären auch Dr. med. Anton Markgraf (2) sowie Günter Jaroszyk (3), der in zahlreichen Vorträgen darüber sprach, und der Münchner Arbeitskreis, in dem deren Arbeiten nach wie vor gepflegt werden. (Was nicht heißen soll, dass sich nicht einige andere Iridologen ebenfalls mit den Gefäßen befassen.) Nachfolgender Aufsatz ist als Anreiz gedacht, häufiger einen Blick auf die Konjunktivalgefäße zu werfen und diese in die therapeutischen Überlegungen mit einzubeziehen.


Niemand weiß, ob eine Nachricht von Bedeutung ist,
bevor nicht 100 Jahre vergangen sind.
Friedrich Nietzsche

Vorab ein Hinweis für diejenigen, die selbst Konjunktivalgefäße fotografieren möchten: Die Fotografie kann mit 10-, 20- und 30-facher Vergrößerung erfolgen.
Systematisch vorzugehen ist in der Kürze eines solchen Beitrags nicht möglich. Daher muss ich mich auf die markanten und häufig vorkommenden Phänomene beschränken.
Abb. 1 zeigt das völlig unübersichtliche Gefäßbild eines älteren Mannes mit jahrelangem Diabetes. Dass Diabetes das Gefäßsystem zerstört, ist bekannt. Besonders betroffen sind untere Extremitäten, Nierengefäße und die Durchblutung des Augenhintergrundes Dieses Problem hat in den Zivilisationsländern in den letzten Jahren enorm zugenommen.

Das Bild zeigt außer dem Gefäßwirrwarr deutlich eine große Cholesterinplaque in der Episklera.
Oft wird die Frage gestellt, welche Gefäße dem arteriellen und welche dem venösen System zugeordnet werden können. Selbst die augenärztliche Literatur gibt nicht immer eindeutige Antworten. Sogar der Leipziger Augenarzt Dr. med. Kittel, welcher sich schon früh ausführlich über die Bindehautgefäße geäußert hat, gibt Unklarheiten an. Grob gesagt kann jedoch gelten: Die dickeren Gefäße sind als venös zu betrachten, die dünneren als arteriell.
Zur Verdeutlichung zeigt das zweite Bild (Abb. 2) noch klarer den eben benannten Unterschied.

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(Abbildungen siehe Naturheilpraxis 2/2015)

Literatur
(1) Angerer, Josef: Handbuch der Augendiagnostik, 1953. Das Buch wird heute vom Iris Medizinverlag München, 2007 herausgegeben; Bestellung unter Tel. (089) 14902700, ISBN 978-3-00-020810-2.
(2) Markgraf, Dr. med. Anton: Die genetischen Informationen in der visuellen Diagnostik; Energetik Verlag GmbH, Sulzbach-Taunus 1993; ISBN 3-925806-17-2; 8 Bände, wobei sich insbesondere in Band 8 Hinweise befinden
(3) Jaroszyk, Günther: Iristopographie-Tafel (zu beziehen über die Nestmann Pharma GmbH)
(4) Ratti, Emilio; Karl, Josef: Iridologia, Iridologie, Iridology – Bildatlas mit Erläuterung. In drei Sprachen (Italienisch, Englisch und Deutsch); kein spezielles Gefäßbuch, jedoch mit Hinweisen auf dieselben; Assiri Verlag; Latsch (Südtirol) Erhältlich in der Autorenbuchhandlung, München, Tel. (089) 331241.
(5) Zahlreiche Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Naturheilpraxis“ und „Volksheilkunde“ (heute „Der Heilpraktiker“)
(6) Angerer, Josef: Die beiden umfangreichsten Bücher von Josef Angerer sind der Band I, A und B der Ophtalmotropen Phänomenologie „Die Bulbus-Bindehaut-Gefäße“. Sie erschienen bereits 1973 im Verlag Tibor Marczell, Puchheim bei München. ISBN 3-88015-045-1. Die beiden Bände bedürfen sicher einer bereits geplanten Überarbeitung durch das Josef-Angerer-Institut (durch Heilpraktiker Franz Kohl).


(Abbildungen vom Verfasser)



Anschrift des Verfassers
Josef Karl
Heilpraktiker
Alpenstraße 25
82377 Penzberg


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Naturheilpraxis 2/2015