Phytotherapie

Pflanzen für die Knochen

Martina Schneider

Als schleichende Epidemie wird Osteoporose inzwischen bezeichnet. Aber auch bei Epidemien gibt es hilfreiche, natürliche Gegenmittel. Seit Neuestem im Mittelpunkt wissenschaftlichen Interesses: die Immergrüne Magnolie.


Etwa 200 Millionen Frauen und Männer sind weltweit von Osteoporose betroffen, in Deutschland etwa 25 Prozent der 50-Jährigen und älter. Die Krankheit geht mit dem Abbau von Knochensubstanz einher, mit Störungen der Architektur der Knochenbälkchen, Festigkeitsverlust und erhöhter Frakturgefahr. Am häufigsten tritt Osteoporose bei Frauen nach der Menopause auf. Jeder vierte Osteoporosepatient ist ein Mann.

Bei Typ-1-Osteoporose (Frauen nach den Wechseljahren) erhöht sich der Abbau auf bis zu zehn Prozent jährlich. Vor allem dünnt sich die Balkenstruktur aus, wobei hauptsächlich Wirbelkörper und Unterarmknochen betroffen sind.

Bei Typ-2-Osteoporose (meist Patienten im Alter von 70 Jahren und mehr) fehlen Hormone, Kalzium, Vitamin D und Bewegung. Typische Erkrankung ist der Oberschenkelhalsbruch. Oft brechen allerdings auch Wirbel, Ober- und Unterarme sowie die Rippen. Jede dritte dieser Altersosteoporosen wird bei einem Mann diagnostiziert.

Typ 3 sind sekundäre Osteoporosen, die durch andere Erkrankungen verursacht werden. Eine Hyperthyreose verstärkt den Knochenstoffwechsel, bei Erkrankungen der Nebenschilddrüsen wird zu viel Parathormon gebildet, was zu Abbauprozessen im Knochen führt. Diabetes mellitus geht mit vermehrtem Mineralverlust einher. Der Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat wird gestört bei Leber- und Nierenerkrankungen, die ebenfalls zu einem den Knochen schädigenden Vitamin-D-Mangel führen.

Wer an chronischen Magen-Darm-Krankheiten leidet, muss damit rechnen, dass seine Knochen nur vermindert Kalzium aufnehmen. Allergiker oder Rheumatiker, die immer wieder mit Cortison behandelt werden, sind in Gefahr zu erkranken, denn Cortison erhöht die Kalziumausschwemmung. Wenn sich die Krankheit bemerkbar macht, sind die Knochen bereits deutlich geschädigt, oft zu sehen an Rundrücken, Rückgang der Körpergröße, „Witwenbuckel“ und – im fortgeschrittenen Stadium – an tannenbaumartig verteilten Hautfalten am Rücken. Rückenschmerzen, Schwindel und Benommenheit können, müssen aber nicht auftreten.

Früherkennung

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Ernährung

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Pflanzen für die Knochen

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Biochemie

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Literatur
1 vgl. American Journal of Clinical Nutrition, November 2006: Täglicher Colakonsum vermindert deutlich die Knochendichte an der Hüfte, was das Risiko eines Oberschenkelhalsbruches erhöht. Warum die Knochendichte nur an der Hüfte abnahm und nicht an der Wirbelsäule, nur bei Frauen und nicht bei Männern, konnten die Forscher bisher nicht klären.
2 Leutz A et al.,Transcription factor C/EBPbeta isoform ratio regulates osteoclastogenesis through MafB, EMBO J. 2009 Jun 17;28(12):1769-81. Epub 2009 May 14. PMID: 19440205
3 Sims N et al, Journal of Clinical Investigation. doi: 10.1172/JCI40568
4 Gertsch J, Schuehly W et al, Mechanisms of osteoclastogenesis inhibition by a novel class of biphenyl-type cannabinoid CB2 receptor inverseaAgonists. Chemistry & Biology 18, 1–12, August 26, 2011
5 Jang S et al, Wogonin inhibits osteoclast formation induced by lipopolysaccharide. Phytotherapy Research, 2010 Jul;24(7):964-8



Anschrift der Verfasserin
Martina Schneider
Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Seminarhaus Schlüsselblume
Am Sahrbach 3
53505 Kreuzberg/Ahr

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Naturheilpraxis 1/2015