Klassische Homöopathie

Die homöopathische Behandlung einer Katze, die nachts einnässte

Karin Rohloff

Am Beispiel der erfolgreichen Behandlung meiner Katze mit Homöopathie stelle ich die Frage, ob Repertoriumsrubriken und Arzneimittellehren, die sich alle auf menschliche Zusammenhänge konzentrieren, zur Arzneimittelsuche bei Tieren herangezogen werden können. Weiter überlege ich, ob meine Heilbeobachtung eine nachträgliche Verifizierung einer Arzneimittelanwendung ermöglicht.


Die Vorgeschichte

Im Herbst 2008 zogen nach einem Jahr der Stille in unsere Wohnung zwei achtjährige kastrierte Katzen ein. Ihre Vorgänger waren im Alter von 17 Jahren, Katze Hermine hatte einen Lungentumor, und 18 Jahren, Kater Max war taub und hatte ein schwaches Herz, gestorben.

Beide, die Wurfgeschwister Katze Lucy und Kater Lukas, waren etwas scheu und unglaublich „wohlbeleibt“. Lucy (schildpattfarben) wog 7,5 kg und Lukas (schwarz mit weißen Abzeichen) 9 kg. Nach einem Jahr reduzierter und qualitativ hochwertiger Kost hatte jede Katze ein Drittel ihres Gewichts verloren. Schadhafte Zähne waren gezogen worden, Lucy verlor 17, Lukas 5 von normalerweise 30 Zähnen. Ihre Beweglichkeit und Sprungfreude nahm zu, ebenso die Fähigkeit zu einer ordentlichen Katzenwäsche.

Das von der Vorbesitzerin übernommene große Katzenklo erwies sich als viel zu klein, was sich besonders unangenehm bemerkbar machte, da Kater Lukas gekonnt über den Rand pinkelte. Wir schafften noch zwei Katzenklos an, denn für den Frieden im Haushalt sollte immer die Zahl der Klos die Zahl der Katzen übersteigen.

Inzwischen stehen an verschiedenen Stellen unserer Wohnung drei Aufbewahrungscontainer, die ordentlich zu aller Zufriedenheit benutzt werden, und Markierspritzer des Katers gehen nicht mehr über den Rand.

Das Problem

Am 24. Januar 2011 stieg mir ein unangenehmer Geruch in die Nase. Beunruhigt ging ich auf die Suche und fand unter dem Sofa eine der Liegedecken mit einem nassen Fleck und dem unverwechselbaren Geruch von Katzenurin. Der erste Verdacht galt dem Kater, dem ich ein verstärktes Markierverhalten unterstellte. Als Nächstes fiel ein durchnässter Korb auf und dann noch eine feuchte Stelle im Schlafsessel.

Alle Teile wurden gewaschen und gereinigt, soweit das möglich war. Die dabei registrierte Urinmenge überstieg bei Weitem die, die ein Kater beim Markieren hinterlässt. Also konnte auch die Katze die Verursacherin der Pfützen sein.

Große Ratlosigkeit unsererseits, der jährliche Check-up beim Tierarzt war gerade absolviert worden. Sollte sich eines der Tiere erkältet haben und vielleicht an einer Blasenentzündung leiden? Uns war nichts Ungewöhnliches im Verhalten der beiden aufgefallen. Mein Mann und ich sind seit Jahr-

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Literatur:
1. Complete Repertory, deutsche Ausgabe, Ruppichteroth: Similimum, 2007.
2. Hahnemann, S.: Gesamte Arzneimittellehre, Bd. 3: O–Z, Hrsg. C. Lucae und M. Wischner, Stuttgart: Haug, 2007.
3. Schroll, S.; Dehasse, J.: Verhaltensmedizin bei der Katze, 2. aktualisierte Aufl., Stuttgart: Enke, 2008.
4. Simbürger, F.: Repertorisationsprogramm ComRep ML, Modul W. Dingler, Version 9.5, Eching: 1991-2010.
5. Taylor, D.: Meine Katze. Ein praktischer Ratgeber. Remseck bei Stuttgart: Unipart, 1994.

Anschrift der Verfasserin:
Karin Rohloff
Heilpraktikerin
Im Johannistal 14
42119 Wuppertal

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Naturheilpraxis 2/2014