Augendiagnose

Insuläres Schnupftabakpigment

Ursula von Heimendahl

Der Arbeitskreis für Augendiagnose hat sich für das Jahr 2014 neben den Veranstaltungen* ein weiteres spannendes Thema vorgenommen: die Pigmente. Wir versuchen ein Gerüst aufzubauen in Hinblick auf Farbe, Struktur und Topographie.


Das erste Pigment, das ich vorstellen werde, ist das durch Rudolf Schnabel so benannte „insulare Schnupftabak-Pigment“.

Bei Rudolf Schnabel wird es in seinem Buch „Iridiskopie“, S. 177 ff. beschrieben:

„Zu den Körnerpigmenten gehören die ´insularen´, deshalb so genannt, weil sie sich nur in kleineren Inseln anzusiedeln pflegen, deren Zahl zwischen einer und einer Vielzahl schwanken kann. Sie gehören zumeist einem feinkörnigen Typus an, dessen Farbe oft rötlich-braun sein kann, häufiger aber dunkel- bis schwarzbraun ist.
Bei den insularen Schnupftabak-Pigmenten scheint am häufigsten das pankreatische System beteiligt zu sein, als Quelle von Stoffwechselstörungen, die mit verminderter oder vermehrter Aus- oder Umwertung der Glykogene zusammenhängen. Sehr oft wird die Frage nach Zuckerstoffwechselstörungen oder dafür verdächtigen Krankheitserscheinungen bei dieser Pigmentform positiv beantwortet, sowohl beim Träger selbst als auch in seiner Aszendenz oder Deszendenz.
Eine häufige Ansiedlungszone des insularen Schnupftabak-Pigmentes ist die Grenze zwischen dem 2. Drittel der Ciliarzone und deren letztem peripheren Drittel, wo sich die Inseln oft in regelmäßigen Abständen ansiedeln. Hier sind, neben den Störungen im Zuckerhaushalt des Organismus, oft renale Intoxikationserscheinungen und nicht selten darauf beruhende Hypertensionen zu eruieren, dazu als Komplikation Arthrosen und Arthritiden auf gichtischer und urämischer Basis.

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Aussage Josef Angerer: „Handbuch der Augendiagnostik“ 1953, 5. Auflage 1984, S. 94 ff.:
„Das generelle Zeichen für Pankreasstörungen außerhalb des Krausenrandes ist die insuläre Rasterung. Helle bis beinahe schwarze, punktförmige, in kleinen Häufchen sich sammelnde Pigmentkonzentrate sind Zeichen einer pankreatischen Adynamik. Dabei ist grundsätzlich zu beachten, daß hellrote Farbe auf Unterfunktion, dunkle Farbe auf Überfunktion der Langerhans´schen Inseln hinweist.

Insuläre Pigmentanhäufungen in den Buchten des Krausenrandes sind Zeichen einer pankreatischen Belastung des Gefäßsystems.

Ein zirkulär um den Krausenrand angeordnetes gerastertes Pigment spricht für mangelhafte Glykogenspeicherung in der Leber.“

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Anschrift der Verfasserin:
Ursula v. Heimendahl
Taxisstraße 45
80637 München

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Naturheilpraxis 1/2014