Phytotherapie

Amara

Über die bitteren Arzneimittel

Erich Schmitt

Die traditionelle Arzneiheilkunde verfügt über einen sehr großen Arzneimittelschatz. Die mannigfaltigen Heilmittel können in verschiedene Arzneigruppen (mit Untergruppen) eingeteilt werden. Eine solche Einteilung kann in ganz unterschiedliche Richtungen betrieben werden, zum Beispiel mehr in Richtung „praktischen Therapieeinsatz“ oder mehr in Richtung „Substanz“ bzw. Arzneistoff. In diesem Artikel geht es um die sogenannten Bittermittel.


Die Arzneiheilkunde hat sich ganz allmählich entwickelt, Voraussetzung dieser Entwicklung war die Fähigkeit des Beobachtens und des Experimentierens. Mithilfe des Geschmackssinns haben Menschen früher nicht nur Essbares gefunden, sondern auch potenzielle Heilmittel. Wir kennen die Geschmacksrichtungen salzig, sauer, scharf, süß und bitter. Neben diesen klassischen Geschmäckern gibt es noch weitere Kategorien wie zum Beispiel wässrig, schleimig, klebrig, trocken, zusammenziehend usw. Den bitteren Geschmack finden wir bei einer größeren Anzahl von Pflanzen, aber auch bei so mancher organischen und anorganischen Substanz. Als Beispiel sei hier die Pflanze Aloe genannt, die tierische Substanz Fel tauri (Gallenflüssigkeit), die isolierte Substanz Chinin oder die Stoffgruppe der Alkalisulfate.

Bitterstoffe entfalten beim Menschen bestimmte Wirkungen, zum Beispiel fördern sie den Speichelfluss und den Appetit. Allerdings sind die allermeisten Bitterstoffe nicht in isolierter Form vorhanden, sondern in einem kleineren oder größeren Substanzgemisch. Wie wir alle wissen, befinden sich in Heilpflanzen verschiedenste Stoffe in unterschiedlicher Konzentration. Daher ist es „gewagt“, Heilmittel bzw. Heilpflanzen kategorisch auf bestimmte Indikationen festlegen zu wollen. Bei unseren Heilmitteln kommt es jeweils auf die mehrfachen Wirkungen an und nicht sklavisch auf eine schriftlich festgelegte Indikation. Der Therapeut wird sich fragen, was er am Patienten bewirken möchte, und aus dieser Überlegung heraus wird er das eine oder andere Arzneimittel gekonnt einsetzen.

Aus dem bereits Angesprochenen ist leicht verständlich, dass auch unsere Heilpflanzen, welche Bitterstoffe enthalten (Bitterstoffdrogen), in verschiedene Gruppen eingeteilt werden können.

In Folge werden die Bitterstoffdrogen in drei Hauptgruppen eingeteilt:

Bitterstoffdrogen nach Inhaltsstoffen

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Bitterstoffdrogen nach Wirkprinzipien

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Bitterstoffdrogen nach Indikationen

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Wirkungsweise der Bitterstoffe

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Bittermittel zum Verordnen

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Dosierungsfrage

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Anmerkung
1Die naturheilkundliche Phytotherapie ist eine anspruchsvolle Heilmethode – die Begriffe Naturheilkunde und Volksheilkunde gilt es zu unterscheiden. In der Volksheilkunde ist das Denken linearer Art mit einfachen Analogien. Die Naturheilkunde hingegen ist eine echte Wissenschaft mit langer Tradition – hier geht es um Regelkreise und Systemanalyse bzw. um Differenzierung und Individualisierung.

Literatur
Franz Eckstein: Die Kneipp-Kräuterkur. Bad Wörishofen 1933
Josef Karl: Phytotherapie. 4. Auflage, München 1983
Erich Schmitt: Alterantia. Teil 1 und 2, Naturheilpraxis 12/2011 und 2/2012
Joseph F. Sobernheim: Handbuch der praktischen Arzneimittellehre. 1. Auflage, Berlin 1840
www.literaturauswahl.jimdo.com


Anschrift des Verfassers
Erich Schmitt
Heilpraktiker
Kaulbachstraße 23
90408 Nürnberg

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Naturheilpraxis 1/2015