Der ältere Patient

Alzheimer

Früherkennung durch Geruchssinn- und Augentests?

Alzheimer’s Association

Eine verminderte Fähigkeit zur Erkennung von Gerüchen kann auf eine Entwicklung von kognitiven Störungen und die Alzheimer-Erkrankung hindeuten, während Augenuntersuchungen auf die Ansammlung von Beta-Amyloid – einem Protein, das mit Alzheimer in Zusammenhang gebracht wird – im Gehirn hinweisen könnten. Dies wurde basierend auf den Ergebnissen von vier Forschungsstudien auf der Alzheimer’s Association International Conference® (AAIC) 2014 in Kopenhagen berichtet.


In zwei der vier Studien, die auf der AAIC 2014 vorgestellt wurden, war die verminderte Fähigkeit der Geruchserkennung signifikant mit dem Verlust der Gehirnzellenfunktion und dem Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung assoziiert. In zwei anderen Studien korrelierten die im Auge festgestellten Beta-Amyloid-Spiegel signifikant mit der Belastung durch Beta-Amyloid im Gehirn und ermöglichten den Forschern, die von Alzheimer betroffenen Personen in den Studien präzise zu identifizieren.

Das Protein Beta-Amyloid ist der primäre Stoff, den man in den verklebten „Plaques“ im Gehirn findet, welche für die Alzheimer-Erkrankung charakteristisch sind. Es ist bekannt, dass es im Gehirn zu einer Anhäufung des Proteins kommt, und zwar schon Jahre bevor typische Alzheimer-Symptome, wie Gedächtnisverlust und andere kognitive Störungen, auftreten.

„Angesichts der Tatsache, dass die Alzheimer-Erkrankung weltweit epidemieartig zunimmt, besteht die dringende Nachfrage nach weniger invasiven Diagnosetests, die das Alzheimer-Risiko sehr viel früher im Krankheitsverlauf erkennen“, sagte Heather Snyder, Ph.D., Direktorin für Medical and Scientific Operations der Alzheimer’s Association. „Dies trifft insbesondere heutzutage zu, da Alzheimer-Forscher die Behandlungs- und Präventionsstudien früher im Krankheitsverlauf durchführen.“
„Weitere Forschungen sind im äußerst vielversprechenden Bereich der Alzheimer-Biomarker erforderlich, weil eine Früherkennung für ein frühzeitiges Eingreifen und die Prävention von größter Bedeutung sind, wenn neue Behandlungen zur Verfügung stehen. Nun zeigen die vorgestellten vier Studien mögliche Methoden zur Früherkennung in einem Forschungsumfeld auf, um Studienpopulationen für klinische Studien zur Alzheimer-Behandlung und -Prävention auszuwählen“, sagte Snyder.

Derzeit ist es lediglich möglich, Alzheimer in einer späten Krankheitsphase klinisch nachzuweisen, wenn wesentliche Hirnschädigungen bereits vorliegen. Biologische Marker für Alzheimer könnten die Erkrankung möglicherweise schon in einer Frühphase erkennen. Beispielsweise kann man bei Durchführung einer Positronen-Emissionstomografie (PET) zusammen mit einem spezifischen chemischen Stoff, der sich an das Beta-Amyloid-Protein bindet, die Anhäufung des Proteins als Plaques im Gehirn schon Jahre vor dem Auftreten von Symptomen entdecken. Diese Tomografien können teuer sein und stehen nicht überall zur Verfügung. Amyloid kann ebenfalls in der Zrebrospinalflüssigkeit mittels einer Lumbalpunktion nachgewiesen werden, wobei eine Nadel zwischen zwei Knochen (Rückenwirbel) im Lendenwirbelbereich eingeführt wird, damit man eine Probe des Liquors, der das Gehirn und das Rückenmark umgibt, entnehmen kann.

Vermindertes Riechvermögen

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Beta-Amyloid-Plaques

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Weitere Informationen: www.alz.org
Quelle: ots/Alzheimer’s Association


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Naturheilpraxis 2/2015