Unser Kopf

Homöopathische Behandlung der Schlafapnoe

Jeder dritte Herzpatient ist betroffen

Wolfgang Wehrmann

Wie oft kommt das inzwischen in der Praxis vor: Morgenkopfschmerz, die Kopfschmerztablette will nicht helfen, der Patient leidet seit Wochen und Monaten unter chronischer Tagesmüdigkeit, bergauf hat er keine Puste mehr, er ist schlapp, kaputt und schon nach dem Frühstück müde, am liebsten würde er wieder ins Bett gehen.


Er beklagt Herzbeschwerden mit Enge, Druck, Herzklopfen und Angst bis zur Panik. Es tauchen Symptome auf wie Tachy- und Bradykardie, Extrasystolen, Schwindel, Bluthochdruck, Gewichtszunahme und Depressionen. Antriebsschwäche und Wut wechseln sich ab. Die Merkfähigkeit lässt nach. Es wird über Libidoverlust und eine permanente Einschlafneigung geklagt, auch beim Autofahren, mit allen möglichen Konsequenzen. Antidepressiva, Blocker, Senker und Verdünner werden bereits eingenommen oder erwogen. Der Patient kommt aber zuallererst wegen seiner riesengroßen Müdigkeit.

Die untersteuerte Nachtatmung – eine Neuropathie

Als Behandler kennt man diese immer häufiger werdende und oft übersehene neuartige Neuropathie, die mangelhafte Offenhaltung der Atemwege: die obstruktive Form mit lautem Schnarchen, mit Atempausen und Aufschrecken. Oder es fällt gar das Atemzentrum aus: Es fehlen die regelmäßigen Impulse (zentrale Form). An die wichtigsten und üblichen Mittel für diese Neuropathie soll hier erinnert werden. Das Besondere: Sie sind gleichzeitig die indizierten Kreislaufmittel, von denen hier berichtet werden soll.

Desolates Tagesbefinden – Nachtatmung die heimliche Ursache

Der temporäre nächtliche Sauerstoffmangel ist für den Kreislauf Gift: so dramatisch und lebensgefährlich, bis hin zu Herzinfarkt, Reinfarkt und Schlaganfall, dass die eigentliche nächtliche Causa oft übersehen wird, vom Patienten selbst und auch von den Behandlern. Der Bezug zwischen der defizitären Nachtatmung und dem desolaten Tagesbefinden wird oft nicht gesehen. Jeder dritte Herzpatient, so wird vermutet, leidet unter nächtlicher Schlafapnoe, welche das Krankheitsbild zusätzlich verschlimmert oder überhaupt erst verursacht.

Zum Glück hat die Schlafmedizin hier bedeutende Fortschritte gemacht: Es gibt inzwischen ein ambulantes Polysomnografie-Screening, das Schlaflabor, mit einer ausgezeichneten Differenzierung zwischen obstruktiven, zentralen und gemischten Apnoen, der Zahl der Arousals, dem Grad der Sauerstoffentsättigung, der das Atemgerät CPAP überlebenswichtig macht. Mit einem solchen Atemgerät fühlen sich viele wie neugeboren. Wer jede Nacht mit dem Tode gerungen hat, ist überaus dankbar für diese Möglichkeit.

Zeitlebens nachts künstlich beatmet?

Die Compliance für Schlafgeräte ist natürlich eingeschränkt, vor allem bei Schlafapnoen leichteren Grades, die sich allerdings über Nacht verschlimmern können. Viele Patienten nehmen die Problematik auch auf die leichte Schulter.

So schön es zu sein scheint, dass es diese Technik der künstlichen Beatmung für jedermann heute gibt, so wenig befriedigt der Gedanke, lebenslang mit einer ausfallenden Nachtatmung leben zu sollen. Man würde sich eher Mittel wünschen, um die Ursache – nämlich die der Schlafapnoe zugrunde liegenden Neuropathie – zu behandeln, sowohl die für die obstruktive als auch die für die zentrale Form.

Homöopathische „Apps zum Resetting“ der Atemsteuerung? Was kann die Homöopathie hier tun mit ihrer Erfahrung aus 200 Jahren? Die Aufgabe ist es, sie so zu verordnen, dass sie auch tiefgreifend und nachhaltig wirkt. 1998 veröffentlichte die „Naturheilpraxis“ einen Artikel vom Verfasser: „Die Behandlung von Atemstillständen im Schlaf“. Hier nun ein „Update“.
Wieder handelt es sich eher um einen Werkstattbericht als um Patentrezepte. Kein Fall gleicht dem anderen. Und doch kristallisiert sich eine „kleine, aber feine“ Mittelgruppe heraus, die man in den homöopathischen Repertorien unter „Atmung angehalten im Schlaf, beim Einschlafen“ findet.

Ich zähle hier die Mittel auf, mit denen ich Gutes, zum Teil Erstaunliches, gesehen habe – homöopathische „Troubleshooter“:

Seit fast 200 Jahren ist das alles in den Repertorien zu finden. Apnoe hat es wohl ...

Anschrift des Verfassers:
Wolfgang Wehrmann
Neckargasse 4
72070 Tübingen
Telefon (0 70 71) 2 42 21
E-Mail: info@heilpraktiker-wehrmann.de

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Naturheilpraxis 4/2014