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Orthopädie und Traumatologie der TCM in China

Sprechen wir in Europa oder den USA über Orthopädie und Traumatologie, so verstehen wir damit meistens ein schulmedizinisches Fachgebiet aus der westlichen Medizin. Die Wenigsten würden diese zwei Teilgebiete mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in Verbindung bringen. Es gibt sogar ein deutsches Buch, welches den Titel trägt „Die Chinesische Medizin kennt keine orthopädischen Krankheiten“. Doch weit gefehlt! Im fernen Osten sieht dies ganz anders aus. Tatsächlich sind Orthopädie und Traumatologie in China äußerst wichtige Fachgebiete der TCM. Man verwendet sie unter den Namen „Gu Shang Ke“ oder „Zheng Gu“.

„Gu Shang Ke“ beinhaltet das „berüchtigte“ Knochenrichten, wie man dies teilweise in kleinen Praxen in Hong Kong oder Kanton als „bone-setting“ antrifft. Ebenfalls dazu gehört das „Dit Da“, welches in Südchina sehr populär ist und seit langer Zeit bei den Kung-Fu-Stilen gebraucht wird, um Sport- und Kampfverletzungen zu heilen. „Dit Da“ (Mandarin: Die Da) wird meist als „fall and hit medicine“ übersetzt und gehört in die Sparte der Traumatologie. Eben diese „bone-setter“ und „Dit Da master“ waren die Grundlage für Orthopädie und Traumatologie der chinesischen Medizin, welche heutzutage ein eigenständiges Studienfach der chinesischen Universitäten darstellt.

Jedes TCM-Spital besitzt in China eine solche Abteilung. Zudem existieren in jeder größeren Stadt in China TCM-Orthopädie- und Traumatologie-Spezialkliniken. Das Behandeln von Störungen des Bewegungsapparates wurde schon in den alten Klassikern der TCM beschrieben. Man kennt sie unter dem Oberbegriff „Bi-Zheng“ (rheumatische Erkrankungen). Solche Erkrankungen werden durch das Eindringen von Wind-Nässe-Kälte (Feng-Shi-Han) verursacht. Noch heute wird der Begriff „Feng-Shi-Bing“ (Wind-Nässe-Erkrankung) für Rheuma verwendet.

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Weitere Informationen unter: www.chinesische-naturheilkunde.de

Anschrift des Verfassers
Reto Turnell
Heilpraktiker, Praxis für TCM
Regierungsplatz 30
CH-7000 Chur

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Naturheilpraxis 9/2014