Chronische Erkrankungen

Mikro- und Makronährstoffe

Vielversprechend bei neurodegenerativen Erkrankungen

Sylvia Domack, Monique Frerk, Reinhard Wähler

Immer mehr Menschen leiden unter chronischen Erkrankungen oder Leistungseinschränkungen, welche direkt oder indirekt auf neurodegenerative Prozesse zurückzuführen sind - allen voran die Alzheimer-Erkrankung. Wirft man einen Blick auf die Prognosen, zeichnet sich ein düsteres Bild ab: Alle Staaten Europas sind mit einer steigenden Zahl an Demenzkranken konfrontiert.


Wird keine Heilungsmöglichkeit gefunden, dürfte sich die Zahl der Demenzkranken bis Mitte des Jahrhunderts von heute rund zehn Millionen Menschen auf knapp 19 Millionen Menschen nahezu verdoppeln. Dabei verzeichnet Irland den stärksten relativen Anstieg: Dort ist im Jahr 2050 mit rund 130.000 Demenzkranken, dreimal so vielen Demenzfällen wie heute (40.000), zu rechnen, gefolgt von Zypern (plus 209%) sowie Luxemburg (plus 183%). Der geringste Anstieg ist in Bulgarien zu erwarten (plus 38%), wo die Zahl der Alzheimer-Patienten auf 127.000 ansteigen dürfte1.
Die aktuelle Studienlage belegt zudem einen eindeutigen Zusammenhang zwischen chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems bzw. der peripheren Nervenzellen und mitochondrialen Leistungsschwächen2.
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat die Forschungsgruppe Dr. med. Heinrich Kremer die synergistische Wirkung verschiedener Mikro- und Makronährstoffe auf die Neuronenfunktion hin geprüft.

Rationale Naturstoffe und ihre neuroprotektiven Eigenschaften

Vitamin B6, B12 und Folsäure stoppen laut neuesten Forschungen die Alzheimer-Erkrankung beim Menschen3.
Die Kombination der Vitamine B6 und B12 mit Folsäure trägt zur Regulation des Homocysteinspiegels bei. Das Serum-Homocystein-Niveau ist ein verlässlicher Marker für das Alzheimer-Risiko. Diese drei B-Vitamine senken signifikant die Homocystein-Konzentration bei Hyperhomocysteinämie, wodurch ein weiterer Gedächtnisrückgang verlangsamt werden konnte3,4. Folsäure unterstützt die Aminosäuresynthese und ist für die Nervenfunktion und den Energiestoffwechsel unerlässlich5. Vitamin B6 regt zudem die Cysteinsynthese6 an und normalisiert den Eiweiß- und Glycogenstoffwechsel7. Darüber hinaus ist Vitamin B6 für den Energiestoffwechsel8 und die Funktion des Nervensystems von Bedeutung9. Folat und Vitamin B12 haben außerdem eine Funktion bei der Zellteilung10–12.
Ashwagandha, Grüntee, Griffonia, Rosmarin, Brokkoli, Blaubeeren und Granatapfel zeigen bei neurodegenerativen Erkrankungen positive Effekte.

Ashwagandha (Schlafbeere)

Verschiedene Studien belegen die neuroregenerativen Eigenschaften von Ashwagandha. Darüber hinaus unterstützt Ashwagandha nicht nur die Fruchtbarkeit13–16, sondern schützt auch vor Schwermetallintoxikationen17,18.
Ashwagandha trägt signifikant zur Verbesserung neurodegenerativer Erkrankungen bei, wie z.B. Alzheimer, Parkinson und Chorea Huntington, und steigert insgesamt die Lebensfreude19–26.

Erhöht die Fruchtbarkeit
Wegen seiner vielseitigen Wirkungen und sehr guten Verträglichkeit wird Ashwagandha unter anderem bei Altersgebrechen, Impotenz, Entzündungen und Schlaflosigkeit eingesetzt15. Traditionell ist Ashwagandha auch als Aphrodisiakum sehr beliebt. In Humanstudien konnte nachgewiesen werden, dass eine Behandlung mit Ashwagandha die Qualität13, Aktivität14 und Anzahl16 der Spermien erhöht.

Wirkt entgiftend und neuroregenerativ
Schwermetalle sind für ihre neurotoxischen Eigenschaften bekannt. Ashwagandha hat sich bei Schwermetallintoxikationen bewährt. In Tierstudien konnte Ashwagandha die Organbelastung reduzieren (in der Leber um 81% und in der Niere um 55%)17. Im Mausmodell schützte Ashwagandha auch vor Vergiftungen durch Bleinitrate18.

Auch bei Alterserkrankungen wirkungsvoll
In Zellstudien reduzierte die Schlafbeere die Anhäufung schädlicher amyloider Plaques, eines der Hauptmerkmale der Alzheimer-Erkrankung24, und somit auch deren destruktiven Einfluss auf neuronales Gewebe23. In Tierstudien verbesserte sich bei der Huntington-Erkrankung nach zwei Wochen die Motorik und Gewichtsregulierung22. Ebenso waren bei der Parkinson-Erkrankung positive Veränderungen der neurologischen Entzündungsmarker und in der Motorik nachweisbar13,25,26.

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Verfasser
Dr.-Ing. Sylvia Domack, Heilpraktikerin
Monique Frerk, Heilpraktikerin
Dr. rer. nat. Reinhard Wähler, Biochemiker

Korrespondenzanschrift
Monique Frerk, Heilpraktikerin
Eisenstraße 1
57482 Wenden
E-Mail: redaktion@akademie-cst.de
www.akademie-cst.de

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Naturheilpraxis 9/2014