Was die Migräne anbetrifft, ist neuerdings – nach Jahrzehnten vielfach wechselnder Ansichten - die Meinung vorherrschend, dass es sich um eine Reizverarbeitungsstörung handelt: die Betroffenen reagieren extrem auf Umweltreizungen, gleich welcher Art, auch psychischen.

Eine gute Erfahrung ist notwendig, nicht Hörensagen, sondern eigenes Wissen und Können (Paracelsus)

I.

Wird der Anspruch nicht zu hoch gestellt, werden keine neuen Wundermittel angepriesen, bleibt man auf dem Boden der Möglichkeiten – dann darf man sich einen Beitrag zu diesem komplexen und komplizierten Thema erlauben.

1. Die Naturheilkunde kann die Anfallshäufigkeit reduzieren.
2. Sie vermag die Anfallshäufigkeit zu verringern.

Die Naturheilkunde bietet eine Reihe von wirkungsvollen Möglichkeiten zur Therapie von Kopfschmerzen und Migräne. Erfahrungsgemäß hat sich die Kombination mehrerer Verfahren bewährt, um verschiedenen Ebenen des Menschen gerecht zu werden.
Stoffwechselbelastungen und Überlastungen der Ausscheidungsorgane Leber und Niere können bei Kopfschmerzen und Migräne eine wichtige Rolle spielen. Eine „Entgiftung“ des Organismus mit Hilfe von Heilpflanzen und Homöopathika ist daher ein wichtiges Behandlungsprinzip. Nachfolgend eine Auswahl von Therapien, die sich in der naturheilkundlichen Praxis bewährt haben.

II.

Die Meinungen über Ursachen und Wesen von Migräne und Kopfschmerzen sind nach wie vor vielschichtig. Eine einigermaßen gängige Differenzierung sähe so aus:
Differenzialdiagnose

Typische Migräne-Symptome

• Heftiger pulsierender Schmerz
• Einseitig auftretend (Seite kann wechseln)
• Schmerz genau lokalisierbar
• Anfallsweise Attacken mit einer Dauer von 4 Stunden bis 3 Tagen, dazwischen beschwerdefrei
• Übelkeit und Brechreiz
• Sehstörungen
• Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit
• Frauen sind 3-mal so häufig betroffen wie Männer

Sonstige Kopfschmerzen

• Dumpfer, drückender Schmerz
• Konstanter Schmerz (nicht pulsierend)
• Schmerz meist beidseitig
  
• Schmerz diffus, nicht lokalisierbar
• „Schraubstockgefühl“
• Schmerz breitet sich aus, vom Hinterkopf oder Stirn
• Keine oder nur minimale Begleitsymptome

III.

Eine deutsche Migräneklinik bietet Folgendes an:

• Visualisation: Traumbilder (z.B. Meeresrauschen) sollen Migräneattacken vorbeugen
• Atemtherapie und Gymnastik: lange Spaziergänge, Autogenes Training, Musik, Biofeedback-Verfahren
• Medikamenten-Verringerung/Reduktion bei Abusus
• Medikamenten-Therapie im Intervall z.B. mit dem Wirkstoff Cyclandelat für ein halbes Jahr
• Akupunktur – wobei zu sagen ist, dass Kopfschmerzen und Migräne neben Gelenk- und Rückenschmerzen sicher zu den dankbaren Anwendungsgebieten gehören
• Kneippverfahren – als Gefäß- und Kreislauftraining
• Neuraltherapie nach Hunecke, insbesondere im Gesicht
• Behandlung des Nacken-Schulter-Syndroms
  
• Ernährungsberatung

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Anschrift des Verfassers:
Josef Karl
Heilpraktiker
Alpenstr. 25
82377 Penzberg

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Naturheilpraxis 11/2013