Phytotherapie

Storchenschnabel

Eine bedeutende Traumapflanze

Christina Kaiser

Wir wissen, dass Pyrrolizidinalkaloide als toxisch eingestuft sind! Bevor man allerdings Pflanzen mit Spuren dieser chemischen Verbindungen verdammt und von vorn herein in den Bereich der Giftigkeit drängt, sollte doch, wie in allen Bereichen des Lebens, relativiert werden.


Lateinische Bezeichnung:
Geranium robertianum
Pflanzengattung:
Familie der Geraniengewächse, Geraniaceae
Weitere Bezeichnungen:
Ruprechtskraut, Kindsmacher, Katharinenkraut, Gottesgnadenkraut

Botanik/Signatur:

Der stinkende Storchenschnabel verströmt einen sehr charakteristischen Geruch, wenn man die gefiederten Blätter zwischen den Fingern zerreibt. Geranium robertianum wird ca. 2050cm hoch, die Blätter sowie die Stengel sind mit zahlreichen Drüsenhaaren besetzt. An den zarten Stengeln finden sich handförmig aussehende Blätter, welche recht zahlreich angeordnet sind. Aus den Blüten entwickelt sich zunächst ein schnabelartiges Gebilde, welches sich zur Reifezeit infolge der Austrocknung in mehrere einsamige Springfrüchte umformiert. Diese Springfrüchte können bis zu 6m weit fliegen, indem sie sich eigens auskatapultieren. Die schnabelförmige Frucht hat solch eine markante Morphologie, dass diese nicht nur bei der deutschen Namensfindung inspirierend wirkte, selbst bei der wissenschaftlich-lateinischen Bezeichnung klassifizierte man diese nach Ihrem Aussehen. Geranium kommt von griechisch geranos-Kranich, der Terminus robertianum leitet sich aller Wahrscheinlichkeit nach vom Benektinerabt Robert von Molesme ab, einem Heiligen und Ordensreformator des 11. Jahrhundert.

Das Ruprechtskraut besiedelt gern schattige Wälder, aber auch unwegsame Plätze, wie feuchte Mauern oder Felsen, selbst zwischen Bauschutt bahnt es sich selbstbewußt den Weg. Es liebt sozusagen die Steinwüste der Großstadt. Es scheint fast so, als wolle der Storchenschnabel diese doch oftmals unschönen Plätze durch seine pure Präsenz erheitern und erhellen. Bezogen auf den Menschen, möchte Geranium durch gerade eben diesen Wesenszug wieder Licht und Freude ins Leben bringen.

Man sammelt das oberirdische Kraut ab Mai bei zunehmendem Mond im Zeichen Stier oder Waage und hängt es in Büscheln auf.

Seelisch-Geistige Wirkung:

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Pharmakologie und Anwendung:

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Resümee:

In der ganzheitlichen Pflanzenheilkunde ist es nach meiner Auffassung von essentieller Bedeutung, sich zunächst innerlich auf das jeweilige Pflanzenwesen einzustellen, mit diesem in seiner Partitur zu schwingen, sei es durch Meditation oder durch einfache Betrachtung der jeweiligen Heilpflanze. Auf diese Weise erhält man neben dem so logischen phytotherapeutisch angeeigneten Wissen eine intuitive Nuance für den feinsinnigen Charakter des pflanzlichen Wesens, welches mit standartisiertem Wissen nicht hinreichend verifizierbar ist.

Literatur
Dr. Gottfried Hertzka / Dr. Wighard Strehlow: Große Hildegard-Apotheke, Verlag Hermann Bauer, Freiburg 1989
Margret Madejsky: Lexikon der Frauenkräuter, AT Verlag, Baden und München 2008
Apotheker M .Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Gräfe und Unzer Verlag, München 1993
Roger Kalbermatten / Hildegard Kalbermatten: Pflanzliche Urtinkturen; Wesen und Anwendung, AT Verlag, Baden und München 2005
Wilfried Stichmann / Ursula Stichmann-Marny: Der neue Kosmos Pflanzenführer: Kosmos Verlag, Stuttgart 1999
Wilhelm Pelikan, Heilpflanzenkunde II, Verlag am Goetheanum, Dornach 1999

Anschrift der Verfasserin:
Christina Kaiser
Heilpraktikerin & Apothekerin
Ganzheitliche Naturheilpraxis
Alexanderstr. 98
70182 Stuttgart

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Naturheilpraxis 1/2014