In der Praxis begegnen uns immer wieder Patienten, die sich trotz normaler Blutwerte krank fühlen bzw. es auch wirklich sind. In diesem Beitrag zeige ich, wie ich mit einem ganzheitlichen Ansatz und bioenergetischer Testung chronischen Erkrankungen auf den Grund gehe und welches Vorgehen sich für mich daraus für die Therapie ergibt.

Wenn ein Patient in der Praxis auftaucht, liegt meist eine dieser zwei Situationen vor: Entweder er sucht uns wegen einer spezifischen, bereits diagnostizierten Erkrankung auf – oder er fühlt sich bzw. ist krank, ohne dass jemand bislang den Grund dafür feststellen konnte.

Im ersten Fall stellt sich die Sache für den Therapeuten auf den ersten Blick einfacher dar, da zu den verschiedensten Erkrankungen unzählige Therapieansätze bekannt sind – oft vielfach erprobt, beschrieben und untersucht. So kann sich der Therapeut aus der „Werkzeugkiste“ dieser Therapien bedienen und weiß ungefähr, welche Erfolge er erwarten kann.

Nun ist es aber vielleicht doch nicht ganz so einfach, denn die ganzheitliche Medizin hat sich ja dem Ziel verschrieben, die wirklichen Ursachen zu erforschen und zu therapieren, um die Krankheit, die nur das Symptom einer tieferliegenden – aber nicht direkt in Erscheinung tretenden – Ursache ist, zu beseitigen. Und darüber, was die eigentlich zugrunde liegenden Ursachen sind, scheiden sich die Geister. Wer über eine ausgefeilte und verlässliche Testmethode verfügt, ist hier im Vorteil.

Das gilt umso mehr für die zweite Gruppe von Patienten, welche mit allerlei Beschwerden die Praxis aufsuchen, ohne dass die Schulmedizin etwas feststellen konnte. Oft sind sogar die Blutwerte völlig normal oder nur leicht verschoben und ergeben kein klares Bild. In solchen Fällen wird schnell darauf geschlossen, dass „alles nur psychisch“ – bzw., wie es im Medizinjargon so schön heißt, „supranasal“ – sei. Auch wenn wir gerade in der ganzheitlichen Medizin wissen, welch große Bedeutung die Psyche spielt, sind doch meist konkrete, greifbare Faktoren am Geschehen beteiligt. Und diese findet man nach meiner Erfahrung am besten mit einer bioenergetischen Messmethode.

Bei der Diskussion um die Rolle der Psyche sollte man auch nicht vergessen, dass es nicht nur psychosomatische, sondern ebenso häufig somatopsychische Erkrankungen gibt, bei denen sich der Körper auf die Psyche auswirkt. Depressionen, chronische Müdigkeit, Lustlosigkeit, Gedächtnisstörungen, sogar Schizophrenie und allerlei andere geistige Zustände können durch Toxine, Parasitenbefall oder Mangelzustände ausgelöst werden. Als Beispiel hierfür sei die Behandlung mit B-Vitaminen genannt, wie sie der Psychiater Dr. Abram Hoffer v.a. bei Schizophreniepatienten durchführte und bei der die B-Vitamine besser als sämtliche auf dem Markt verfügbaren Medikamente wirkten.

Einen aus meiner Sicht sehr wichtigen Ansatz beschreibt Dr. med. Horst Tippenhauer in seinem neuen Buch „Krank trotz normaler Blutwerte“ (1). Dort ist zu lesen, wie er sich – beinahe wie Oberinspektor Derrick – an die Arbeit macht, wenn ihn ein Patient aufsucht, welchen Prozess er in seiner Arbeit durchläuft und worauf dabei zu achten ist. Die ganzheitliche Betrachtungsweise ist auch bei ihm der Anfangspunkt. Diese erkennt den menschlichen Körper als komplexes System mit einer Vielzahl von Interaktionen. Ist das System frei von Belastungen bzw. sind die Belastungen gerade so groß, dass der Körper darauf reagieren und sie ausgleichen kann, ist der Mensch gesund. Ist eine Belastung zu groß, gerät das System aus dem Gleichgewicht und eine Krankheit manifestiert sich.

Um Dr. Tippenhauers Vorgehensweise zu veranschaulichen, zeige ich anhand des folgenden Beispiels, wie Testungen unter Umständen nicht zu einer wirksamen Therapie führen. Die Benennung einer Krankheit als Symptom einer tieferliegenden Ursache legt diese wahre Ursache meist nicht offen. So ist z.B. Krebs das Ende eines komplexen Prozesses. Eine Krebserkrankung zu diagnostizieren offenbart noch nicht die ihr zugrunde liegenden Ursachen. Mit bioenergetischen Messmethoden wie z.B. der Kirlian-Messung nach Prof. Korotkov lassen sich die Belastungen der Organe testen und herausfinden, in welchem Organsystem die Ursachen liegen (könnten). Jeder Therapeut sollte sich dabei jedoch bewusst sein, dass er damit noch nicht die Belastung selbst gemessen hat. Die Messungen helfen zwar herauszufinden, dass z.B. die Leber geschwächt ist und damit die Entgiftung beeinträchtigt ist. Dies wiederum kann zu einem allgemein toxischen Zustand mit allerlei Beschwerden führen, welche man vielleicht nicht direkt auf die

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Literatur
(1) Dr. Horst Tippenhauer: Krank trotz normaler Blutwerte. 2014, ISBN 978-1940973036
(2) Dr. Hulda Clark: Heilung ist möglich. 2012, ISBN 0-9740287-5-4

Anschrift des Verfassers
David P. Amrein
Heilpraktiker
Praxis SanaVital
Zieglerstrasse 44

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