Augendiagnose

Zentrale Heterochromie

Josef Karl

Anlässlich der St. Johanser Fachtagung „Chronische Krankheiten naturheilkundlich behandeln“1 in Waldsassen berichtete Josef Karl über die zentrale totale Heterochromie der Magen-Darm-Zone. In seinem Vortrag, den er nachfolgend zusammengefasst hat, widmete er sich vor allem der zentralen Heterochromie, wie sie Josef Angerer in seinem „Handbuch der Augendiagnostik“2 beschrieben hat.


Über die Andersfarbigkeit der Krausenzone habe ich die letzten Jahrzehnte verschiedentlich in Wort und Bild gesprochen und geschrieben. Mir ist dieses Thema aus der Sicht der Praxis sehr wichtig. Grundsätzlich kann die zentrale Heterochromie durch Farbdifferenzierung Aufschluss geben über

1. Dyspepsie
2. Dysbakterie
3. Darmmykose.

Die Krause teilt die Iris gewissermaßen in zwei Hälften: Die innere setzt sich vom Ziliarteil meist sichtbar ab und wird pragmatisch Magen-Darm- oder Krausenzone genannt. Josef Angerer spricht zwar in seinem unentbehrlichen Handbuch von 1953 von „Krause“, meint aber das eben Gesagte. Das Kapitel, welches ich jetzt hier bespreche, heißt bei ihm noch „Die Krause – das magische Auge der Nutritionsdynamik“. Auf Seite 59 finden wir vieles über das Kolorit. Das ist jedoch noch nicht alles:

J. Angerer differenziert zwischen der völligen Verfärbung der Krausenzone und jener speziell der Magenzone, die er „Nutritionsring“ nennt. Wie in Abb.1 zu sehen, schließt sich der Nutritionsring unmittelbar an den Pupillarsaum an. J. Angerer hat ihn vielfach unterschieden: Pepsin-Ring, Salzsäure-Ring, Labferment-Ring, Trypsin-Ring u.a. (Hierüber hat Ursula v. Heimendahl gearbeitet und sie in Fotos dargestellt.3)

Abgrenzung der zentralen Heterochromie

Wie sieht eine Iris ohne zentrale Heterochromie aus? In Abb. 2 haben wir einen nur geringen chromatischen Unterschied zwischen der Magen-Darm-Zone und der Ziliarzone. Hier ist zwar zentral eine leichte Abdunkelung vorhanden, die wir als geringfügigen Säftemangel bewerten können. Eine Heterochromie ist es jedoch nicht.

Drastischer ist Abb. 3: Diese starke Abdunkelung sehen wir als eine generelle Saft- und Fermentschwäche des gesamten Verdauungstrakts an. Zur Therapie kommen u.a. in Frage: Bittermittel, eine Amaramischung wie Tct. Amara ...

Abbildungen siehe Naturheilpraxis 06/2014

Literatur
1
Ullmann, Chr.: Einblicke in die Welt der chronischen Krankheiten und deren naturheilkundliche Therapiemöglichkeiten, Naturheilpraxis 12/2013, S. 82-84.
2 Angerer, J.: Handbuch der Augendiagnostik, Iris Medizinverlag, München, Gern-Nymphenburg 2007 (Ausgabe mit Kunstledereinband und Goldschnitt; Bestellung unter Tel.: 089 850 82 82, ISBN 978-3-00-020810-2)
3 Fuggis, E.: Bericht von der 17. Fortbildung in Augendiagnose vom 6. Dezember 2003: Ursula v. Heimendahl: Die Nutritionsringe: Farbanomalien der Nutritionszone und ihre Bedeutung für die Steuerung der Verdauungssäfte (Naturheilpraxis 5/2013)
4Arzneimittelverzeichnisse der Firmen St. Johanser Naturmittelvertrieb GmbH, Gauting bei München, und magnet activ Arzneimittel GmbH, Wiesloch
5 Biechele, H.: Pigmente – eine tragende Säule der Augendiagnose, Naturheilpraxis 10/2013. S. 34–41
6 Van den Toorn, P.: Gedanken zu den Irispigmenten I, Die Autointoxikationspigmente, Naturheilpraxis 4/1999, S. 565 ff.
7 Van den Toorn, P.: Gedanken zu den Irispigmenten II, Lipochrome und Melanine, Naturheilpraxis 8/1999, S. 1267 ff.

Anschrift des Verfassers
Josef Karl
Heilpraktiker
Alpenstraße 25
82377 Penzberg

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 6/2014