FACHFORUM

Die Planetenmetalle in der Homöopathie

Klaus Binding

Gold ist das Metall der Sonne und hat auch unter den metallischen Heilmitteln eine zentrale Stellung. Das Wort Gold stammt in der deutschen Sprache von gulth, gelo, gehl, gelva für Gelb ab. Die Farbe Gelb, die man in alten Zeiten mit Licht, Sonne, Feuer und Blitz in Verbindung brachte, gilt eigenartigerweise auch als die Farbe des Geizes. Gelb sollte aber auch vor bösen Geistern schützen und Krankheiten abhalten. Und weil Gold ewig hält, kaum Alterserscheinungen zeigt, wurde Gold auch mit göttlicher Kraft, langer Jugend und ewigem Leben verglichen.


Gold

„Aurum potabile“, so nannte Paracelsus ein aus Gold gewonnenes Universal-Heilmittel. Er sagte dazu: „Unter allen Elixieren ist das Gold das höchste und das wichtigste für uns, denn es kann den Körper unzerbrechlich erhalten. Trinkbares Gold heilt alle Krankheiten, es erneuert und stellt wieder her.“ Die Alchemisten nannten es Panacea. Zu allen Zeiten war Gold als Heilmittel und auch wegen seiner symbolischen Kraft bekannt. „Circa instans“, ein maßgebliches Arzneibuch im 12. Jahrhundert, widmete dem Gold als Heilmittel ein großes Kapitel, schreibt Dr. phil. Johannes Mayer, ein Spezialist für mittelalterliche Medizin an der Universität Würzburg. Eine ausgleichende, reinigende und den Körper stärkende Wirkung wurde dem Edelmetall über viele Jahrhunderte zugesprochen. Vor vielfältigen Erkrankungen, von Lepra bis zu Ohnmachtsanfällen, sollte die Einnahme des wertvollen Edelmetalls schützen. Dr. Mayer: „Später, im Zeitalter der Alchemie, war Gold das gesundheitsstärkende Mittel schlechthin und damit ein wahrhaft königliches Heilmittel.“ Auch in Hildegard von Bingens Arzneischatz hatte das Gold eine führende Rolle. Bekannt sind ihr Goldwein und die Goldkur, die besonders bei Rheuma und Polyarthritis eingesetzt wurde. Aus Naturgoldpulver, Dinkelmehl und Wasser wurden kleine Bällchen geformt, die erst roh und später als Kekse gegessen wurden. Laut Kur-Anweisung verbleibt das Gold dann etwa vier Monate im Körper, bevor es vollständig ausgeschieden wird.

Julius Mezger schrieb in seiner Arzneimittellehre, dass Gold auch im menschlichen Körper nachweisbar sei, aber über seine physiologische Rolle im Gehirn nichts bekannt sei. Zu Hahnemanns Zeiten wurde Gold bei Syphilis gebraucht. Hahnemann schrieb zum Goldgebrauch:
„So wie Aberglaube, unreine Beobachtungen und leichtgläubige Vermuthungen die Quelle unzähliger, unwahrer Nutzangaben von Arzneien in der Materia medica gewesen sind, so haben auch Mangel an Prüfung und nichtige theoretische Gründe der Aerzte mehren, höchst wirksamen, folglich sehr heilkräftigen Substanzen alle Arzneikraft eben so grundlos abgesprochen und uns auf diese Art dieser Heilmittel beraubt. Hier will ich bloss vom Golde reden, und zwar nicht von dem durch gewöhnliche chemische Veranstaltungen veränderten Golde, also weder von dem durch Säuren aufgelöseten, noch von dem durch Niederschlag wieder geschiedenen (dem Knallgolde), welche beide man auch, wo nicht für nutzlos, doch für durchaus schädlich ausgab, vermuthlich weil man sie nicht in einer sogenannten justa dosis, das ist, in übertriebner Menge, ohne Gefahr einnehmen lassen konnte. Nein! Ich rede von dem gediegenen, nicht durch chemische Veranstaltungen veränderten Golde.“

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Silber

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Quecksilber

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Kupfer

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Eisen

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Zinn

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Blei

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Literatur
W. Boericke: Arzneimittellehre. 1992
G. Vithoulkas: Essenzen homöopathischer Arzneimittel. 1986
J. T. Kent: Arzneimittelbilder. 9. Auflage. 2008
G. Charette: Homöopathische Arzneimittellehre für die Praxis.1987
J. Mezger: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre. 8. Auflage. 2003
K. Binding: Husten-Apotheke. 2010
K. Binding: Philosophische Grundlagen der Homöopathie. Naturheilpraxis, Feb. 2013

Anschrift des Verfassers
Klaus Binding
Heilpraktiker
Brenneckenbrück 5a
38518 Gifhorn
E-Mail: klaus_binding@freenet.de

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Naturheilpraxis 11/2014