FACHFORUM

Migräne – keine unheilbare Erkrankung, wenn die Ursache gefunden ist

Elisa Scharf

Der „halbe Schädel“ (altgriechisch: Migräne) quält, mit oder ohne Aura, bis zu 10% der Deutschen. In der naturheilkundlichen Praxis gibt es viele Wege, diese neurologische Erkrankung zu behandeln. Häufig ist die Suche nach einem vermeintlichen Auslöser, der den Anfällen zugrunde liegt, erfolglos. Doch es lohnt sich, Umwelt- und Störfaktoren in die Spurensuche mit einzubeziehen. Manchmal hilft auch ein Blick auf das Gebiss des Patienten.


Als Migräne wird ein periodisch wiederkehrender, überwiegend einseitiger Kopfschmerz bezeichnet, der mit Übelkeit und Erbrechen sowie oft auch mit herdförmigen (fokalen) neurologischen Symptomen (z.B.: Aura) einhergeht.

Nach Symptomen kann man unterscheiden:

In bis zu 10% der Fälle kommt es schon im Kindesalter zum ersten Anfall, Jungen und Mädchen sind gleich häufig betroffen. Meist manifestiert sich die Erkrankung zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr, in diesem Abschnitt sind Frauen 3-mal häufiger betroffen als Männer. Die Prävalenz der Migräne hat in den letzten 40 Jahren um den Faktor 2 bis 3 zugenommen. Umweltfaktoren und Lebensweise spielen bei dieser Zunahme sicher eine Rolle. Es ist noch nicht vollständig geklärt, welcher Mechanismus im Gehirn zum Migräneanfall führt. Es gibt Beobachtungen und Theorien sowie das Wissen um auslösende Faktoren. Eine genetische Disposition wird angenommen.

Ein Erklärungsmodell ist der pathologische trigemino-vaskuläre Effekt:

Das Transmittergleichgewicht scheint gestört, was eine serotoninvermittelte Gefäßreaktion (Vasodilatation, Ödem, Mastzelldegranulation im Bereich der Duragefäße) nach sich zieht. Der typische visuelle Aura-Verlauf entsteht wohl durch Erregung kortikaler Neurone, zerebrale Herdsymptome sind durch vorübergehend verminderte Durchblutung (Minderperfusion) bedingt. Als mögliche Auslöser für Migräneattacken gelten Nahrungsmittel wie Schokolade und Käse (Lebensmittel und Getränke die Histamin, Glutamat, Tyramin, Serotonin enthalten), Alkohol, insbesondere Rotwein, hormonelle Einflüsse (Zyklus der Frau), aber vor allem auch der gute alte „Stress“, Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus und die Einnahme verschiedener chemischer Medikamente, bei Frauen auch die Einnahme oraler Kontrazeptiva.

Doch was ist mit Umweltgiften? Leicht- und Schwermetalle, Pestizide, Polychlorierte Biphenyle, und Nahrungsmittelzusatzstoffe – diese Schadstoffe sind nahezu allgegenwärtig und größtenteils neurotoxisch. Sie stehen schon länger im Verdacht, neuronale Veränderungen hervorzurufen. Alltäglich kommen wir, unweigerlich, mit diesen Schadstoffen in Kontakt. Es lohnt sich, das Lebens- und Arbeitsumfeld sowie die Ernährungsgewohnheiten des Patienten genauer anzuschauen. Bei Patienten mit Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Schwächezuständen oder Gliederschmerzen ohne ersichtlichen Grund, ohne anderweitig gefundenen Auslöser kann eine gründliche naturheilkundliche Entgiftung sowie Änderung der Ernährungsgewohnheiten (Biologisch-dynamisch hergestellte Lebensmittel, Mineralwasser aus Glasflaschen, Nahrung ohne Zusatzstoffe etc.) manchmal erstaunliche Besserungen bringen. Doch wir müssen belastete Luft atmen, belastetes Wasser trinken – wir sind Teil eines von uns Menschen schwer gestörten Biosystems. Warum aber immer noch Amalgam gelegt, Quecksilber in Zähne ...

Praxisfall

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Literatur:
Karl F. Masuhr, Marianne Neumann: Neurologie, MLP Duale Reihe, Georg Thieme Verlag 2005
Harald Krebs: Praxis der Eigenbluttherapie, Urban und Fischer Verlag 2008
Ulf Sauerbrey: ADHS durch Umweltgifte? Schadstoffe in der Kinderumwelt. Reihe Pädagogische Reform, Edition Paideia 2010

Anschrift der Verfasserin: Anschrift des behandelnden Zahnarztes:
Elisa Scharf
Heilpraktikerin, Physiotherapeutin
Mathildenstraße 50
90762 Fürth
Tel. 0911/97923129
www.praxis-scharf.de
ZA Jens Heerklotz
M. Sc.
Poppenreuther Straße 3
90765 Fürth
Tel. 0911/7906406
www.zahnarzt-heerklotz.de



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Naturheilpraxis 11/2013