SPEZIAL

Zur Anpassung des Menschen an die Umwelt

Am Beispiel des Erdmagnetismus

Ulrich Kremser

Das Leben auf der Erde hat sich in einer bestimmten Umwelt entwickelt und die Biologie des Lebens hat sich optimal angepasst. Eine Umweltgröße, die von Beginn an das Leben auf der Erde begleitet und wahrscheinlich entscheidend geprägt hat, ist das räumlich und zeitlich veränderliche Erdmagnetfeld. Äußere Magnetfelder können bis in jede Zelle gelangen und dort entsprechend den naturwissenschaftlichen Gesetzen wirksam werden. Deshalb wurden und werden Magnetfelder erfolgreich therapeutisch eingesetzt. Die Anpassung scheint aber Grenzen zu haben. Extreme geomagnetische Ereignisse haben das Potenzial, Individuen zu schädigen.


Einleitung

Leben ist auf der Erde vor etwa 3,5 Milliarden Jahren entstanden. Es ist davon auszugehen, dass sich nur solche biologischen Systeme durchsetzen konnten, die in Übereinstimmung mit der konkreten Umwelt entstanden. Diese Anpassung bedeutete aber nicht nur, innerhalb der Schwankungsbreite der Umweltparameter fehlerfrei zu funktionieren, sondern mehr noch, Energie und Information aus der Umwelt zur Steuerung und Stabilisierung der Lebensprozesse einzusetzen. Hierbei haben sich die naturwissenschaftlichen Gesetze manifestiert, und zwar unabhängig davon, ob wir sie bereits kennen bzw. akzeptieren.

Unsere Umwelt umfasst die Atmosphäre, die chemischen Elemente auf der Erde und besonders in der Erdkruste, die elektromagnetische Strahlung einschließlich der Wärmestrahlung, die Gravitation, den Einfluss von Mond, Planeten und anderen Gestirnen, akustische und mechanische Schwingungen, elektrische und magnetische Felder usw.

Die Erde hat sich mit Atmosphäre, Lithosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre zu einem sehr dynamischen und komplexen System entwickelt. Alles steht in Beziehung miteinander und die Wechselwirkungen sind sehr fein abgestimmt. Nach Lovelock (1991) ist das derzeitige Leben auf der Erde nur in einem schmalen Schwankungsbereich der heutigen atmosphärischen Zusammensetzung möglich, die durch die Wechselwirkungen mit Mikroben, Pflanzen und Tieren aufrechterhalten wird (Gaia-Hypothese).

Bei der Entstehung der Arten und bezüglich der weiteren Evolution haben Selektion (Darwin), Symbiose und Kooperation eine Rolle gespielt. Durch Symbiose konnte das genetische Material verschiedener Bakterien zusammengeführt werden, was auch einer Erweiterung der Fähigkeiten entsprach (L. Margulis, 1999). Auf diese Weise entstand komplexeres Leben, das zur Photosynthese befähigt wurde bzw. durch Integration der Mitochondrien den Sauerstoff zur Energieproduktion verwenden konnte. Die Organellen in den menschlichen Zellen zeugen heute noch von diesem Prozess. Aus unserer heutigen Sicht war das Erdmagnetfeld immer dabei. Experimentelle Untersuchungen zeigen, dass die Entwicklung von Organismen bei abgeschirmtem Magnetfeld gestört verläuft (Asashima et. al., 1991; Belyavskaja, 2004). Von der Raumfahrt wissen wir, dass starke Abweichungen von den Bedingungen auf der Erde – einschließlich der magnetischen – zu gesundheitlichen Beschwerden führen (Thuile, 2001; Werner, 2006).

Die Sphären der Erde stellen genügend Materie (Elemente und Mineralien) zur Verfügung, um Aufbau und Funktion des Lebens zu gewährleisten. Das Baumaterial wird nach seinen Eigenschaften ausgewählt bzw. so, dass es den Strukturen die gewünschten Eigenschaften verleiht. Wenn z.B. Magnetfelder bis in jede Zelle gelangen sollen, dann müsste auf Baumaterial mit diamagnetischen und paramagnetischen Eigenschaften zurückgegriffen werden. Wir werden später sehen, dass das tatsächlich der Fall ist.

In diesem Artikel soll der Frage nachgegangen werden, wie weit die biologischen Systeme an das natürliche Erdmagnetfeld angepasst sind. Es werden die magnetischen Eigenschaften der Baustoffe von biologischen Systemen hinterfragt, und es wird nach Kopplungsmöglichkeiten äußerer Magnetfelder an biologische Systeme gesucht. Sowohl die magnetischen Eigenschaften der Baustoffe als auch die vorhandenen Kopplungsmöglichkeiten erlauben einem äußeren Magnetfeld, Wirkungen in den biologischen Systemen alleine auf der Basis der bekannten Naturgesetze zu erzeugen. Solche Wirkungen äußerer Magnetfelder auf biologische Systeme sind bekannt und vielfach beschrieben worden. Trotzdem muss immer wieder betont werden, dass sie zweifelsfrei nachgewiesen sind. Skeptikern kann deshalb Unwissenheit vorgeworfen, eventuell sogar eine unlautere Absicht unterstellt werden, das sollte je- ...

Literatur
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Anschrift des Verfassers
Dr. Ulrich Kremser
Geophysiker und Heilpraktiker
Feilnerstraße 1
10969 Berlin

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Naturheilpraxis 7/2014