Verdauungstrakt

Die chronische Darmdysbiose

Jürgen C. Bauer

Die chronische Darmdysbiose entsteht durch die Verdrängung der individuellen eubiotischen Flora durch pathogene Keime. Abgesehen von medikamentösen Auslösern, insbesondere Antibiotika, liegt ihre Ursache in einer Verdauungsinsuffizienz oder in einer Überlastung des Verdauungsapparats durch falsche Ernährung. In beiden Fällen werden die Nahrungsbestandteile nicht genügend denaturiert und aufgeschlossen. Sie können deshalb nicht ausreichend resorbiert werden, gelangen in den Dickdarm und bilden hier einen idealen Nährboden für pathogene Keime. Es handelt sich dabei um ein Keimspektrum, das in etwa der Fäulnis entspricht. Es entstehen gefährliche Toxine, die durch Resorption/Diffusion in den Organismus gelangen können und ein Risiko darstellen.


Die Toxine schädigen im direkten Kontakt die Darmschleimhaut und, wenn sie in den Organismus gelangt sind, unter anderem das Immunsystem, die Leber, die Nieren, das Herz, das Nervensystem und die Gelenke. Sie fördern entzündliche und in der Folge degenerative, eventuell auch maligne Erkrankungen und besonders rheumatische und Autoimmunprozesse.

Die Therapie über 45 Tage

Durch Darmspülungen kann ein sehr großer Teil der pathogenen Flora beseitigt werden. Die Therapiedauer beträgt 45 Tage. In der ersten Woche werden drei Darmspülungen durchgeführt, in der zweiten Woche zwei, ab der dritten Woche eine. Bei sensiblen Patienten sollten diese Anwendungen entsprechend reduziert werden.

Mit Hilfe eines Irrigators führt der Patient, eventuell zusammen mit seinem Helfer, auf die übliche Weise eine Spülung mit körperwarmem Wasser als „Vorreinigung“ durch. Nachdem das Wasser eingelaufen ist, dreht sich der Patient zur Verbesserung der Reinigungswirkung auf Rücken, Bauch, linke und rechte Seite. Die darauf folgende eigentliche Spülung wird in der gleichen Weise, jedoch mit einer Mischung aus Kalantol® Pflege-Balsam und Wasser im Verhältnis 1:20 durchgeführt. Da die Spülungen nur in Bereiche gelangen, in denen die pathogene Flora überwiegt, entsteht keine Schädigung der sehr wertvollen und noch teilweise vorhandenen individuellen eubiotischen Flora. Dieses ist wichtig, da sich die individuellen eubiotischen Mikroorganismen aus den Bereichen, in die die Spülungen nicht gelangen, wieder ausbreiten müssen. Von den eubiotischen Mikroorganismen sind im Darm nur diejenigen dauerhaft überlebensfähig, die von der individuellen Flora abstammen.

Oral werden 3-mal täglich je 250 mg Saccharomyces boulardii zu den Mahlzeiten gegeben. Saccharomyces boulardii sind nichtpathogene antibiotikaresistente Hefen, welche die pathogene Flora verdrängen. Sie gehören nicht zur eubiotischen Flora, fördern sie aber. Werden sie nicht mehr eingenommen, verschwinden sie nach einiger Zeit wieder aus dem Darm.

Der Nutzen der Saccharomyces boulardii muss dem Patienten erklärt werden, da er in der Gebrauchsinformation die Indikation „Durchfallerkrankungen“ oder Ähnliches liest. Man muss ihn darüber aufklären, dass das Arzneimittel nicht „stopft“, die Darmperistaltik nicht lähmt und die Indikation „Durchfallerkrankungen“ daher rührt, dass es pathogene Keime verdrängt, auch solche, welche Auslöser der Diarrhö sind.

Die Gabe von Mikroorganismen, die auch in der eubiotischen Flora vorkommen, ist grundsätzlich die schlechtere Wahl, da es sich bei diesen Mikroorganismen um an eine sterile Umgebung gewohnte Retortenprodukte handelt.

Auf Dauer können sie sich gewissermaßen „in der Wildnis“ nicht behaupten.

Gleichzeitig zu dieser Darmbehandlung beginnt der Patient die spagyrische Phönix Entgiftungstherapie zur Ausleitung der Fäulnistoxine und zur Entlastung der Organe. Es empfiehlt sich hierbei wie üblich die gesamte Tagesdosis am Morgen in 1 Liter stilles Wasser zu geben und über den Tag verteilt zu trinken. Wenn eine falsche Ernährung nicht die Ursache der pathogenen Veränderung der Darmflora war, sondern eine Verdauungsinsuffizienz vorliegt, kann anstatt des Wassers auch ein ganz leichter erkalteter Bittertee verwendet werden. Er soll nur leicht bitter und für den Patienten nicht unangenehm sein. Die folgende Kombination ist ein Beispiel für einen geeigneten Tee.

...

Anschrift des Verfassers
Jürgen C. Bauer
Heilpraktiker
Weißdornweg 16
71263 Weil der Stadt


weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 3/2014