Augendiagnose

Das Lymphsystem – ein Stiefkind unserer Zeit

Bericht zur 30. Fortbildung in Augendiagnose am 7.12.2013 in München

Die Lymphe ist das Allerfeinste, Intimste und Zarteste in dem ganzen Körperbetrieb … die ist der Saft der Säfte, die Essenz.“ Thomas Mann, der in seinem Roman „Der Zauberberg“ mit diesen Worten die Lymphe beschrieb, hatte deren Bedeutung wohl erkannt. Ganz im Gegensatz zur Schulmedizin, die dem Lymphsystem viel zu wenig Beachtung schenkt. Aber auch im Bereich der Naturheilkunde dürfen wir seine Rolle als eines der wichtigsten Entsorgungssysteme unseres Körpers und im Rahmen des immunologischen Geschehens nicht unterschätzen


Die Referenten des Arbeitskreises für Augendiagnose Josef Angerer beleuchteten das Lymphsystem von unterschiedlichen Seiten, natürlich immer vor dem Hintergrund der augendiagnostischen Erkenntnisse und Zusammenhänge. Aufbau, Funktion und Erkrankungen des Lymphsystems durften als Grundlage der weiteren Ausführungen nicht fehlen. Ebenso gab es viele praktische Hinweise für eine individuelle Lymphtherapie anhand der Diagnose aus dem Auge.

Unangenehme Einmischungen seitens der Lymphe

Beim ersten Beitrag von Ursula von Heimendahl über „Unangenehme Einmischungen seitens der Lymphe“ wurde anhand vieler Fälle aus der Praxis deutlich, dass die Augendiagnose immer den gesamten Organismus mit seinen vielfältigen Zusammenhängen und Wechselwirkungen in den Blick nimmt. Eine Herzlakune beispielsweise ist zunächst ein ererbtes Schwächezeichen bezogen auf das Herz. Indirekt aber gibt es Wechselwirkungen mit dem Lymphsystem. So ist bei einer reduzierten Pumpleistung des Herzens der Lymphfluss beeinträchtigt, was sich u. a. in einer Immunschwäche äußern kann. In so einem Fall ist es angesagt, die Herztätigkeit z. B. mit Weißdorn- oder Strophantuspräparaten zu unterstützen. Umgekehrt kann ein schwaches Lymphsystem eine Gefährdung für das Herz darstellen. Im Verlauf einer bakteriellen Tonsillitis können die gebildeten Toxine das Herz belasten und möglicherweise sogar eine Myokarditis verursachen. Diese wiederum schwächt das ohnehin instabile Lymphsystem weiter. Ebenso gibt es Zusammenhänge zwischen Schilddrüse und Lymphe: Aus einer chronischen Laryngitis kann eine Hyperthyreose resultieren, die nicht selten Beginn einer Hashimoto-Thyreoiditis ist. Letztere wird auch als Struma lymphomatosa bzw. lymphozytäre Thyreoiditis bezeichnet, was ebenfalls auf die wechselseitigen Beziehungen von Schilddrüse und Lymphe hinweist. Schwächezeichen im Bereich der Schilddrüse sollten bei Infektanfälligkeit im Rachenraum an eine präventive Behandlung mit Antioxidanzien wie Zink, Selen und Vitamin C sowie Omega-3-Fettsäuren denken lassen, um die Schilddrüse vor entzündlichen Geschehen zu schützen.

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(Fotos von der Verfasserin)

Anschrift der Verfasserin:
Sr. Petra Kropf
Heilpraktikerin
Augustinerstr. 1
83536 Gars a. Inn

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Naturheilpraxis 2/2014