FACHFORUM

Aktuelle Metaanalyse zur Zinksubstitution

Dagmar Kemmling

Während der Erkältungsperiode in Herbst und Winter füllen sich die Praxen wieder mit niesenden, verschnupften Patienten. Ob und wenn ja, wie ihnen tatsächlich zu helfen ist, interessierte die Autoren einer umfassenden Literaturstudie, die im Februar 2014 im Canadian Medical Association Journal (CMAJ) veröffentlicht wurde.


Analysiert wurden alle veröffentlichten Daten bis August 2012 zum Thema Prävention und Therapie grippaler Infekte. Die Ergebnisse waren ernüchternd (1). Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass vor allem in der Prävention relativ einfache physikalische Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder das Tragen von Gesichtsmasken, wie im asiatischen Raum sehr beliebt, erfolgreich sind. Daneben wurde lediglich noch die präventive Substitution von Zink positiv bewertet (1).

In der Therapie bestehender Erkältungen wurde neben der üblichen konventionellen Schmerz- und Fieberbehandlung ebenfalls nur die Medikation mit Zink in Form von Lutschtabletten als einigermaßen erfolgversprechend bewertet, allerdings unter der Voraussetzung, dass mit dem Lutschen der Tabletten spätestens 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome begonnen wird und dass alle zwei bis drei Stunden eine Tablette gelutscht wird. Wichtig ist auch, dass es sich um eine Zinkverbindung handelt, aus der im Speichel, also bei pH 7,4, Zink auch freigesetzt werden kann (2).

Vor allem bei Risikogruppen wie Kindern und Jugendlichen, Vegetariern, schwangeren und stillenden Frauen, Leistungssportlern, chronisch Kranken und Senioren sind die Zinkspiegel häufig suboptimal (3). Zudem sollte man nicht aus dem Auge verlieren, dass schon ab dem 30. Lebensjahr der durchschnittliche Serumzinkgehalt mit zunehmendem Alter sinkt (4).

Hohe Phytataufnahme Ursache für Unterversorgung?

...

Antihypertensiva beeinflussen die Zinkversorgung

...

Ohne Zink keine funktionierende Immunabwehr

...

Supplementation senkt Infektionshäufigkeit bei älteren Menschen

...

Wie beeinflusst Zink die Immunabwehr?

...

Überschießende Immunreaktionen werden verhindert

...

Ein potentes antiinflammatorisches Agens

...

Supplementieren ist unkompliziert und hilfreich

...

Literatur
(1) Allan G.M., Arroll B.: Prevention and treatment of the common cold: making sense of the evidence. CMAJ 2014, February 18, 186(3), 190-199
(2) Prasad Ananda S.: Discovery of human zinc deficiency: its impact on human health and disease. Adv. Nutr. 2013, 4, 176-190
(3) Hahn A., Schuchardt J.P.: Physiologische und klinische Bedeutung von Zink. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2010, 1, 35-41
(4) Haase H., Rink L.: Zink und Immunsystem. E&M Ernährung und Medizin 2013, 28, 163-166
(5) Braun L.A., Rosenfeldt F.: Pharmaco-nutrient interactions – a systemic review of zinc and antihypertensive therapy. Int. J. Clin. Pract, August 2013, 67, 8, 717-725
(6) Prasad A.S. et al.: Zinc supplementation decreases incidence of infections in the elderly: effect of zinc on generation of cytokines and oxidative stress. Am J Clin Nutr. 2007, 85, 837-44
(7) Van Thiel D.: Immunabwehr: Zink verhindert überschießende Entzündungsreaktion: Naturamed 2013, 4, 6-7
(8) Liu M.J. et al.: ZIP8 regulates host defense through zinc-mediated inhibition of NF-B / The zinc transporter SLC39A8 is a negative feedback regulator of NF-B through zinc-mediated inhibition of IKK. Cell Rep. 2013, February 21, 3 (2), 386-400
(9) Shembade N., Ma A., Harhaj E.W.: Inhibition of NF-B signalling by A20 through disruption of ubiquitin enzyme complexes. Science 2010, Febr. 26, 327 (5969), 1135-9
(10) Gröber U.: Orthomolekulare Medizin. Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2002, 109-110
(11) Becher B., Magnesiumorotat – eine orthomolekulare Substanz mit breitem Einsatzpotential. EHK 2006, 55, 560-7

Anschrift der Verfasserin
Dr. Dagmar Kemmling
Darwinstraße 26
70565 Stuttgart
E-Mail: wkemmling@hotmail.com

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 11/2014