Peter Germann
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Naturheilpraxis 1/2015
In der Auseinandersetzung mit der Naturheilkunde muss zwangsläufig das Sein in der Natur miteinbezogen werden. Können theoretische Zusammenhänge faktenmäßig im Vorlesungssaal oder in der Studierstube gelehrt und gelernt werden, so ist ein praktischer Bezug zur Natur nur draußen in Feld und Flur möglich. Selbst die Erläuterungen von mystischen Verknüpfungen sind in der grünen Landschaft schneller nachvollziehbar, da sie direkt vor einem liegen und unmittelbar auf uns einwirken.
Häufig wird vergessen, dass wir selbst ein Teil dieses ganzen Systems sind und nicht abseits stehen. Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Auffassung, das Ganze in seine Einzelteile zu zerlegen und definieren zu müssen, versucht die Naturheilkunde, gerade diese Zusammenhänge erlebend zu begreifen und die Gesamtheit vor Ort wahrzunehmen. Danach erfolgen auch bei ihr Trennungen und Weiterverarbeitungen.
Seit Jahren findet die Abschlussarbeit der Ausbildung in heimischer Ethnomedizin von Phytaro im Allgäu statt. Dies geschieht nicht nur im Hinblick auf die herrliche Natur mit einer breit gefächerten Flora, sondern auch aufgrund der dort ansässigen Dozenten wie Tilmann Schlosser von „Artemisia“ (Allgäuer Heilkräutergarten) und dem Ethnologen Dr. Wolf-Dieter Storl. Beide sprechen in der freien Natur über Zusammenhänge, Verknüpfungen, Abhängigkeiten und kosmische Interaktionen, denen die Schöpfung unterliegt. ...
Peter Germann
Naturheilpraxis 1/2015