Akupunktur/TCM

Behandlung von Hauterkrankungen mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)

Karin Schumacher

Keywords: Akupunktur, TCM, Traditionelle Chinesische Medizin, Neurodermitis, Psoriasis. Im Westen ist wohl die Akupunktur die bekannteste Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin, wobei die chinesische Arzneimitteltherapie in China mit über 80% den weitaus größeren Anteil der Behandlungen ausmacht. Während Akupunktur zur Behandlung akuter Beschwerden bzw. solcher Erkrankungen geeignet ist, bei denen sich der Krankheitsfaktor in der Oberfläche befindet, besitzen die chinesischen Arzneimittel die Fähigkeit tiefgreifendere und anhaltendere Veränderungen zu bewirken. Bei chronischen Störungen so auch bei den meisten Hauterkrankungen sind die chinesischen Heilkräuter unverzichtbar.


Hauterkrankungen wie Neurodermitis (atopisches Ekzem), Psoriasis (Schuppenflechte), Akne, Rosacea, periorale Dermatitis, dyshidrotisches Ekzem, nummuläres Ekzem, seborrhoisches Ekzem, Vitiligo (Weißfleckenkrankheit), Lichen simplex, Lichen sclerosus, Pityriasis versicolor (Röschenflechte) oder Tinea (Haut- und Nagelpilz), Erysipel, Herpes simplex (Lippenherpes) oder Herpes zoster (Gürtelrose) sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin schon seit einigen hundert Jahren bekannt. Diese Erkrankungen der Haut sind aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin keine solitären Erkrankungen der Haut, sondern werden größtenteils als systemische, d.h. den ganzen Körper betreffende, Störungen verstanden.

Zur Behandlung von Erkrankungen aus dem Bereich der Dermatologie werden die chinesischen Arzneimittel vor allem in Form von Abkochungen (sogenannten Dekokten) eingesetzt, die der Patient täglich zu sich nimmt. Ergänzend können je nach Beschwerdebild (z.B. bei Juckreiz oder Nässen) und zum Beschleunigen der Therapie äußerlich Substanzen der chinesischen Arzneimitteltherapie eingesetzt werden, dazu zählen Salben, Tinkturen, Öle oder Pulver.

Oft spricht man von „Heilkräutern“, doch die chinesischen Arzneimittel beinhalten auch mineralische Substanzen wie Muschelschalen oder Steine sowie tierische Substanzen, beispielsweise Zikadenpanzer, mumifizierte Seidenraupen oder Schlangen. Den größten Anteil der chinesischen Arzneimittel machen jedoch die pflanzlichen Substanzen aus. Dabei werden verschiedene Teile der Pflanzen eingesetzt, die sich in ihrer Wirkung deutlich unterscheiden können: Wurzeln, Rinden, Stängel, Blüten, Samen, Früchte, usw.

Im Einzelfall kann auch Akupunktur die chinesischen Arzneimittel unterstützen, selten ist sie alleine ausreichend.

Die chinesische Ernährungslehre spielt ebenfalls – begleitend zur Pharmakotherapie – eine wichtige Rolle. Da bei Hauterkrankungen meist „Hitze“ und/oder „Feuchtigkeit“ als Krankheitsfaktoren beteiligt sind und bestimmte Nahrungsmittel diese Krankheitsfaktoren stärken und andere bei deren Ausleitung fördern können, ist es sinnvoll dem Patienten hier individuelle Ratschläge zu geben, um die Therapie zu unterstützen.

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Anschrift der Verfasserin:
Dr. med. Katrin Schumacher
Kirrberger Straße 68
66424 Homburg (Saar)
(0 68 41) 818 33 05
www.tcm-homburg.de
www.tcm-dermatologie.com

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Naturheilpraxis 9/2013