Metalle

Die sieben Planetenmetalle und das Antimon

Olaf Rippe

In der hermetischen Tradition werden die Metalle den Planetenkräften zugeordnet. Paracelsus schrieb hierzu: „Also haben die alten Philosophen die sieben Metalle mit den sieben Planeten verglichen (…) und das haben sie der Magie nach recht getroffen, deshalb wird es noch auf diesen Tag so gehalten.“ Dieses Prinzip der Analogieketten wendet man ebenso auf Organe und Organprozesse an, so dass man in der gemeinsamen Zuordnung den Schlüssel zur passenden Arznei bei entsprechenden Erkrankungen findet.


„Es ist also so, dass der Mensch
zu allen Metallen (…) seine Beziehung hat.
Die Kenntnis dieser Beziehungen
ist die Grundlage für eine wirkliche,
echte, wahre Therapie.“
Rudolf Steiner

Die kosmische Natur der Metalle

Besonders bemerkenswert ist in dieser Hinsicht die Darstellung aus dem Werk des Malachias Geiger: „Microcosmus hypochondriacus sive de melancolia hypochondriaca“, von 1651 (siehe Abbildung 1). Dort finden wir die übliche Analogiekette der Planeten zu den Organen, jedoch auch eine weitere von Engelwesen zu den Metallen – die jeweiligen Zuordnungen liegen sich gegenüber (siehe Tabelle).1

Man mag sich fragen, warum eigentlich in der gesamten hermetisch alchemistischen Literatur die kosmische Leiter immer auf dieselbe Weise dargestellt wird – beginnend mit Mond, gefolgt von Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und schließlich Saturn. Letzterer bildet als „Hüter der Schwelle“ die Brücke zur Fixsternwelt der Sternzeichen und damit zur göttlichen Sphäre der Unendlichkeit. Diese Folge bezeichnet man als „chaldäische Reihe“, die sich aus der durchschnittlichen Geschwindigkeit der „Sieben“ Planeten beim Durchlauf durch den Tierkreis ergibt, wenn man das Ganze von der Erde aus betrachtet. Dies steht in keinem Widerspruch zum heliozentrischen Weltbild, sondern bezeichnet vielmehr eine anthropozentrische Sichtweise der Welt, mit dem Menschen als Mittelpunkt, da wir nun einmal den Kosmos von unserem Raumschiff Erde aus betrachten.

Die Zuordnung zu den Engelkräften macht deutlich, woher eigentlich die Heilkraft der Metalle kommt. Sie sind ihrem wahren Wesen nach kosmischen Ursprungs, gasförmig, ätherisch engelhaft, rein geistig, aus der göttlichen Sphäre über verschiedene Stufen inkarniert, ganz wie der Mensch auch.

Als Heilmittel kann ein Metall jedoch nur wirken, wenn es etwas von seiner kosmischen, geistartigen Kraft zurückerhält – dies wird nur durch die Kunstgriffe der Alchemie möglich, wie der Metalldestillation oder auch der Potenzierung im Sinne der Homöopathie. Allein schon das Schmelzen und Lösen der Metalle, z.B. von Gold in Königswasser oder die Herstellung kolloidaler Metalle, schafft die Voraussetzungen für Heilmittel, die der kosmischen Natur der Metalle entsprechen.

Die Heilkraft der „Sieben“ Planetenmetalle

Die Gemeinsamkeiten von Planet – Organ – Metall ergeben sich durch die kreisförmige Betrachtung der einzelnen Schalen. Dabei haben die Planetenideen auch eine Beziehung untereinander und werden häufig paarweise betrachtet. Mögliche Kombination wären Saturn – Mond / Jupiter – Merkur / Mars – Venus und Sonne oder aber auch Jupiter – Saturn / Mars – Venus / Mond – Sonne und Merkur. Diese Paarbildungen sind für eine astrologisch orientierte Thera-

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Abbildungen und Tabellen siehe Naturheilpraxis 2/2014

Anmerkung:
1 Der Einfachheit halber werden die Wandelplaneten Merkur bis Saturn sowie Sonne und Mond als die „Sieben“ Planetenkräfte bezeichnet.

Literatur:
Bachmann, Manuel / Hofmeier, Thomas: Geheimnisse der Alchemie; Schabe Verlag, Basel 1999.
Paracelsus: Gesammelte Werke, Aschner Ausgabe; Anger Verlag, Eick 1993.
Rippe, Olaf / Madejsky, Margret u.a.: Paracelsusmedizin, AT Verlag, Aarau 2001.
Rippe, Olaf / Madejsky, Margret: Heilmittel der Sonne, AT Verlag, Aarau 2013.
Schramm, Henning M.: Metalle und Mineralien in der Therapie, Novalis Verlag, Schaffhausen 1991.
Selawry, Alla: Metallfunktionstypen in Psychologie und Medizin, Haug Verlag, Heidelberg 1985.
Steiner, Rudolf: Die Kunst des Heilens vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft, Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1980.

Anschrift des Verfassers:
Olaf Rippe, Heilpraktiker
Barer Str. 48
80799 München
Tel. (089) 2725902
E-Mail: Info@olaf-rippe.de
www.olaf-rippe.de
www.natura-naturans.de

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