Krebsforum

Die Carcinochrom-Reagenz nach Dr. Gutschmidt

Heike Lück-Knobloch

Einleitung: Kaum etwas ist so schwierig, wie die Befunderhebung der präklinischen Phase von Tumorgeschehen. Neben der Anamnese und hier auch im Besonderen der Familienanamnese, stehen uns die bekannten Hinweiszeichen zur Verfügung. Dass es trotzdem nicht immer leicht ist hier einen sicheren Befund zu erstellen, wissen wir alle, zumal Krebsparameter oft selbst für die Schulmedizin schwer erfassbar sind. So macht es deshalb auch Sinn, den Patienten in Fällen, bei denen wir ein Tumorgeschehen vermuten, der schulmedizinischen Untersuchung zuzuführen. Um hierbei sicherer agieren zu können, soll an dieser Stelle ein einfach zu handhabender Labortest vorgestellt werden, der die Diagnosesicherheit in der täglichen Praxis weiter zu erhöhen hilft.


Geschichtliches

Die CCR (Carcinochrom-Reagenz) ist ein Test, der uns in die Lage versetzt, Tumorgeschehen in verschiedenen Phasen nachzuweisen. Bei der Durchsicht von Literatur zu Tumorerkrankungen stieß der Chemiker Dr. J. Gutschmidt auf eine Arbeit von Abderhalten und Pregl1. Diese berichteten in dem Artikel über die Beobachtung, dass sie bei Tumorpatienten schlecht dialysierbare Eiweißabkömmlinge festgestellt hatten. Auch andere Autoren2 teilten mit, dass sie im Harn von Tumorpatienten eine 2-8-fache Konzentration von Polypeptiden und Oxyproteinsäuren gefunden hatten. 1939 wies Seeger3 nach, dass es schon im Vorstadium des Krebsgeschehens zum Auftreten krebsspezifischer Eiweißspaltprodukte kommt. Aufbauend auf diesen und eigenen Beobachtungen stellte Gutschmidt fest, dass die Krebszelle mittels eigener Fermente harnfähige Eiweiße erzeugt, welche sich mit einem von ihm entwickelten Azotierungsfaktor rot einfärben lassen. Die CCR war geboren. Die Eiweiße entstammen nicht nur den Mitochondrien (Mitochondriopathie), sondern auch den DNS- und RNS-Strängen. Es konnte weiter nachgewiesen werden, dass normale Albumine, Serumeiweiße oder Essigeiweiße im Test nicht reagieren. Jahrzehnte später wurden diese tumorspezifischen Eiweißkörper nochmals Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.4 Auch bei diesen und weiteren5 Untersuchungen wurden erhöhte Polypeptidkonzentrationen im Harn bei verschiedenen Neoplasmen gefunden. Gutschmidt passte die CCR an die Molekulargröße der Polypeptide an. 1980 stellten Bergold und Kokoschinegg6 eine positive Untersuchung vor, die an 500 Praecanzerosefällen durchgeführt worden war.

Zuvor hatten die Autoren Bianucci und Massetti ebenfalls ihre Studien vorgestellt und berichteten bei der Anwendung der CCR von einer Trefferquote von 92-95%! Durch neue Diagnosetechniken und Testverfahren in der Schulmedizin hat sich der Wert der CCR heute auf die praeklinische Phase verlagert und ist für die Naturheilpraxis einer der wertvollsten Labortests für diesen Bereich geworden.

Bewertung der CCR

Um die Befunde für die Praxis entsprechend auszuwerten, wurden im Laufe der Jahre drei sogenannte Positivstufen ermittelt.

Stufen der CCR
0,8 – 1,2 +
1,2 – 1,6 ++
1,6 – +++

Durchführung

..

Schluss

...

Die Carcinochrom-Reagenz nach Dr. Gutschmidt ist ein wertvolles Instrument, um Stoffwechsellage, Herdaktivitäten und Tumorverdachtsdiagnosen zu überprüfen. Die jahrzehntelange Erfahrung mit diesem einfach durchzuführenden Labortest stellt eine wertvolle Bereicherung im Bereich der Diagnose und Verlaufskontrolle dar.

Anmerkungen
1
Abderhalden, Pregl: Z. Ph. Ch. 1905
2 Falk, Salomon, Sal: Med. Kl. 1910/13
3 Seeger: Ars Medici, 19866, H. 11
4 Rudmann, del Rio, Akgun, Frumin Am. J. M. 1969/46
5 Studer, Straub, Wyss: Schwz. Med. Wo. 1971/12
6 Bergold, Kokoschinegg: Krebsgeschehen 1980/12
7 Bergold, Kokoschinegg: Krebsgeschehen 1980/12
8 Gutschmidt
9 Bianucci, Massetti: Il Cancero. N2/71
10 W. Schneider: Der Karzinochromtest in der Naturheilpraxis, Grundlagen und Verwendung: Naturheilpraxis 11/93

Anschrift des Verfassers:
Reinhard Bayerlein
Heilpraktiker
Lindenweg 3
74586 Frankenhardt



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Naturheilpraxis 12/2013