Urogenitalsystem

Brokkoli bei Prostataerkrankungen

Peter Kaufhold

Brokkoli (Brassica oleracea var. italica), ursprünglich aus Italien kommend und seit langem als wohlschmeckendes, gesundes Gemüse bekannt, wird in Deutschland seit Anfang 2000 auch als Heilmittel eingesetzt.


Der Autor, zu diesem Zeitpunkt selbst mit den pathogenen Wirkungen von Helicobacter pylori belastet, wurde zunächst auf eine kleine Pressemeldung aufmerksam, in der auf die Arbeit des türkischen Professors Saraçoglu hingewiesen wurde, der in einem groß angelegten Erhebungsverfahren die gute Wirkung einer speziellen Brokkolizubereitung gegen chronische Prostatitis bestätigt hatte. Auch war die Rede von einer ausgezeichneten Wirkung gegen Helicobacter pylori. Nachdem der Autor Kontakt zu Prof. Saraçoglu aufgenommen und dieser ihm das Zubereitungs- und Therapieverfahren genannt hatte, mit der Versicherung, dass Brokkoli, ebenso wie der Blumenkohl, in der Lage sei, dieses Bakterium selbst in den tiefsten Schleimhautschichten abzutöten, machte er eine dreiwöchige Therapie – mit bestem Erfolg.

Das Brokkoliheilverfahren gegen chronische Prostatitis wurde den Patienten von Prof. Saraçoglu über das Internet bekanntgemacht. Eine genaue Klassifikation (NIH) der teilnehmenden Patienten fand nicht statt, dennoch konnte davon ausgegangen werden, dass die Teilnehmer über ärztliche (Vor-)Untersuchungen verfügten. Im Zuge dieses Verfahrens sollten die Patienten über einen Zeitraum von 7 Tagen morgens und abends nüchtern eine Brokkoliabkochung (5 bis 7 Minuten) zu sich nehmen, danach eine Pause von 3 Tagen einlegen, wobei der Zyklus von Einnahme und Pause 3 x zu wiederholen war. Da das angewendete Erhebungsverfahren keine übliche klinische Methode ist, die randomisierte Tests mit einer Placebokontrollgruppe und den Vergleich der beobachteten Veränderungen anhand des internationalen Symptom-Score (NIH-CPSI) voraussetzt, bestand die Erfolgskontrolle lediglich in der Auswertung der Patientenrückmeldungen. Diese waren unterschiedlich. Die Mehrheit der Teilnehmer (meist jene ohne bakteriellen Befund) berichtete über eine deutliche Verbesserung der Symptome. Indes gab es auch Patienten, denen das Verfahren nicht oder kaum geholfen hatte; diese waren jedoch eindeutig in der Minderheit. Die Berichte liegen in schriftlicher Form vor (E-Mails).

Obwohl bei einer Pflanze hinsichtlich ihrer therapeutischen Eigenschaften stets der Gesamtwirkkomplex zu betrachten ist, sind es beim Brokkoli vor allem auch die Indole als Regulatoren des Testosteron- und Östrogenhaushaltes, die u.a. gegen Prostatitis wie ebenfalls gegen benigne Prostatahyperplasie (BHP) wirken. Sie stimulieren und regulieren den Testosteron- und Östrogenmetabolismus bei Frauen und Männern. Testosteronmangel hemmt die Prostatasekretion, was zu einer Vergrößerung der Prostata führt. Es wurden zwei aktive Indole isoliert (Saracon H1 und Saracon H2), die Testosteronmangel an der Prostatadrüse beheben können. Ferner wird angenommen, dass es diese beiden Pseudo-Indole sind, die auch das PSA (prostataspezifische Antigen) kontrollieren bzw. reduzieren.

Wirkung auf den PSA-Wert und das Sexualverhalten

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Brokkolikeimlinge

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Benigne Prostata- und andere Erkrankungen

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(Abbildungen vom Verfasser)

Quellen
Peter Kaufhold: PhytoMagister, Zu den Wurzeln der Kräuterheilkunst. Band 1, 19., überarbeitete und erweiterte Auflage (ISBN: 978-3-8370-1198-2), Norderstedt 2014
Peter Kaufhold: PhytoMagister, Zu den Wurzeln der Kräuterheilkunst. Band 2, 9., überarbeitete und erweiterte Auflage (ISBN 978-3-8423-7882-7), Norderstedt 2014
Peter Kaufhold: PhytoMagister 7.3 Computer-Heilpflanzen-Repertorium. www.phytomagister.de, Waltrop 1993–2014



Anschrift des Verfassers
Peter Kaufhold
Mühlenstraße 65
45731 Waltrop
Tel. (02309) 79930

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Naturheilpraxis 12/2014