Klassische Homöopathie

Coffea cruda und Coffea tosta

Marie-Therese Riester

Es war das 19. von der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie organisierte Therapeutentreffen in Moos am Bodensee, das im Juni 2013 stattfand. Ich hatte mir in diesem Jahr die Aufgabe gestellt, meinen Vortrag als „homöopathisches Rätsel” aufzubauen. Meine Kollegen sollten aufgrund von Sinneswahrnehmungen, Angaben zur Herkunft, Pharmakologie, Toxikologie, Verwendung in Ursubstanz und Kasuistik das Arzneimittelbild von Coffea erkennen und begreifen.


Inhalt:
- Sinneseindrücke
- Herkunft des Kaffees
- Physiologische Wirkungen des Kaffees
- Kaffeereste als Haushaltsmittel
- Zubereitungsmöglichkeiten
- Kasuistik
- Arzneimittelstudium/Leitsymptome
- Gedicht von Friedrich von Schiller

Sinneseindrücke

Ich konnte meinen Kollegen einen selbst gezogenen Kaffeebaum als Anschauungsmaterial präsentieren. (Abb. 1 - siehe Naturheilpraxis 12/2013)

Ich bat darum, die Augen, wenn möglich, zu schließen und sich folgendes Bild vorzustellen:
Der Baum oder Busch erinnert vom Aussehen her ein wenig an den Lorbeerbaum – seine Blüten sind weiß und riechen süßlich. Er produziert bereits neue Blüten, während die Früchte noch ausreifen. Die Früchte der Pflanze, die so genannten „Kirschen“, sind kugelförmig und im reifen Zustand dunkelrot. Bei der Ernte haben sie in etwa die Größe von gewöhnlichen Kirschen.

Im Inneren der Früchte befinden sich jeweils zwei, selten auch drei Samen, diese werden arzneilich verwendet. Die Samen müssen von der Schale und vom Fruchtfleisch getrennt, gesäubert, getrocknet, geröstet und schließlich zermahlen werden. Der Geruch zaubert ein Lächeln in die Gesichter so mancher Menschen.

Der Baum trägt etwa 15 bis 20 Jahre lang regelmäßig Früchte aus; man könnte von der „Lebensdauer“ des Baumes sprechen. Es dauert allerdings auch ungefähr fünf Jahre, bis ein junger Baum erstmals seine durchschnittliche Menge an Früchten produziert.

Den meisten der Teilnehmer war bereits klar geworden, dass es sich um die Kaffeepflanze handelt. Unsichere überzeugte der gemeinsam gesungene Kanon von Carl Gottlieb Hering (1766–1853) „C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee, nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht Dich schwach und krank. Sei doch kein Muselmann, der das nicht lassen kann.”
Kaffeebohnen zum Riechen wurden herumgereicht.

Herkunft des Kaffees

Geschichtliches:

„Nach einer Legende soll einst Hirten aus dem Königreich Kaffa aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, der von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein Hirte selbst die Früchte des Strauchs probierte, stellte er auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen an der Grasungsstelle entdeckten die Mönche einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden. Andere Quellen besagen, der Hirte habe die im rohen Zustand ungenießbaren Früchte angewidert ins Feuer gespuckt, woraufhin Düfte freigesetzt wurden; so entstand die Idee des Röstens.

Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien. Geröstet und getrunken wurde er aber dort wahrscheinlich erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle
ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt ...“

Kaffeepflanzen:

„Die Kaffeepflanzen gehören zur botanischen Gattung Coffea aus der Familie Rubiaceae, und zwar werden die aus Afrika stammenden Arten Coffea arabica (Arabica-Kaffee) und Coffea canephora (Robusta-Kaffee) verwendet, in geringem Maß auch die Arten Coffea liberica und Coffea excelsa. Es sind bis 4 m hoch werdende Sträucher (in den Plantagen auf geringere Höhe zurückgeschnitten) mit weißen Blüten. Die Früchte sind bei Coffea arabica 9 bis 11 Monate nach der Befruchtung reif, bei Coffea robusta 6 bis 8 Monate danach. Es bilden sich Steinfrüchte, die ihre Farbe bei der Reifung von grün über gelb nach rot wechseln und zwei Samen, die Kaffeebohnen, enthalten. Die Kaffeebohnen sind in der Frucht von einem sogenannten Silberhäutchen und darum von einem sogenannten Pergamenthäutchen umgeben. Erste Erträge liefern 3 bis 4 Jahre alte Sträucher, ab einem Alter von etwa 20 Jahren geht der Ertrag je Strauch zurück.“

Anbau:

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Physiologische Wirkungen des Kaffees

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Zum Einfluss auf die Gesundheit:

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Kaffeereste als Haushaltsmittel

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Zubereitungsmöglichkeiten

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Kasuistik

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Arzneimittelstudium/Leitsymptome

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Literatur:
Graf, Friedrich: Homöopathie für Hebammen und Geburtshelfer, Das Neugeborene, 10. Aufl., Hannover: Elwin Staude Verlag, 2005.
Hirneise, Lothar: Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe. Enzyklopädie der unkonventionellen Krebstherapien, 9. Aufl., Kernen: Sensei Verlag, 2002.
Jahr, G.H.G.: Ausführliche Arzneimittellehre, 3. Aufl., Leipzig: Herrmann Bethmann, 1848.
Leeb, Thomas/ Rogalla, Ingo: Kaffee, Espresso und Barista perfekt zubereitet, 1. Aufl., München, Tomtom Verlag, 2002.
Mezger, Julius: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, 11. Aufl., Bühl: Haug Verlag, 1995.
Phatak, S.R.: Homöopathische Arzneimittellehre, 2. Aufl., München: Elsevier GmbH, 2004.
Vermeulen, Frans: Konkordanz der Materia Medica, Haarlem, Holland: Emryss bv Publishers, 2000.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaffee
http://www.cysticus.de/klassische-homoeopathie/coffea-cruda.htm
http://maskal.de/
ComRep ML, Software für Homöopathie, Version 9.5, Franz Simbürger, 84174 Eching.

Anschrift der Verfasserin:
Marie-Therese Riester
Buchenstraße 18
72488 Sigmaringen
www.MT-Naturheilpraxis.de.vu



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Naturheilpraxis 12/2013