FACHFORUM

Homöopathie und die Infektionsthese

Klaus Binding

Hahnemann schreibt zur Krankheitsentstehung im elften Paragraphen des Organon: „… es ist ursprünglich nur diese geistartige, selbstthätige Lebenskraft (Lebensprinzip) durch den, dem Leben feindlichen, dynamischen Einfluß eines krankmachenden Agens verstimmt.“


Hahnemann wird nicht müde, darauf hinzuweisen, alles „Materielle und Mechanische“ als Entstehungsgrund für Krankheiten aus „den Gedanken entfernt zu halten“. „Dynamisch, virtuell, eine absolute, spezifische reine Macht bewirkt die Störung der Lebenskraft, ebenso wie die dynamische Kraft der Arzneien.“ „Durch bloß spezifische, geistartige Einwirkung“ werden Masern oder Menschenpocken „in der Entfernung, ohne etwas Materielles“ übertragen.

Man kann davon ausgehen, dass Hahnemann die Arbeiten von Antoni van Leeuwenhoek kannte, in denen dieser Bakterien im menschlichen Speichel beschrieben hatte. 1741 entwickelte Johann von Muralt aus Zürich seine Pathogenese der Pest. Er sprach von „Ansteckungswürmlein“, welche die pestilenzialische Seuche verursachen. Auch Goethe betrieb eifrig naturwissenschaftliche Studien und konnte unter dem Mikroskop Bakterien ausmachen. Er bemerkte „zahllose, bewegte Pünktchen“.

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Quellen:
S. Hahnemann: Organon der Heilkunst. 6. Auflage, 1921
J. T. Kent: Zur Theorie der Homöopathie. 3. Auflage, 1986
Ciba Zeitschrift Basel, Nr.14: aufgearbeitet von Kurt Paulus, 1934
Christoph Hannemann, Stefan Lanka: WissenSchafftplus. Klein-Klein-Verlag, Newsletter 6/2013
Harald Zycha: Natur-Ganzheit-Medizin. Books on Demand, 2011

Verfasser
Klaus Binding
Heilpraktiker
Brenneckenbrück 5a
38518 Gifhorn
E-Mail: klaus_binding@freenet.de

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Naturheilpraxis 12/2014